Hand in Hand in Virgin River
vier Uhr nachmittags, mit Tüten voller Lebensmittel beladen, in Liefs Haus ein. Ein zweiter Gang zu ihrem Auto brachte Geschenke für Lief und Courtney zum Vorschein. Während Lief und Courtney die letzten Kleinigkeiten zusammenpackten, kochte Kelly ein besonderes Abschiedsessen für sie.
Zu blöd, dass es nicht aus einem freudigeren Anlass geschah.
Kelly legte ihre Geschenke nicht zu denen, die bereits unter dem Baum verteilt waren, sondern stellte die Päckchen auf den Tisch. Dann hatte sie zu tun – Courtney mochte Pasta, und Kelly hatte ein paar Hackbällchen vorbereitet, für die man hätte sterben können und die fantastisch mit der Soße nach dem Rezept ihrer Urgroßmutter schmecken würden. Gerade als sie den Salat anmachte, tauchte Lief in der Küche auf.
„Kann ich dir helfen?“, fragte er.
„Du kannst jedem von uns ein Glas Wein einschenken und mir Gesellschaft leisten. Ich habe ein paar Geschenke gekauft – nichts Besonderes. Einfach nur eine Kleinigkeit wegen Weihnachten.“
„Kelly, du bist eine wunderbare Frau. Dass du so viel für Courtney und mich tust, obwohl wir dich an den Feiertagen alleine lassen. Ich würde sonst was dafür geben, dich an meiner Seite haben zu können.“
„Und das solltest du auch. Ich wurde in einer der fiesesten Küchen in San Francisco ausgebildet – ich könnte es mit diesem Mistkerl aufnehmen!“
Lief lachte leise in sich hinein, während er den Wein eingoss. Er drückte ihr ein Glas in die Hand und stieß mit ihr an. „Wenn ich jetzt alles richtig mache, dann wird es solche Feiertage nicht mehr geben.“
„Das Wichtigste ist, dass Courtney versteht, dass sie sich auf dich verlassen kann und dass sie bei dir in Sicherheit ist.“ Spike stolzierte in die Küche. Ein Paar Socken hing ihm aus dem Maul – Socken, die schon in Liefs Koffer gewesen waren. Lief hob ihn hoch. „Zwei wichtige Sachen“, korrigierte sich Kelly. „Dass sie sich sicher fühlen kann und dass ich den Hund am Leben erhalte!“
„Deine große Herausforderung wird sein, ihn nicht umzubringen. Wenn er nicht in seiner Kiste winselt, stiftet er Unheil.“
Sie beugte sich zu Lief und gab ihm, über den Kopf des Hundes hinweg, einen Kuss. „Ich besitze Ohrstöpsel.“
„Bist du sicher, dass es für dich in Ordnung ist, hier bei ihm zu bleiben?“
„Das erscheint mir das einzig Sinnvolle. In dem großen alten Haus gehe ich nachher noch verloren. Außerdem werde ich in deinem Bett schlafen. Und mit einem bisschen Glück rieche ich das Aftershave auf deinem Kissen.“
„Wirst du auch Tage in Jillians Küche verbringen?“, fragte er sie.
„Ich fahre ab und zu mal rüber. Vielleicht koche ich ein wenig. Und behalte alles ein bisschen im Auge, um mich zu vergewissern, dass nichts ist. Glaub mir, es wird mir keine Zeit bleiben, mich alleine zu fühlen bei zwei Häusern und einem unartigen Welpen, um den ich mich kümmern soll.“
„Ich rufe dich vielleicht fünfzehn Mal am Tag an“, meinte er.
„Da sind nur zwei Festnetzanschlüsse und ein Handy“, erwiderte sie. „Pass nur auf, dass man dich nicht als Stalker verhaftet.“
Courtney war verständlicherweise während des Abendessens bedrückt. „Wirst du ab und zu mit ihm spielen?“, wollte sie von Kelly wissen.
„Jeden Tag“, versprach sie. „Bis du wieder zurück bist ‚ macht er Männchen und gibt Pfötchen.“
„Nun lasst uns mal den Tisch abräumen und ein paar Geschenke auspacken. Courtney, Kelly hat dir etwas mitgebracht.“
Courtney schüttelte den Kopf. „Ich möchte keins öffnen, bevor wir wieder zu Hause sind. Ich will einfach nur, dass das hier schnell vorbei ist.“
Kelly hätte beinahe gesagt: „So geht es uns allen .“
„Courtney, Kelly hat unseretwegen eine Menge Unannehmlichkeiten …“
„Nein, ist schon gut. Warten wir alle einfach ab. Das ist eine bessere Idee. Lasst uns das erst mal hinter uns bringen und die Heimkehr feiern, wenn alles vorüber ist. Was haltet ihr davon? Mir gefällt dieser Vorschlag.“
Ehe das Geschirr abgewaschen war, erhob sich Courtney. „Ich glaube, ich bringe jetzt mal Spike ins Körbchen.“
Kelly hielt sie auf, bevor sie die Küche verlassen konnte.
„Courtney, hör mal. Es tut mir leid, was du nun tun musst – dein Dad hat mir erzählt, wie schwer das für dich ist. Du hast dein Handy dabei, stimmt’s? Sorge dafür, dass alle wichtigen Nummern darin gespeichert sind. Falls du wissen willst, wie es deinem Welpen geht, ruf mich an.“
„Hattest du denn
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