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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Dunkelheit verschwand. Sie ließ sich in die Hocke fallen und zielte mit dem Blaster auf den fliegenden Schatten, aber das Ding war bereits außer Sichtweite. Sie gab einen Schuß auf die Decke ab; der Lichtblitz gewährte ihr einen kurzen Blick auf rauhe Wände und von der Decke hängende Felsnadeln. Sie entdeckte den fliegenden Schatten und hob warnend das Visier ihrer Waffe…
    Sie erhaschte nur einen flüchtigen Blick auf den zweiten Schatten, als dieser auch schon von irgendwoher herabfiel und ihr mit einer raschen Bewegung den Blaster aus der Hand riß. Sie unterdrückte eine Verwünschung, zerrte mit der Linken das Lichtschwert aus dem Gürtel, zündete es und beförderte es noch mit derselben Bewegung in ihre rechte Hand.
    Im nächsten Moment schien die ganze Höhle unter einem Kreischen zu erstarren – eine, wie Mara zu Bewußtsein kam, eher bizarre Charakterisierung dessen, was geschehen war. Doch der Eindruck hatte gleichwohl Bestand. Worum auch immer es sich bei den flatternden Kreaturen handeln mochte, sie beobachteten sie plötzlich mit neuen Augen.
    Und sie sprachen mit einer neuen Stimme.
    Mit einer neuen Stimme? Mara zog die Stirn kraus und lauschte angestrengt. Kein Irrtum möglich: Neue Laute füllten raunend die Höhle.
    Die Höhle… oder ihren Geist.
    Sie wich in eine flache Vertiefung in der Höhlenwand zurück und griff, so weit sie konnte, in die Macht hinaus. Die Beinahestimmen schienen deutlicher zu werden, blieben jedoch weiterhin unverständlich. »Unheimlich«, murmelte sie. Ein fremdes und womöglich feindliches Fluggerät befand sich auf dem Weg hierher, und sie stand hier, festgenagelt von gleichermaßen fremdartigen Lebewesen, die schlau genug waren, sich ihren Blaster zu schnappen. Lebewesen, mit denen sie fast, wenn auch nicht richtig, kommunizieren konnte. »Wo steckt Skywalker mit seiner Trickkiste, wenn man sie braucht?«
    Es war, als hätte eine emotionale seismische Verwerfung die Höhle wie eine Welle durchlaufen. Plötzlich lärmten die Beinahestimmen an den Rändern ihres Verstandes noch lauter. »Skywalker?« erkundigte sich Mara. »Kennt ihr ihn?«
    Wieder wurden die Beinahestimmen laut, doch diesmal lag ein Unterton von Enttäuschung in ihrem »Klang«. »Ja, ich bin auch enttäuscht«, gab Mara spitz zurück. »Kommt schon, redet! Oder was auch immer ihr da tut. Was hat Skywalker mit euch zu schaffen?«
    Falls sie ihr antworteten, so hörte sie die Antwort nicht mehr. Vom Höhleneingang zu ihrer Linken kam das Wispern einer Bewegung. Sie wirbelte herum und schwang das Lichtschwert, um ihre Stellung zu verteidigen…
    … und sperrte vor Erstauen den Mund auf. Eine riesige Wolke dunkler, an Mynocks erinnernder Geschöpfe bewegte sich unbeholfen und mit wild flatternden Flügeln durch den Zugang zur Höhle.
    Und im Zentrum der Wolke, auf den Rücken der Wesen darunter und getragen von den halb verborgenen Klauen derer darüber, sah sie ihr Raumschiff.
    »Was, zur Hölle…?« japste sie und machte einen Satz.
    Zu schnell. Maras Fuß traf auf einen Haufen toter Blätter, und sie verlor das Gleichgewicht. Sie drehte sich, versuchte sich zu fangen und stürzte statt dessen in die andere Richtung. Aus den Augenwinkeln sah sie einen scharfen, aus der Höhlenwand ragenden Stein rasch auf sich zukommen…
     
    Sie erwachte nach und nach, unter Schmerzen, mit einer Kruste, die sich wie getrocknetes Blut an einer Seite ihres Schädels und einem ihrer Augen anfühlte, die sich anscheinend nicht öffnen wollten.
    Es verging vielleicht eine weitere benommene Minute, bis sie weit genug zu Bewußtsein gelangt war, um zu begreifen, daß ihre Augen bereits offen waren. Es war einfach zu dunkel, um irgend etwas erkennen zu können.
    »Oh-oh«, brummte sie. Ihre Stimme zeitigte ein seltsames Echo. War sie lange genug ohne Bewußtsein gewesen, daß es bereits Nacht geworden sein konnte? Oder hatte man sie tiefer ins Höhleninnere gezerrt oder getragen?
    Der Überlebenstornister war immer noch auf ihren Rücken geschnallt. Sie zog den Glühstab aus seiner Hülle und knipste ihn an.
    Sie war tatsächlich tiefer in die Höhle bewegt worden, und obendrein war es draußen Nacht geworden.
    »Schön zu wissen, daß ich sie immer noch rufen kann«, murmelte sie angewidert und starrte auf ihr Chrono. Sie war fast drei Stunden ohnmächtig gewesen, viel länger, als sie gedacht hätte. Entweder war sie härter mit der Höhlenwand zusammengestoßen, als ihr klar gewesen war, oder ihre Entführer

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