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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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ersten Blick würde ich sagen, sie sind nicht natürlichen Ursprungs«, fuhr sie fort. »Es könnte sich vielleicht um eine Vogelkolonie oder um Rankenkriecher handeln – oder um den Teil einer Sensorphalanx. Ich schlage vor, der nächste, der hier hineinfliegt, bringt ein besseres Abtasterpaket mit… Sekunde mal.«
    Sie drosselte behutsam das Tempo und blickte stirnrunzelnd geradeaus. Die Schlucht wurde abermals breiter, und da oben auf ihrer rechten Seite… »Ich glaube, ich habe vielleicht den Vordereingang gefunden«, teilte sie dem Aufnahmegerät knapp mit. »Das da oben rechts sieht aus wie ein Höhleneingang, unmittelbar vor einer leichten Rechtskurve. Ziemlich große Öffnung – mit ein paar geschickten Manövern könnten die Raumschiffe, die wir gesehen haben, durchaus da hindurchpassen.« Sie kräuselte die Lippen. »Ich muß mich jetzt entscheiden: Nehme ich den Defender – oder gehe ich zu Fuß rein?«
    Der Defender bremste jetzt bis zum völligen Stillstand ab, und sie schaltete auf die Repulsoren um, während sie nachdachte. Es lag natürlich auf der Hand, den Defender zu nehmen, aber das bedeutete in diesem Fall nicht notwendigerweise, auch klug zu handeln. Bisher hatte es noch keine Reaktion seitens ihres Ziels gegeben, was bedeutete, daß man sie entweder noch gar nicht bemerkt hatte oder keine Bedrohung in ihr sah.
    So oder so würde eine einzelne Person zu Fuß vermutlich weiter gelangen, bevor sie eine Reaktion hervorrief, als ein Sternjäger der Neuen Republik, der mit geladenen und schußbereiten Laserkanonen heranbrauste. »Ich gehe zu Fuß rein«, sprach sie in das Aufnahmegerät, brachte den Defender neben einem Gebüsch sanft nach unten und nahm dann einen Bioscan der Luft draußen vor. »Es hat bisher keine feindseligen Handlungen gegen mich gegeben, und es wäre schön, wenn es auch dabei bliebe.«
    Sie griff nach unten in das kleine Waffenfach neben ihrem rechten Knie und öffnete die Verkleidung. »Aber nur für den Fall, daß das nicht so bleibt, nehme ich meine BlasTech, eine Ärmelkanone und mein Lichtschwert mit«, fügte sie hinzu. »Das sollte mir, ganz gleich, was geschieht, einen gewissen Vorteil geben.«
    Sie schob den BlasTech-Blaster in das Holster an ihrer Hüfte und verstaute die kleinere Waffe in dem Unterarmhalfter, der sich unter ihrem linken Ärmel verbarg. Dann nahm sie das Lichtschwert…
    … hielt inne und blickte die Waffe an und spürte das kühle Metall auf der Haut. Dies war einmal Luke Skywalkers Lichtschwert gewesen, sein Vater hatte es gebaut, und Obi-Wan Kenobi hatte es ihm auf Tatooine gegeben. Und Luke Skywalker hatte es, nachdem die massive Gegenoffensive des Imperiums unter Großadmiral Thrawn glücklich gestoppt worden war, wiederum an sie weitergereicht.
    Damals waren Luke und sie Verbündete gewesen. Und heute…
    Sie verzog das Gesicht und hakte das Lichtschwert am Gürtel fest. Heute war sie sich dessen nicht mehr so sicher.
    Oder besser, sie war sich nicht sicher, was er war.
    Der Bioscanner piepte. Die Luft war atembar; es gab keine toxischen Substanzen oder gefährlichen Mikroorganismen, die dazu fähig waren, ihre Breitbandimmunisierung zu durchdringen. »Scheint alles klar da draußen«, sagte sie und riß ihre Gedanken von Skywalker los, um sich wieder den unmittelbar anstehenden Aufgaben zu widmen. Sie drosselte die Repulsoren und schaltete die Systeme des Defender in den Bereitschaftsmodus; dann prüfte sie zweimal, ob das Aufnahmegerät seine Daten als Impulsübertragung an die Starry Ice übermittelte. »Ich nehme mein Komlink mit und stelle eine ständige Verbindung mit dem Recorder her.«
    Sie befestigte das Komlink an ihrem Kragen, damit sie die Hände frei hatte, dann klappte sie die Pilotenkanzel auf. Nirauans kühle, beißende Luft strömte herein und brachte die unterschwelligen exotischen Gerüche einer neuen Welt mit. Mara löste den Gurt, stand auf und zog den Überlebenstornister des Defender aus dem Stauraum. Sie legte sich die Gurte über eine Schulter, sah sich ein letztes Mal um, schloß und versiegelte die Kanzel und machte sich auf den Weg zur Höhle.
    Die grasartigen Pflanzen unter ihren Füßen waren kurz, ihre Halme waren breit und neigten dazu, sich an ihren Stiefeln festzusaugen, hinderten jedoch nicht ihren Lauf. Sie lauschte aufmerksam, während sie ging, aber sie hörte nur das Rascheln der Vegetation und das leise Wispern des Windes in der Schlucht. Es gab keinerlei Laute von Tieren am Boden oder in der Luft.

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