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Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache

Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache

Titel: Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Daley
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eine verblüffend abrupte Präzisionslandung und freute sich über die knochenknackende Wucht des Aufpralls.
    Han sprang aus dem Boot und wurde von einem fassungslos starren Blick der Frau und zornigem Argwohn auf Seiten des Mannes begrüßt, der nur Sekunden vor ihm aufgesetzt hatte. Der Mann war ein wenig größer als Han, aber sehr schlank, mit tiefliegenden Augen und eingefallenen Wangen. Auch er trug den üblichen Arbeits-Overall. Das Fahrzeug dagegen, das er geflogen hatte, war alles andere als alltäglich. Es war das, was man gewöhnlich einen ›Sauser‹ nannte – im Grunde eine zu starke Abstoß-Motorkapsel mit Handgriffen. Er saß auf seinen Landekufen, während der laufende Motor ihn leicht erzittern ließ.
    Der Mann wandte sich der Frau mit einem seltsamen Lächeln zu. »Ich dachte, Sie hätten gesagt, Zlarb habe Sie allein geschickt.« Dann starrte er Han an. »Sie haben ein fatales Gefühl für den passenden Zeitpunkt, mein Freund.« Seine Hand verschwand in der Gürteltasche. Als sie wieder herauskam, hielt sie etwas fest, das die Luft mit einem durchdringenden Summen erfüllte.
    Han erkannte es als eine Art Vibromesser, vielleicht ein Metzgerwerkzeug oder Chirurgeninstrument, das von den Waffen-Abtastern als Arbeitsgerät abgetan werden würde. Es war von Hand mit einer großen Klinge ausgestattet worden, der Griff war mit einer größeren Batterie versehen. Das Messer, um die Hälfte länger als Solos Hand, war kaum zu sehen, so schnell vibrierte es. Es würde Fleisch, Knochen und die meisten anderen Substanzen wie Butter durchschneiden.
    Han sprang zurück, als das Vibromesser da, wo er gestanden hatte, die Luft zerschlitzte. Das Dröhnfeld klang jetzt viel lauter. Die Stimme der Frau rief vernehmbar: »Sofort aufhören!«
    Die beiden Männer sahen, daß sie eine kleine Pistole gezogen hatte, aber als sie damit herumfuchtelte, wandte der mit der Vibroklinge sich ihr zu, das Messer erhoben. Sein Trotz erweckte Zweifel in ihrem Gesicht, aber sie zielte dessenungeachtet unbeirrt auf ihn.
    »Hören Sie auf, damit herumzufächeln, und schießen Sie!« schrie Han. Er sah, wie ihr Finger sich am Abzug krümmte.
    Nichts geschah. Sie starrte die Pistole entgeistert an und versuchte erneut abzudrücken, ebenso erfolglos. Der Mann mit dem Vibromesser drehte sich, um wieder auf Han loszugehen, leichtfüßig, mit schnellen Finten, um Solos Abwehr zu prüfen, die, kurz gesagt, aus Rückzug und Ausweichen bestand. Bei einer normalen Klinge hätte Han vielleicht versucht, abzublocken und zu parieren; eine einfache Schnittwunde, selbst eine tiefe, konnte mit dem Inhalt jedes Medipacks behoben werden und hätte einen Preis dargestellt, den zu entrichten er bereit war, um der Sache ein Ende zu bereiten.
    Aber ein Vibromesser trennte einfach alles ab, was in den Weg kam; die üblichen Reaktionen hätten nur dafür gesorgt, daß er in Stücke geschnitten worden wäre.
    Wer immer der Mann mit dem Vibromesser sein mochte, er war gut. Han bedauerte plötzlich verspätet, daß er gelandet war. Der Gegner kam nun zuversichtlicher heran, zerteilte mit seiner Klinge die Luft, trieb Han Schritt um Schritt zurück, bereit, Sekundenbruchteile später vorzuspringen, wenn der Pilot sich abwenden sollte, um zu flüchten.
    Han sah aus dem Augenwinkel sein Flugboot. Er trat hastig in diese Richtung zur Seite, seinem Gegenüber noch immer zugewandt. Der Mann drehte sich ebenso rasch in diese Richtung und hieb dorthin, wo er Han vermutete, in der Meinung, dieser wolle die Flucht ergreifen.
    Aber Han blieb im letzten Augenblick stehen, bog sich seitwärts und riß den Schutzhelm von der Lasche. Aufgebracht darüber, hereingelegt worden zu sein, übereilte der Messerheld einen ungeschickten Rückhandstoß. Han schwang den Helm am Kinngurt mit aller Kraft, traf den Mann aber nur mit einem schlecht gezielten Hieb, der von seiner Schulter hochglitt und seitlich an seinem Kopf abprallte. Das leichte Helmmaterial reichte nicht aus, ihn zu Boden zu schicken.
    Der Messerstecher riß die Waffe in einer Bewegung herum und nach oben. Han wäre senkrecht aufgeschnitten worden, wenn er nicht zurückgesprungen wäre. Sie kämpften weiter, Han noch immer auf dem Rückzug.
    Das Duell hatte sich insgeheim verändert. Han schlug weiter mit dem Helm zu, auf die Hand mit dem Messer
    zielend. Obwohl er noch immer enorm im Nachteil war, mochte er einen Zufallstreffer landen und die Deckung des Gegners öffnen. Dann konnte er sich auf den Mann stürzen und

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