Han Solos Abenteuer 01 - Han Solo auf Stars' End
repariert worden waren, versammelte sich die Besatzung des Schiffes im vorderen Abteil. Han hatte vier Lesegeräte gebracht. Er gab jedem eines davon und nahm sich selbst auch eines. Bollux saß etwas abseits, und Max befand sich an seinem üblichen Ort und blickte aus der geöffneten Brust des Androiden.
»Ich habe die Leseschirme mit den Computern des Schiffes verbunden«, erklärte Han. »Jeder ist auf ein bestimmtes Informationsgebiet abgestimmt. Ich nehme Navigation, Atuarre hat Planetologie, Pakka kann die unklassifizierten Daten der Behörde überprüfen, und Torm hat die Bedienungsanleitungen der Techniker. Okay. Wir tasten jetzt Stars’ End ein und fangen an.«
Die drei anderen gehorchten. Torms Bildschirm blieb, mit Ausnahme des Operationsbefehls, dunkel, ebenso der Schirm Atuarres. Sie blickte, wie die anderen, auf und sah Han zu, der seinen Schirm musterte.
»Ihre Leseschirme sind überhaupt nicht angeschlossen«, erklärte er, »nur der meine. Atuarre, zeigen Sie Torm Ihren Schirm.«
Etwas verunsichert kam sie der Aufforderung nach und drehte ihren Bildschirm so, daß der Rothaarige ihn sehen konnte. Auf dem Schirm war der einfache Suchbefehl MYTUS VIII zu lesen.
»Deinen auch, Pakka«, forderte Han das Junge auf. Auf dessen Schirm stand MYTUS V.
»Sehen Sie sein Gesicht«, sagte Han zu den anderen und meinte damit Torm, der bleich geworden war. »Sie wissen doch, was Sie getan haben, nicht wahr, Torm? Zeigen Sie allen Ihren Schirm. Dort steht MYTUS VII, aber ich habe Ihnen gesagt, daß Stars’ End auf MYTUS VI sei, ebenso, wie ich auch den anderen den falschen Planeten genannt habe. Doch Sie kannten den richtigen schon, weil Sie ihn über Rekkons Schulter lasen, ehe Sie ihn töteten, stimmt’s?« Die falsche Leichtigkeit schwand aus Hans Stimme, als er wiederholte: »Ich habe gefragt: Stimmt’s, Verräter?«
Torm sprang auf und riß die Waffe heraus, aber sie funktionierte nicht.
»Defekt, was?« fragte Han unschuldig und brachte den eigenen Blaster in Anschlag. »Ich wette, daß meiner funktioniert, Torm.«
Torm riß wie wild an seiner Pistole. Han reagierte mit der Geschwindigkeit eines Sternenpiloten und schlug ihm mit der linken Hand die Waffe aus der Hand. Aber Torm war bereits herumgewirbelt, hatte die überraschte Atuarre an sich gerissen und drohte, ihr den Hals umzudrehen. Als sie sich widersetzte, drückte er zu. Die geringste Bewegung von ihr, und er hätte ihr das Genick gebrochen.
»Legen Sie den Blaster weg, Solo!« befahl Torm. »Und dann die Hände auf das Spielbrett, sonst…«
Weiter kam er nicht, denn Pakka landete mit einem mächtigen Satz auf Torms Schultern und grub die Fänge in seinen Hals, kratzte nach seinen Augen und schlang den Schwanz um den Hals des Verräters. Torm mußte Atuarre loslassen, um sich gegen Pakka zu wehren, und Atuarre drehte sich herum, und selbst Bollux war aufgestanden, wenn er auch nicht wußte, was er tun sollte.
Torm versetzte Atuarre einen wilden Tritt. Sie taumelte und verstellte Han die Schußbahn. Torm riß Pakka von seiner Schulter und schleuderte das Junge zur Seite. Pakka prallte von einem der Sicherheitspolster neben der Schleuse ab, während Torm in den Korridor rannte.
Im Zickzack hetzte Torm am Cockpit, am Leiterschacht und an der Rampenluke vorbei; dort war nirgends eine Zuflucht zu erwarten. Er hörte Hans Schritte dicht hinter sich und zwängte sich in das erste Abteil, das er erreichte. Er verfluchte sich im stillen dabei, weil er sich nicht die Zeit genommen hatte, sich im Schiff zu orientieren. Drinnen drückte er den Knopf, um die Luke hinter sich zu schließen.
Das Abteil war leer, enthielt keinerlei Werkzeuge, nichts, was er als Waffe hätte benutzen können. Er hatte gehofft, dies sei eine der Kammern für die Fluchtkapseln. Immerhin bot der Raum kurzzeitig Sicherheit. Vielleicht war Zeit zu gewinnen. Für den Augenblick verschwendete Torm keinen Gedanken darauf, wo er sich wohl befinden mochte. Als er es freilich erkannte, warf er sich gegen die Luke, durch die er gekommen war, riß an den Knöpfen und fluchte wild.
»Das ist vergebliche Liebesmühe«, erreichte ihn Hans Stimme über das Intercom. »Nett von Ihnen, daß Sie die Notschleuse gewählt haben, Torm. Dort hätte ich Sie auch hingesteckt.«
Han blickte durch das Bullauge in der inneren Schleusenklappe. Er hatte die Lukensteuerung abgeschaltet, um sicherzustellen, daß Torm nicht wieder zurück konnte. Sämtliche Öffnungen der Falcon waren
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