Hand in Hand in Virgin River
mir ziemlich sicher, dass ich sie mir nicht leisten kann“, wandte Connie ein.
„Kein Problem. Sie gehören Ihnen, wenn Sie sie einfach nur anbieten und mir ein Feedback geben. Das würde mir sehr helfen. Mir ist bekannt, dass die Frauen hier in der Gegend fantastisch kochen können – ich würde liebend gerne wissen, wie ich bei Ihnen abschneide.“
„Ich muss Ihnen aber etwas geben, wenn sich die Sachen verkaufen“, beharrte Connie.
„Eine Spende für neue Gläser wäre ganz hilfreich“, erwiderte Kelly. „Und falls Sie kurz vor dem Verfallsdatum noch Suppe übrig haben, probieren Sie sie gerne selbst oder geben Sie sie Preacher. Es ist alles ohne Konservierungsmittel gekocht worden und hält sich nicht lange. Vielleicht kennen Sie ein paar Fischer oder Jäger, die sich gerne mal etwas aufwärmen würden.“
„Vielleicht“, stimmte Connie zu. „Schauen wir mal, wie es läuft.“
Nachdem sie wieder in Liefs Wagen saßen, griff er nach ihrer Hand. „Ich würde dir gerne zeigen, wo ich wohne“, meinte er. „Kannst du auf dem Nachhauseweg einen kleinen Umweg machen?“
Sie drehte sich zu ihm. „Oh, Lief, wir müssen noch über so vieles reden.“
Er zog fragend die Augenbrauen hoch und wirkte ein wenig überrascht. „Zum Beispiel?“
„Zum Beispiel über dein Leben, von dem ich anscheinend nicht die geringste Ahnung habe.“
„Ich fand es eigentlich ganz schön, dass du den offiziellen Teil nicht kanntest“, sagte, er. „Du weißt schon – diesen exponierten Teil –, Vermutungen, wer mit wem, wer sich scheiden lässt, wer den nächsten Oscar bekommt. Aber mein richtiges Leben? Darüber erzähle ich dir alles, was du erfahren willst.“
„Dann lass uns mal sehen, wo du wohnst. Und die Unterhaltung führen, die wir schon vor Wochen hätten führen sollen.“
Liefs Haus war absolut wundervoll. Jetzt, wo Kelly ein wenig mehr über ihn wusste, war das keine große Überraschung für sie; er hatte bestimmt ein gutes Einkommen. Es war ein neues Haus. Groß mit hohen, freigelegten Balkendecken, geschmackvoll eingerichtet und, das war das eigentliche Argument für sie, mit einer fantastischen großen Küche.
Nach einer kurzen Führung saßen sie bei einem Kaffee am Küchentisch. Sie fragte ihn, wie er aufgewachsen war.
„Als ein ziemlich armer Farmersjunge, der James Fenimoore Cooper las?“
„Wir waren ziemlich gebildete Farmerskinder“, erwiderte er lächelnd. „Die Schulen waren gut. Und meine Familie streng. Die Familie dieser kleinen Amber, mit der Courtney in diesen Tagen immer zusammenhängt, erinnert mich irgendwie an meine Familie. Es sind recht einfache Menschen, die den Wert der Note eins erkennen.“
„Weshalb wolltest du Autor werden?“
„Keine Ahnung. Ich mochte eine Menge Dinge, doch sobald ich meine Nase in ein Buch steckte oder wenn ich mir eine Geschichte ausdachte und aufschrieb, habe ich mich immer ein bisschen darin verloren. Falls mich niemand finden konnte, saß ich mit einem Buch oder einem Heft oben auf dem Heuboden. Mit meinen Gedanken war ich immer an einem anderen Ort. Vielleicht war mein eigentliches Leben einfach nicht interessant genug für mich. Meine älteren Brüder hielten mich für einen totalen Streber und zogen mich andauernd damit auf. Ich habe auch Football gespielt, Aufgaben auf der Farm erledigt, mein Pferd geritten, gejagt, geangelt … Aber sobald ich alleine war, habe ich geschrieben, weil es sich gut anfühlte. Ich dachte, dass ich mal Romane verfassen würde, aber dann zogen mich Filme in ihren Bann und ich stellte fest, dass mir Filme gefielen. Ich glaube wegen der Dialoge. Ich höre anderen gerne dabei zu, wie sie miteinander sprechen. Weshalb bist du Chefköchin geworden?“
„Nana“, sagte sie. „Jillian war fünf und ich sechs, als unsere Familie einen schlimmen Autounfall hatte. Mein Vater starb, und meine Mutter war danach behindert und für den Rest ihres Lebens an den Rollstuhl gefesselt. Meine Urgroßmutter hat uns zu sich geholt. Nun, wir waren arm – manchmal sogar schrecklich arm. Nana wusste, wie man mit Armut klarkam – sie arbeitete im Garten, weckte ein und konnte ein zähes Stück Fleisch, das eher an eine Schuhsohle erinnerte, in etwas verwandeln, das du mit einem Löffel zerteilen konntest. Sie kochte genial … Sie hat auch gebügelt und die Wäsche für die Nachbarn gemacht, alles, um uns irgendwie über Wasser zu halten. Sie war die Betreuerin unserer Mutter, doch wir unterstützten uns alle – wir waren
Weitere Kostenlose Bücher