Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Han Solos Abenteuer 01 - Han Solo auf Stars' End

Han Solos Abenteuer 01 - Han Solo auf Stars' End

Titel: Han Solos Abenteuer 01 - Han Solo auf Stars' End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Daley
Vom Netzwerk:
einigen Zeitteilen aufgebraucht und lebten mittlerweile von den reichlichen, wenn auch nicht gerade als Delikatessen zu bewertenden Notrationen der Falcon.
    »Hat sich nichts Neues ergeben, Captain?« fragte Bollux.
    Han nahm an, daß der Android die Antwort auf seine Frage bereits kannte und sie nur aus einer Art einprogrammierter Höflichkeit stellte. Bollux hatte sich als unterhaltsamer Patron erwiesen, der stundenlang von den vielen Welten berichten konnte, auf denen er schon gearbeitet hatte. Außerdem verfügte er über ein umfangreiches Repertoire an Witzen, das ihm ein früherer Besitzer einprogrammiert hatte und das er völlig ausdruckslos wiederzugeben verstand.
    »Null, Bollux. Absolut nichts.«
    »Darf ich empfehlen, Sir, daß Sie alle verfügbaren Informationen rekapitulieren? Unter vernunftbegabten Lebensformen führt das manchmal zu neuen Ideen, wie ich festgestellt habe.«
    »Ich wette, daß du das hast. Schließlich sind ja alle heruntergekommenen Arbeitsandroiden so etwas wie Lehnstuhlphilosophen.« Han stellte seinen Becher ab und rieb sich nachdenklich das Kinn. »Aber es gibt nicht viel zusammenzufassen. Wir sind ganz auf uns allein gestellt…«
    »Sind Sie sicher, daß es keine anderen Möglichkeiten gibt?« zirpte Max.
    »Fang nicht wieder an, Kleiner«, warnte Han ihn. »Wo war ich? Wir haben den Ort gefunden, den wir suchen, Mytus VII, und…«
    »Wie hoch ist der Wahrscheinlichkeitsgrad?« fragte Max.
    »In den Nachbrenner mit deinem Wahrscheinlichkeitsgrad!« brauste Han auf. »Wenn Rekkon gesagt hat, daß es hier ist, dann ist es auch hier! Die Anlage hat eine ziemlich große Energieversorgung, fast so groß wie eine Festung. Und hör auf, mich zu unterbrechen, sonst kommst du untern Schraubenzieher. Also, wollen mal sehen, wir können schließlich nicht ewig hier herumhängen, die Vorräte gehen langsam aus. Was noch?« Er kratzte sich an der Stirn, wo das Synthofleisch sich abgelöst hatte und darunter frische, narbenlose Haut sich zeigte.
    »Dieses System ist eindeutig gesperrt«, bemerkte Atuarre.
    »Oh ja, und wenn wir hier erwischt werden und kein verdammt gutes Alibi haben, dann stecken die uns in den Knast oder sonstwohin.« Han lächelte Bollux und Blue Max an. »Bloß euch beide nicht. Euch würden sie wahrscheinlich zu Flusenfilter und Spucknäpfen umbauen.« Er strich mit der Stiefelspitze über das Deck. »Viel mehr gibt es nicht zu sagen – nur noch, daß ich diesen Raumsektor nicht ohne Chewie verlasse.«
    In diesem Punkt gab es für ihn keinen Kompromiß. Er hatte viele Wochen im Cockpit der Falcon verbracht und immer wieder darüber nachgegrübelt, wie es seinem Wookiee-Partner wohl ergehen mochte. Hundertmal schon, seit sie diese Position bezogen hatten, hätte er beinahe die Schiffsmotoren angelassen und Kurs auf Stars’ End genommen, um seinen Freund zu befreien. Aber jedesmal wieder hatte ihn die Erinnerung an Rekkons Worte davon abgehalten. Und doch war es ein beständiger Kampf zwischen der Vernunft und dem, wozu sein Herz ihn drängte.
    Atuarre hatte offensichtlich dasselbe gedacht. »Als die Espos kamen, um uns von unserer Kolonialwelt zu vertreiben«, sagte sie langsam, »wagten einige Trianii, bewaffneten Widerstand zu leisten. Die Espos waren beim Verhör von Gefangenen brutal und suchten die Rädelsführer. Das war das erstemal, daß ich sah, wie jemand das Brennen anwendete. Sie wissen doch, was ich meine, Solo-Captain?«
    Das wußte Han. Das Brennen war eine Folter, bei der man einen Blaster auf geringe Energieabgabe schaltete, um damit das Fleisch von einem Gefangenen bis auf den Knochen abzusengen. Gewöhnlich fing man mit dem Bein an und machte damit sein Opfer bewegungsunfähig. Die anderen Gefangenen mußten zusehen, damit ihr Wille gebrochen wurde. Das Brennen lieferte gewöhnlich Antworten, wenn es überhaupt welche gab. Nach Hans Ansicht verdiente kein Wesen, das sich solcher Methoden bediente, daß es am Leben blieb.
    »Ich will meinen Gefährten nicht in der Hand von Leuten lassen, die so etwas tun«, sagte Atuarre. »Wir sind Trianii, wir fürchten den Tod nicht, wenn’s darauf ankommt.«
    »Keine besonders lineare Analyse«, piepste Blue Max.
    »Wer hat behauptet, daß du es verstehst, du Vogelkäfig?« ereiferte sich Han.
    »Oh, ich verstehe schon, Captain«, erwiderte Max mit einem Anflug von Stolz. »Ich sagte nur, es sei nicht sehr…«
    Ein Pfeifton vom Monitor unterbrach ihn. Ehe es das zweitemal pfiff, hatte Han bereits seinen Sessel

Weitere Kostenlose Bücher