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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Richtung bewegten. In der Hand eines Angreifers erkannte er das Glitzern einer Klinge.
    Es galt, keine Zeit zu verschwenden, und es gab nur einen Weg, der Luke rechtzeitig zu ihnen bringen würde. Dazu war schon ein gewaltiger Satz nötig, den aber ein Jedi-Ritter, der sich auf die Macht verließ, mit Leichtigkeit bewältigen würde. Die einzige Unwägbarkeit war, ob die zur Sicherheit im Canon installierten Traktorstrahlen so prompt reagieren würden, daß sie ihn mitten im Flug einfangen und aus seiner Bahn reißen würden.
    Aber es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden. »Warte hier, R2«, murmelte er. Er griff in die Macht hinaus, sprang über das Laufband und auf das Geländer des Himmelsbogens. Ein, zwei Herzschläge lang hockte er dort, fand sein Gleichgewicht, während er zum letzten Mal die Entfernung zu dem Bogen über ihm und auf der anderen Seite maß. Dann atmete er tief durch, schöpfte abermals aus der Macht und sprang.
    Die Notfallstrahlen waren offensichtlich nicht so empfindlich, wie er befürchtet hatte, und er erreichte die andere Seite, ohne auch nur einen Stoß zu verspüren. Er bekam den Rand der Brüstung des anderen Himmelsbogens zu fassen, schwang die Beine durch die Lücke zwischen dem Geländer und der Überdachung und ging beim Aufprall auf dem unbeweglichen Teil des Gehwegs leicht in die Knie.
    Er erfaßte das Tableau, das sich ihm bot, mit einem Blick. Die beiden voraussichtlichen Opfer standen, wie er bereits zuvor bemerkt hatte, ein Stück weiter rechts und drückten sich mit dem Rücken gegen die Brüstung. Die Kapuze der größeren Gestalt war nach hinten gerutscht, und dadurch waren das faltige Gesicht und die weißen Haare der alten Frau gut zu erkennen. Das Gesicht des an sie geklammerten Kindes – höchstwahrscheinlich ihr Enkel oder gar Urenkel, wenn man das Alter der Frau bedachte – lag noch immer im Schatten. Doch Luke mußte kein Mienenspiel sehen; so wie das Kind sich in die Seite der Alten krallte, war dessen stiller Schrecken für jeden unzweifelhaft zu erkennen.
    Und der Schrecken war wohlbegründet. Von dem Himmelsbogen darunter hatte Luke drei messerschwingende Männer auf die beiden zukommen sehen; von seinem neuen Blickpunkt aus konnte er erkennen, daß diese drei Männer lediglich den inneren Kreis einer weit größeren Gruppe von Angreifern bildeten. Neun weitere Männer warteten ein paar Schritte im Hintergrund und bildeten einen Halbkreis um ihre Beute. Alle neun besaßen die verhärteten Gesichter von Männern, deren Leben von Gewalt und Brutalität geprägt war, und alle neun hielten schußbereite Blaster in den Händen.
    Um im Augenblick waren alle neun Gesichter – und fünf der Blaster – Luke zugewandt.
    »Das ist genug«, rief Luke und richtete sich nach der Landung auf. »Legen Sie Ihre Waffen hin!«
    »Da hab’ ich ‘ne bessere Idee«, knurrte einer der Kerle, dessen Stimme ebenso abscheulich war wie seine äußere Erscheinung. »Warum drehen Sie sich nicht einfach um und machen ‘nen Abgang. Solange Sie das noch können.«
    »Lieber nicht«, sagte Luke und versuchte, siegessicherer zu klingen, als er sich fühlte. Bei fünf – mittlerweile sechs – auf ihn gerichteten Blastern, kam es auf die Sekunde an, ob es ihm gelang, schnell genug sein Lichtschwert zu ziehen und die Schüsse abzuwehren, die in dem Moment auf ihn abgegeben würden, in dem er nach der Waffe griff.
    Doch links von ihm lief das Gleitband. Jeder Abschnitt bewegte sich in eine andere Richtung, und beide Bänder liefen hier ziemlich schnell…
    »Wir vergeuden bloß Zeit«, belferte einer der anderen Männer. »Verbrennt ihn zu Asche und dann…«
    Und in diesem Augenblick, mitten im Satz, kam Bewegung in das Kind.
    Eine so lautlose und geschmeidige Bewegung, daß Luke zuerst gar nicht mitbekam, was geschah. Das Kind drehte sich aus der von Todesangst diktierten Umklammerung der alten Frau und wirbelte auf den ihm nächsten Messerschwinger zu; ein Arm fuhr über den Mann hinweg wie ein nur scheinbarer Hieb gegen dessen Brust, der kurz vor dem Ziel innehielt. Die Armbewegung schien das Kind wie einen abprallenden Kiesel in Richtung des zweiten Angreifers zurückzuwerfen. Wieder eine Geste wie ein Schlag, dann schoß der Kleine auf den dritten Mann zu…
    Mit einem gurgelnden Ächzen brach der erste Mann auf dem Boden zusammen.
    Irgend jemand stieß in entsetzter Böswilligkeit eine Verwünschung aus; die auf Luke gerichteten Blaster gerieten in Wanken, als plötzlich

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