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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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erweitern wir inzwischen den Sensortarnmodus ein wenig, während wir warten. Und danach… gehe ich runter und sehe mich mal um.«
     
    Aus der Ferne hatte der Planet dunkel und abweisend und trostlos ausgesehen, und aus nächster Nähe, so entschied Mara, machte er auch keinen viel besseren Eindruck.
    Es gab Vegetation, sicher, alles von verkümmerten Bäumen mit breiten fächerförmigen Blättern bis zu am Boden kauernden Pflanzen, die sie bei der Geschwindigkeit, mit der sie flog, unmöglich deutlich erkennen konnte. Doch die übliche Vielfalt an Farben, die auf den meisten Welten, die sie besuchte, die Norm war, schien Nirauan irgendwie ausgelassen zu haben. Alles hier war in Schattierungen von Braun und Grau erschaffen, abgesehen von gelegentlichen dunkelroten oder violetten Tupfern, die die Monotonie unterbrachen. Möglicherweise war dies eine Folge des trüben roten Lichts der Sonne dieses Planeten; vielleicht waren die Pflanzen im Infrarotbereich des Spektrums sogar ausgesprochen farbenfroh. Doch irgendwie bezweifelte sie das.
    »Ich halte jetzt auf einige Hügel zu«, sprach sie in das Aufzeichnungsgerät, das an einer der Kontrollkonsolen des Defender befestigt war. »Sie sehen ziemlich zerklüftet und blank aus – was immer an Erdreich sie bedeckt haben mag, scheint längst erodiert zu sein.« Sie warf einen Blick auf die Anzeigen. »Noch immer kein Hinweis auf irgendwelche Sensoren.«
    Sie hob den Blick wieder von der Konsole und betrachtete stirnrunzelnd die Landschaft, die vor ihr lag. Dort oben, zwischen zwei besonders schartigen Hügeln…? »Ich sehe da vorne so eine Art Rinne«, sagte sie. »Nein – schon eher eine ausgewachsene Schlucht. Eigentlich…«
    Sie berührte sanft den Steuerknüppel des Defender und wagte sich ein Stück weiter hinauf, um besser sehen zu können. Ihr erster Eindruck erwies sich als richtig: Der tiefe Einschnitt vor ihr wies in die Richtung der Zielzone.
    Und falls das Terrain ihr keinen Streich spielte, würde die Schlucht sie anscheinend genau dorthin führen.
    »Ich schätze, ich habe meinen Kurs gefunden«, sagte sie und drückte eine Taste, um die navigatorischen Informationen in den Datenspeicher des Aufnahmegeräts zu laden. »Sieht so aus, als würde ich direkt vor ihrer Tür landen.«
    Es sei denn, die unbekannten Fremden hatten die Schlucht mit Sensoren gespickt, dann würde sie natürlich direkt in einem Hinterhalt landen. Sie mußte sich einfach auf ihren Gefahrensinn verlassen, der sie hoffentlich warnen würde.
    Die Schlucht war so beschaffen, wie sie bereits aus der Ferne ausgesehen hatte: einigermaßen geradlinig, während sie in der Breite zwischen fünfzig und hundert Metern variierte; ihre Tiefe betrug durchschnittlich etwa hundert Meter, wenngleich sie an manchen Stellen bis zu dreihundert Metern abfiel. Die meisten ähnlichen Schluchten, die Mara gesehen hatte, waren von reißenden Flüssen durchschnitten gewesen, doch der Boden dieser Schlucht war trocken. Die Wände bestanden aus schroffen grauen Felsen, an deren Flanken sich kleine Sträucher und zähe Rankengewächse klammerten. »Immer noch kein Anzeichen für Sensoraktivität«, teilte sie dem Aufnahmegerät mit, während sie sich darauf konzentrierte, durch die enge Passage zu fliegen. Der üblichen militärischen Vorgehensweise zufolge, so wußte sie, würden ihre Gegner sie während dieser ersten Kilometer angreifen, wenn ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt, sie aber noch nicht unnötig nahe an ihre Basis herangekommen war. Sie griff in die Macht hinaus, und während sie ein wachsames Auge auf den blaßblauen Himmel über sich richtete, flog sie unbeirrt weiter.
    Doch es erfolgte kein Angriff. Die Schlucht wurde breiter, enger, dann wieder breiter und verwandelte sich an einer Stelle, wo die linke Felswand eingestürzt war, sogar von einem tiefen Felseinschnitt in einen offenen Hang mit einem weiten bewaldeten Tal dahinter. Doch im nächsten Moment erhob sich zu ihrer Linken wieder die Felswand, und sie sauste erneut durch eine geschlossene Schlucht. Aber die Vegetation war hier mit einem Mal dichter und vielfältiger. Sträucher und Ranken bedeckten oftmals die gesamten felsigen Flanken.
    Und noch etwas war neu. »Ich erkenne jetzt Löcher in den Seiten der Schlucht«, berichtete sie und versuchte im Vorbeiflug in eines davon hineinzuspähen.
    Aber sie war zu schnell und konnte nur erkennen, daß die Löcher zu tief waren, um das Sonnenlicht bis an ihr Ende dringen zu lassen. »Auf den

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