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Hanan 2 - Weltenjäger

Hanan 2 - Weltenjäger

Titel: Hanan 2 - Weltenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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nicht. Er war ein Niemand. Er hatte keine vollständige Kenntnis von den Handlungen seines Volks. Aiela sendete ihm die dringliche Aufforderung, sich still zu verhalten, denn Chimele blickte finster.
    »M'metane«, sagte Chimele, »es ist äußerst schwierig, das Wissen eines anderen anzuzweifeln. Und doch bleibt die Möglichkeit, daß die Amaut auf ein Eindringen der Menschen in den Raum der Esliph antworteten. Sie neigen nicht dazu, rücksichtslos zu handeln, wenn nicht ihr eigenes Territorium bedroht ist, und sie neigen nicht zur Angriffslust, wenn sie sich davon nicht sicheren Gewinn versprechen. Gibt es allerdings eines dieser Motive, dann handeln sie sehr plötzlich und sehr entschlossen. Unsere Bekanntschaft mit den Amaut ist sehr alt, aber ich bin nicht überzeugt, daß du sie so gut kennst, wie du glaubst. Geh noch einmal jede Einzelheit deiner Bekanntschaft mit diesen ungewöhnlichen Amaut durch, von Anfang an. Teile Isande diese Gedanken mit.«
    Er gehorchte: Das Bild eines Schiffs, Amautgesichter, noch ein Schiff, eine Stadt, Feuer – er schaltete zurück, suchte den Anfang, die erste Andeutung einer Gefahr für die Menschenwelten. Handelsschiff, Kriegsschiff – beide verschwunden, nur Gaswolken blieben zurück. Schiffe landeten. Noch ein Schiff, fremd. Eine menschliche Kriegsflotte, von den Außenwelten kommend, im Inneren des von Menschen besiedelten Raums zusammengezogen: Dies war der wirkliche Verteidigungsstützpunkt für ihre Grenzen, ausgedehnt war er, die Schiffe denen der Metrosi technisch fast ebenbürtig. Spurlos vernichtet. Sinnlose Panik in den Menschenkolonien, wilde Gerüchte von Landungen innerhalb des Systems. Eine zweite, lokale Flotte verloren, dreißig Schiffe auf einmal.
    Daniel sendete noch immer, aber Isande hatte einen scharfen Blick auf Chimele geworfen, und Aiela brauchte ihre Erklärung nicht, um zu verstehen. Die Karshatu der Amaut versorgten ihre Händler mit Waffen, aber sie konnten nicht über ganze Kriegsflotten gebieten: Die Karshatu verbündeten sich niemals. In dieser Hinsicht waren sie ebenso eigenbrötlerisch wie die Iduve.
    ›Amaut‹
, beharrte Daniel, und in seiner Vorstellung waren amautische Schiffe, wie er sie auf der Welt gesehen hatte, große, massige Transporter, kaum zum Kämpfen geeignet: Frachter zur Beförderung von Ausrüstung und von Mannschaften von Arbeitsverpflichteten; kleinere Schiffe, Handelsschiffe, die die schnellen Versorgungslinien befuhren und, um nicht ohne Ladung zu sein, die einzigen Exportartikel, die die unwirtlichen, neuen Welten schon liefern konnten, mit zurücknahmen: Menschliche Fracht, die sie mit Gewinn von einem Ort, wo sie durch ihre Anzahl zu einer Bedrohung wurde, zu anderen Orten brachten, wo sie gebraucht wurde. Aber auch diese Amaut waren keine Kämpfer. Verwirrt grub Daniel noch verschwommenere Erinnerungen aus.
    Dunkelheit, Bilder auf einem Schirm, eine silberne Gestalt in trübem Dunst, fast sofort aus dem Blickfeld verschwunden, nicht mehr aufzufinden. Isande griff eifrig nach dieser Erinnerung, entlockte Daniel weitere Einzelheiten, veranlaßte ihn, das Bild festzuhalten, sich darauf zu konzentrieren, es scharf einzustellen.
    »Er hat ein ›Akites‹ gesehen«, übersetzte Isandes weiche Stimme. »Weit entfernt, sein Schiff verfolgte es, hatte nicht genug Geschwindigkeit, verlor es. Er glaubt, es sei amautisch gewesen – das war es, was landete – zerrüttete die gesamte menschliche Verteidigung. Sie leisteten Widerstand – glaubten irrtümlich, es seien mehrere Schiffe, da sie nichts von seiner Geschwindigkeit wußten – vielleicht – vielleicht mehr als eines, ich kann es nicht sagen – sie provozierten – sie provozierten, ohne zu wissen, was – Daniel, bitte!«
    »War es Ihr Schiff?« schrie Daniel, sprang auf, schloß seine Abschirmung mit plötzlicher Gewalttätigkeit. Die Iduve bewegten sich, und Aiela, kaum langsamer, sprang auf und stellte sich zwischen Daniel und Chimele.
    »Setz dich!« rief Aiela aus. »Setz dich, Daniel!« Verachtung floß herüber: sie war in Daniels Augen und brannte in seinen Gedanken.
›Ihr Schiff. Sie gehören auch eurer Rasse nicht an, aber ihr kriecht vor ihnen auf dem Boden. Ihr zerbrecht innerlich, wenn sie euch nur ansehen – es tut mir leid.‹
    Er fühlte Aielas Schmerz, und Tränen stiegen ihm in die Augen.
    ›Was tut ihr uns an? Das ist nicht menschlich, Aiela!‹
Aiela griff zu, hielt ihn fest, schämte sich für den Gefühlsausbruch, schämte sich, überhaupt

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