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Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache

Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache

Titel: Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Daley
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wäre er lungenkrank geworden, während Han mit dem aus dem Schiff mitgebrachten Makro-Fernglas die Gegend vor sich absuchte.
    Er hatte ein Leitstrahlgerät mitgenommen, mit derselben Einstellung, die Blue Max auf dem Resonanzweg bei der Frau ermittelt hatte.
    Die Stadt war ein trostloses Mosaik von Fabriken, Raffinerien, Bürobauten, Schlaftrakten, Arbeiterhäusern, Lagergebäuden und Reedereizentren. Er flog, wie angewiesen, durch die untersten Etagen des Flugverkehrs. Ringsum flogen Gleiter, Schwerkraft-Schlitten und andere Flugboote vorbei. Unten bewegten sich Transport- und Bodenfahrzeuge auf Rädern und Ketten auf den Straßen und Nebenwegen der Stadt dahin. Hoch oben im Nebeldunst waren die Flugwege besetzt von Ferntransportern, Massengut-Frachtern und Frachthebern. Espo-Patrouillenschiffe schwammen in allen Höhen wie Raubfische in den Kolonnen.
    Schließlich ließ er die Stadt hinter sich, worauf der Turm ihm mitteilte, daß Führung und Navigation seines kleinen Fahrzeuges wieder ihm übergeben worden seien. Das Abstoß-Boot war wenig mehr als ein Schalensitz mit angebautem Armaturenbrett; ein billiges, einfaches, leicht zu beherrschendes Fahrzeug, auf vielen Welten gebräuchlich. Er hatte den Visier-Sturzhelm, der ihm mitgegeben worden war, an die Lasche neben dem Armaturenbrett gehängt; er wollte sein Gesichtsfeld möglichst groß halten. Die Tatsache, daß das Tragen von Sturzhelmen Pflicht war, galt ihm wenig.
    Als er die Großstadt-Beschränkungen einmal hinter sich hatte, flog er schneller, als es dem Bootsmotor eigentlich zuzumuten war. Er beachtete die unheilvollen Geräusche aus dem Antriebsgerät nicht.
    Unter ihm trat die Oberfläche Bonadans zum erstenmal ganz in Erscheinung – sie war unfruchtbar, ausgetrocknet, erodiert; der Humus war ausgelaugt, weil das Pflanzenleben durch Schürfung, Umweltverschmutzung und sorgloses Management im großen Maßstab vernichtet worden war. Die Oberfläche war vorherrschend gelb; in den gewundenen Einschnitten und geborstenen kleinen Hügeln zeigten sich böse rostrote Streifen. Die Gemeinsame Sektorleitung scherte sich wenig um die langfristigen Wirkungen ihrer Tätigkeit auf den Welten, die sie beherrschte. Sobald Bonadan ausgebeutet und unbewohnbar war, würde die Sektorleitung mit ihren Unternehmungen einfach auf die nächste geeignete Welt ziehen.
    Die kleinen Hügel wurden schließlich von steileren Gipfeln und Klippen abgelöst. Diese Berge mußten wenig Mineralreichtum und keinen industriellen Wert besessen haben, denn sie waren noch vergleichsweise intakt.
    Der einzige von der zupackenden Technologie der Sektorleitung hier erfolgte Eingriff war eine automatisierte Wettersteuerungs-Station, ein gigantischer Zylinder, der Länge nach auf seinem mächtigen Zielapparat montiert. Zur Zeit war er aufs Meer gerichtet, zweifellos, um ein Sturmzentrum aufzulösen, das der Gemeinsamen Sektorleitung nicht paßte.
    Zum Teufel mit den natürlichen Wetterabläufen Bonadans; das Schürfen und Bohren im Meer mußte weitergehen, auch wenn die Ozeane von Bonadan zugrunde gingen.
    Das Leitstrahlgerät begann anzuzeigen. Han steuerte auf den Kurs, der angegeben war, und fegte über den Gipfel hinweg, auf dem die Wetterstation stand. Er flog hinunter, über die niedrigeren Berge hinweg, suchte mit dem Makro-Fernglas die Umgebung ab und informierte sich bei dem Ortungsgerät.
    Unten fiel ihm eine Bewegung auf. Han brachte das Boot zum Stillstand, während er sich das genauer ansah. Ein zweites kleines Fluggerät, etwas schneller als ein Boot, sank auf flaches Tafelland hinab. Han konnte am Boden eine winzige Gestalt erkennen, die schon neben einem anderen Boot, einem grünen Mietfahrzeug, stand und wartete.
    Er ging wieder auf vollen Schub. In einem gemächlicheren Augenblick hätte er vielleicht gezögert und die Lage gründlich geprüft. Aber er und sein Kopilot waren um Zehntausend in bar betrogen und beinahe getötet worden; Grund genug für Rachegefühle. Dann hatte jemand Han zu Boden geschlagen, und es war der Versuch unternommen worden, sein Schiff aufzuschweißen. Bei den Bedingungen auf Bonadan hatte die Tatsache, daß dort unten kaum jemand eine Schußwaffe trug, auf seine Entscheidung wenig Einfluß.
    Während er im Sturzflug hinunterging, steigerte sich seine Wut zu etwas, das einem Adrenalinkrampf näherkam als der Tapferkeit. Er schaltete im letzten Augenblick den Notfall-Bremsschub ein, verwandelte das, was ein gewaltiger Absturz hätte sein müssen, in

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