Han Solos Abenteuer 01 - Han Solo auf Stars' End
innengesteuert, um Leuten, die sich gewaltsam Zutritt verschaffen wollten, das zu erschweren. Schließlich handelte es sich um ein Schmugglerschiff.
Torm leckte sich mit der trockenen Zunge die noch trockeneren Lippen. »Solo, überlegen Sie doch…«
»Sparen Sie sich den Atem, Torm, Sie werden ihn brauchen. Sie gehen jetzt nämlich schwimmen.«
Natürlich waren in der Schleuse keine Raumanzüge gelagert. Torms Augen weiteten sich vor Angst. »Solo, nein! Ich habe nie etwas gegen Sie gehabt! Ich wäre nie mitgekommen – nur haben dieser Bastard Rekkon und die Trianii-Frau mich nicht aus den Augen gelassen. Wenn ich weggelaufen wäre, hätten sie mich erschossen. Das verstehen Sie doch, oder? Es ging um meinen Kopf, Solo!«
»Also haben Sie Rekkon umgebracht«, sagte Han hart.
»Das mußte ich doch! Wenn er das von Stars’ End weitergesagt hätte, dann wäre ich dran gewesen. Sie kennen diese Leute von der Sektorbehörde nicht, Solo. Die akzeptieren einfach nicht, daß man Pech hat.«
Atuarre war hinter Han aufgetaucht, gefolgt von Pakka und Bollux. Das Junge kletterte dem Androiden auf die Schulter, um besser sehen zu können.
»Aber Torm«, sagte Atuarre, »Rekkon hat Sie doch gefunden, Sie zu uns geholt. Ihr Vater und Ihr Bruder sind wirklich verschwunden.«
Ohne den Blick von der Luke zu wenden, fügte Han hinzu: »Sicher sind sie das. Ihr Vater und Ihr älterer Bruder, stimmt’s, Torm? Damit sind Sie nicht zufälligerweise Erbe der Kail-Weiden, oder?«
Das Gesicht des Verräters war kalkweiß geworden. »Ja, wenn ich das tue, was die Behörde verlangt. Solo, kommen Sie mir bloß nicht damit! Sie haben doch gesagt, Sie seien ein Geschäftsmann. Ich kann an so viel Geld ran, wie Sie wollen. Es geht Ihnen darum, Ihren Partner zu retten. Der Wookiee ist inzwischen nach Stars’ End unterwegs. Sie sehen ihn nur dann wieder, wenn Sie sich mit mir einigen. Die Sektorbehörde hat nichts gegen Sie. Sie können Ihren Preis selbst festsetzen.«
Langsam begann Torm sich zu beruhigen und wieder unter Kontrolle zu bekommen. »Diese Leute halten ihr Wort, Solo. Die kennen noch nicht einmal Ihre Namen, von keinem von Ihnen. Ich war stets für mich allein tätig und habe meine Informationen für mich behalten, um den richtigen Preis zu erzielen. Einigen Sie sich mit mir. Die Behörde – das sind auch Geschäftsleute wie Sie und ich. Sie können den Wookiee zurückhaben und genügend Geld obendrein, um ein neues Schiff zu kaufen.«
Er erhielt keine Antwort. Han musterte sein eigenes Spiegelbild im Metall des Schleusenschalters. Torm schlug mit den Fäusten gegen die Innenschleuse. »Solo, sagen Sie mir, was Sie haben wollen, und ich sorge dafür, daß Sie es kriegen, das schwöre ich. Sie sind doch auch sich selbst der Nächste? Oder nicht, Solo?«
Han starrte sein Spiegelbild an. Wenn das jetzt das Bild eines anderen gewesen wäre, dann hätte er gesagt, diese Augen verbergen alles, außer Zynismus. Und seine Gedanken waren ein Widerhall dessen, was Torm sagte: Bin ich das? Er blickte zu Torm hinein, der immer noch mit der Schleuse kämpfte.
»Bereden Sie das mit Rekkon«, antwortete Han und drückte den Schleusenknopf.
Die Außenschleuse klappte auf. Mit einer Explosion von Luft, die sich den Weg ins Vakuum bahnte, wurde Torm in die chaotische Pseudorealität des Hyperraums hinausgeschleudert. Und außerhalb des schützenden Energiemantels, der die Millennium-Falcon umgab, hörten die Materieeinheiten und Kräfte, die einmal Torm gewesen waren, auf, zusammenhängende Bedeutung zu haben.
8
»Solo-Captain«, riß ihn Atuarre aus seinen Gedanken, wobei sie sich ins Cockpit beugte, »ist es nicht Zeit, daß wir miteinander sprechen? Wir sind jetzt seit fast zehn Standardzeitteilen hier, und was getan werden soll, ist heute auch nicht klarer als bei unserer Ankunft. Wir müssen doch eine Entscheidung treffen, finden Sie nicht?«
Han wandte sich von der Betrachtung des fernen Lichtpunktes, der nur undeutlich durch die Kuppel der Millennium-Falcon erkennbar war, und von dem er wußte, daß es sich um Mytus VII handelte, ab. Rings um ihr Schiff ragten die Spitzen und Hügel des winzigen Asteroiden empor, auf dem sie sich versteckt hielten. »Atuarre, ich weiß nicht, was die Trianii vom Warten halten, aber was mich betrifft, so hasse ich das Warten mehr als alles andere. Aber es bleibt uns nichts anderes übrig, als auszuharren, bis wir unsere Karten ausspielen können.«
Damit wollte sie sich nicht
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