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Hand in Hand in Virgin River

Hand in Hand in Virgin River

Titel: Hand in Hand in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Kindern zum Essen, weil seine Frau arbeiten musste. Es war ziemlich voll und laut bei Tisch, und das Essen war sehr viel deftiger als daheim – Schweinekoteletts, Kartoffelpüree mit dunkler Soße und grüne Bohnen. Zu Hause gab es fast nie Soße – Lief kochte immer sehr fettarm.
    Courtney saß neben Hawk, und er mischte sich die ganze Zeit in ihre Angelegenheiten ein. Während sie Soße über ihr Kartoffelpüree goss, lehnte er sich zu ihr hinüber, deutete auf das Püree und sagte: „Da fehlt noch was.“ Als sie die grünen Bohnen weiterreichte, meinte er: „Du willst die doch bestimmt mal probieren.“
    „Weil es Gemüse ist?“, fragte sie.
    „Nö. Meinetwegen kannst du deine Vitamine aus Eiscreme beziehen. Aber weil es schmeckt. Es gibt nichts in der Welt, das so lecker schmeckt wie Sinettes grüne Bohnen.“ Er häufte ihr eine kleine Portion auf den Teller. „Erstens baut sie das Zeug selber an. Zweitens macht sie sie mit Rauchfleisch und Knoblauch. Probier mal einen winzigen Bissen, und wenn du sie dann immer noch weiterreichen willst, kannst du mehr Kartoffelpüree haben.“
    Das ließ sie aufhorchen. Es ging hier nicht nach dem Motto „Wenn du dein Gemüse nicht aufisst, gibt’s auch keinen Nachtisch.“ Die Bohnen schmeckten köstlich.
    „Siehst du“, stellte er fest „Jetzt weißt du, was ich gemeint habe.“
    Nach dem Essen inklusive Nachtisch erledigten Amber und Courtney ihre Hausaufgaben für die anderen Fächer. Es war das erste Mal seit Schulbeginn im August, dass Courtney alle Hausaufgaben gemacht und sich auch Mühe gegeben hatte.
    Dann kam Lief und brachte Geschenke. „Eine Bekannte von mir hat heute zehn Rhabarberkuchen gebacken, und ich habe auch etwas davon abbekommen. Der ist für Sie“, verkündete er und drückte ihn Sinette in die Hand. „Sie – meine Bekannte – hat gesagt, Sie sollen den Kuchen mal probieren und falls Ihr Kuchen besser ist, will sie unbedingt Rezepte tauschen.“
    Sinette lachte. „Nun, da muss ich aber in Bestform sein. Meine Rezepte stammen noch von meiner Großmutter!“
    Dann fragte Lief Ambers Eltern, wie es mit den Schularbeiten gelaufen war, aber Courtney war sich sicher, dass er eigentlich wissen wollte: Wie hat Courtney sich aufgeführt? Hat sie sich danebenbenommen? Hat sie Schwierigkeiten gemacht?
    „Ich glaube, sie sind mit allem fertig, und Amber hat erzählt, dass es ihr geholfen hat. Sie hat ganz schöne Schwierigkeiten in Algebra!“
    Im Auto auf dem Nachhauseweg sagte Courtney: „Also, wer ist denn diese Bekannte?“
    „Häh?“, fragte Lief.
    „Diese Bekannte, die zehn Kuchen gebacken hat?“
    „Oh“, gab er von sich. „Sie heißt Kelly und sie ist Chefköchin aus der Bay Area. Sie besucht ihre Schwester und hat mich zum Abendessen eingeladen.“ Er schaute sie an und grinste. „Und weil meine eigentliche Verabredung heute keine Zeit für mich hatte, habe ich die Einladung angenommen und noch einen Kuchen herausgeschlagen.“
    „Oh. Also triffst du dich inzwischen mit Frauen?“
    „Noch nicht“, erwiderte er. „Denkst du, das Leben könnte so schön sein?“
    „Willst du damit andeuten, dass du dich gerne mal wieder mit Frauen treffen würdest?“
    „Warum fragst du mich nicht, was du eigentlich wissen willst, Courtney. Bitte hör auf, so um den heißen Brei herumzureden.“
    „Wenn du so schlau bist, was will ich denn wissen?“
    Er seufzte. „Nein. Ich bin noch nicht über deine Mutter hinweg – ich vermisse Lana jeden Tag. Und ja, ich hätte gerne noch einmal in meinem Leben eine Beziehung – ich fühle mich einsam. Und nein, niemand wird mir jemals wichtiger sein als deine Mutter. Oder, was das betrifft, wichtiger als du. Ich verspreche dir, dass ich dir nicht weniger Vater sein werde, falls ich jemals das Glück haben sollte, noch einmal eine Freundin zu finden.“
    Sie dachte einen Moment lang darüber nach. Sie hatte keine Ahnung, wie er das gemacht hatte – jede Frage zu beantworten, die sie sich nicht getraut hatte, ihm zu stellen. Deshalb sagte sie einfach: „Als ob mir das nicht egal wäre.“

5. KAPITEL
    Kelly wohnte erst seit Kurzem bei ihrer Schwester, dennoch begann sich beinahe alles Mögliche in einem winzigen, aber bedeutsamen Rahmen für sie zu ändern. Es fing alles mit einer Kochshow an. Kelly schloss ihren kleinen tragbaren Küchenfernseher an die Arbeitsplatte an, damit sie beim Kochen fernsehen konnte. Luciano Brazzi’s Dining In war eine der ersten Sendungen, die sie sich anschaute.

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