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Hand in Hand in Virgin River

Hand in Hand in Virgin River

Titel: Hand in Hand in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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vorher überhaupt schon mal einen Hund?“
    Ihr Tonfall war so ruppig, dass Kelly gegen den spontanen Impuls, ihrer Empörung Ausdruck zu verleihen, ankämpfen musste. Stattdessen lächelte sie, „Nein, noch nie. Und danke, dass du mich auf deinen Hund aufpassen lässt. Ich freue mich darauf. Ich werde mich gut um ihn kümmern.“
    Courtney zuckte nur die Achseln und ließ sie einfach stehen.
    „Vielleicht bessert sich die Lage, wenn Courtney merkt, dass wir beide auf ihrer Seite stehen“, meinte Lief.
    „Vielleicht“, erwiderte Kelly. Doch sie dachte: Wenn es sich nicht wesentlich verbessert, kann ich mich nicht darauf einlassen.
    Sie blieb nicht lange, obwohl es nicht leicht war, sich aus Liefs Umarmung zu lösen. Sie erklärte ihm, dass er die letzte Nacht zu Hause alleine mit Courtney verbringen sollte, falls sie das Bedürfnis verspüre, mit ihm zu reden. Nachdem sie in ihrem eigenes Bett lag, wälzte sie sich schlaflos umher. Sie hatte das Gefühl, dass das, was zwischen ihnen war, bald enden würde. In seinem Leben gab es eine andere, viel wichtigere Frau. Es störte Kelly nicht, die zweite Geige zu spielen, aber als Persona non grata würde sie nicht überleben.
    Am siebzehnten brachen Lief und Courtney zu ihrem sechsstündigen Trip nach San Francisco auf. Es herrschte Totenstille auf der Autofahrt. Von Zeit zu Zeit versuchte Lief, seine Stieftochter zu beruhigen: „Ich weiß, dass du diesen Besuch nicht so genießen wirst, wie ich es dir wünschen würde, Court. Aber es ist nicht bedrohlich. Höchstens extrem nervtötend.“
    „Stimmt“, erwiderte sie.
    „Hör mal“, meinte Lief, „Wenn dir irgendwas daran gefährlich erscheint, musst du es mir sagen! Haben dein Vater oder deine Stiefmutter je etwas getan, das dir körperlich wehgetan hat? Wurdest du geschlagen oder haben sie dich brenzligen Situationen ausgesetzt?“
    „Das einzig Gefährliche daran ist, dass ich unter einem Dach mit ihren unberechenbaren, fleischfressenden Jungs sein muss. Und nein – niemand fasst mich irgendwie komisch an! Doch um ehrlich zu sein, es ist weitaus schlimmer als bloß nervtötend. Ich musste schon mal nach Besuchen bei ihnen ärztlich behandelt werden!“
    Das gab es keine Diskussionen. „Hast du Haarspray dabei?“, fragte er.
    „Ja.“
    „Haarspray“, erklärte er. „Direkt in die Augen! Und wehre dich. Rufe die Polizei. Lass nicht zu, dass man dich verletzt.“
    Sie seufzte schwer. „Bleibst du ganz bestimmt in meiner Nähe?“
    „Ich werde dir die ganze Zeit folgen. Ich habe alle Infos von deinem Vater, habe ein Ticket für dieselbe Maschine gebucht und ein Zimmer in Disney World. Wir sind auf alles vorbereitet. Stu war nicht gerade sehr glücklich darüber. Er sagte, falls ich stören würde, bekäme ich Ärger. Die gute Nachricht ist – es ist Disney World. Es werden Millionen Menschen um dich herum sein. Falls du Hilfe brauchst und du mich nicht entdecken kannst, musst du nur schreien.“
    „Danke“, sagte sie kläglich. „Bist du sicher, dass es Spike gut gehen wird.“
    „Sicher, Süße. Kelly ist nicht nur ein guter, verantwortungsbewusster Mensch, sie mag ihn. Und er ist niedlich. Außerdem wird sie ganz alleine sein.“
    „Was ist mit ihrer Schwester und diesen ganzen Leuten?“, wollte sie wissen.
    „Verreist. Nur Kelly bleibt da. Man hatte sie eingeladen mitzukommen, aber sie wollte sich nicht aufdrängen. Sie hat sich freiwillig bereit erklärt, sich um den Hund zu kümmern, damit wir ihn nicht in Pflege geben müssen.“
    „Oh“, erwiderte Courtney. „Ich hatte keine Ahnung, dass sie es von sich aus angeboten hatte. Ich dachte, du hättest sie darum gebeten.“
    „Ich sagte doch …“
    „Dass sie sehr nett ist, ja“, unterbrach ihn Courtney.
    „Hör mal, wir gehen in San Francisco noch einmal gut essen und danach ein bisschen shoppen. Du könntest ein paar Sachen für den Urlaub gebrauchen. Wir fliegen nicht vor morgen Nachmittag nach L.A., also bleibt uns noch viel Zeit zum Entspannen. Wir können uns ein bisschen amüsieren.“
    „Klar“, erwiderte sie und biss sich einen Nagel bis zur Fingerkuppe ab.
    Sosehr sich Lief wünschte, dass Lana immer noch am Leben wäre, so froh war er, dass sie das nicht miterleben musste. Courtney leiden zu sehen riss ihm beinahe das Herz entzwei. Lana hatte es irgendwie hinbekommen, einen großen Bogen um Stu zu machen und Courtneys Besuche bei ihm auf ein Minimum zu reduzieren, allerdings konnte sich Lief nicht mehr daran erinnern, wie

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