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Hand in Hand in Virgin River

Hand in Hand in Virgin River

Titel: Hand in Hand in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Während sie Äpfel für Apfelmus, das sie einwecken wollte, schälte und schnippelte, bereitete Luca seine berühmten Auberginenröllchen zu. Sie betrachtete sein gut aussehendes Gesicht, seine spielerischen, geschäftigen Bewegungen, als er die Auberginenscheiben in eine Masse aus geschlagenen Eiern tauchte, dann in gewürzten Semmelbröseln wälzte, anschließend in Parmesan … Er scherzte mit seiner hübschen Küchenhilfe; seine Hände so weich; seine weißen Zähne, die sich glänzend von seinem braunen Teint abhoben, sein herzhaftes und so verführerisches Lachen. Er fühlte sich wohl, mit sich im Reinen, selbstbewusst. Er litt ganz eindeutig nicht an Liebeskummer.
    Kelly begann zu weinen, und bevor die Auberginenröllchen im Ofen verschwanden, schluchzte sie. Es ging ihm rundum gut ! Dieser Mann hatte auf dieser Welt keine Probleme. Er war weder einsam noch niedergeschlagen noch quälte ihn eine ungestillte Sehnsucht. Falls es etwas gab, über das er hinwegkommen musste, hatte er es bereits geschafft.
    Er öffnete eines dieser berühmten Gläser, auf dem sein Konterfei abgebildet war, Brazzi Spaghettisoße, erhitzte sie und goss sie über das köstliche Mahl, und das war es schon. „Du Bastard“, schrie sie ihm ins Fernsehgesicht entgegen. „Du hast mich vorgeführt, mir versprochen, mir Möglichkeiten zu eröffnen und mir stattdessen deine Frau auf den Hals gehetzt! Als wäre ich eine Durchschnittsschlampe, derer du überdrüssig geworden bist.“ Sie schniefte und schnäuzte sich und sagte: „Ich bin so fertig mit dir!“
    Worauf der Fernseh-Luca antwortete: „Und das sind meine Auberginenröllchen! Bravo! Und Ciao meine Bellas !“
    „ Ciao , Blödmann“, erwiderte sie und schaltete den Fernseher aus.
    Dann ging es täglich mit ihr bergauf, wenn nicht sogar stündlich. Ohne Druck, kein Irrenhaus von Küche, wohin man zurückkehren musste. Die Erleichterung war herrlich. Und obwohl sie zu dritt in einem Haus lebten, erledigte jeder seine Sachen. Jillian verbrachte fast die ganze Zeit draußen oder vor ihrem Computer in ihrem Büro, während Colin entweder mit seiner Kamera in den Bergen herumwanderte oder oben im Wintergarten malte. Kelly fühlte sich zum ersten Mal, seit sie sich erinnern konnte, frei. Bei ihren früheren Besuchen oder Ferien hatte sie immer daran gedacht, dass sie wieder in die Tretmühle zurück musste und war üblicherweise, wegen irgendeiner Frage die Arbeit betreffend, besorgt gewesen.
    Kelly kümmerte sich um fast alle Mahlzeiten und auf jeden Fall ums Abendessen, und sie profitierte von ihrer kleinen, aber sehr speziellen Gästeschar. Jillians Helfer auf dem Biohof, Denny, aß häufig mit ihnen zu Mittag und manchmal auch zu Abend. Er war ein gut aussehender, fünfundzwanzigjähriger, dauerhaft gut gelaunter und lustiger Single. „Bevor du hier aufgetaucht bist, Kelly, war ich sicher, ich hätte den perfekten Job bei Jilly Farms gefunden“, sagte er. „Aber jetzt habe ich nicht nur einen perfekten Job, sondern auch noch das perfekte Restaurant gefunden! Ich glaube nicht, dass ich schon jemals in meinem Leben so gut gegessen habe! Kelly, du bist nicht nur ein Genie, sondern auch noch ein wunderschönes Genie.“
    Und Kelly betrachtete den markanten Kiefer, die hellen Augen, die muskulöse eins neunzig große Statur und erwiderte: „Oh, Denny. Ich wünschte, ich wäre dir zehn Jahre früher begegnet!“
    „Na gut, dann wäre ich fünfzehn gewesen. Doch das macht nichts“, erklärte er mit listigem Grinsen. „Ich stand schon immer auf ältere Frauen.“
    Ältere Frauen? Sie war nicht so viel älter! Sie warf ihm einen finsteren Blick zu. „Willst du was zu essen, Schlaumeier?“
    Statt schlafloser Nächte oder anstelle vor lauter Erschöpfung einzuschlafen, schlief sie hier acht Stunden oder länger, tief und fest. Ihr Kopf war klar, sie musste sich nicht täglich mit Problemen auseinandersetzen.
    Sie war erst eine Woche bei Jillian, als ihre Schwester sagte: „Wenn die Umzugshelfer deine Wohnung ausräumen, lass alles hierherbringen. Du kannst die ganze zweite Etage haben – ich schaffe Platz für dein Sofa, deinen Lieblingssessel, Fernseher, Tisch – es ist geräumiger als dein Apartment. Du wirst so viel Privatsphäre haben, wie du möchtest, und wenn du Lust auf Gesellschaft hast, weißt du ja, wo du uns findest.“
    „Ich hatte eigentlich nicht vor, so lange … “
    „Hör mal, du könntest ein Jahr lang in diesem Haus wohnen, ohne dass dir jemand begegnet,

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