Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit
Verwirrung die Situation beherrschte, die zuvor wie eine absolut sichere Sache erschienen war. Köpfe drehten sich nach dem Kind und seiner Großmutter um…
Und dann sackte der zweite Mann zusammen, und auch Nummer drei knickte bereits ein, sein Messer war auf unerklärliche Weise in der Hand des Kindes gelandet. Aber nur für kurze Zeit. Im nächsten Augenblick sauste die Klinge nach kaum mehr als einem Zucken des Handgelenks über die kurze Distanz hinweg und grub sich in die Brust eines der übrigen Angreifer.
Und während dies geschah, fiel die Kapuze weit genug zurück, um endlich das Gesicht des Kindes zu offenbaren.
Doch unter dem Mantel befand sich kein Kind, sondern ein Noghri.
Doch dieses flüchtige Bild war alles, was man von dem Nichtmenschen zu sehen bekam. Für einige war es sogar das letzte, was sie überhaupt zu sehen bekamen. Noch während Luke nach dem Lichtschwert griff, verwandelte sich der Noghri in eine einzige verwischte Bewegung: er tauchte ab, rollte sich herum, ließ beidhändig Klingen tanzen, wich mit beiläufiger Leichtigkeit dem verzweifelten Prasseln von Blasterfeuer aus. Eine Granate fiel klappernd auf den Weg, rollte der alten Frau vor die Füße und verschwand, als Luke mit der Macht nach ihr griff, um sie durch die Lücke zwischen der Brüstung und der Überdachung zu dirigieren und hoch in die Luft zu schleudern. Als sie hoch über ihren Köpfen explodierte, war die Schlacht bereits vorbei.
»Master Skywalker«, rief der Noghri aus dem Zentrum des Blutbades und nickte ernst, während er die beiden Attentäterdolche in ihre Verstecke zurückschob. »Ich fühle mich durch Ihre Gegenwart geehrt und bin dankbar für Ihren Beistand.«
»Wenn man das so nennen kann«, erwiderte Luke und wiegte erstaunt den Kopf. Er hatte Noghri beim Training und bei Kampfübungen beobachtet und geglaubt, die Grenzen ihrer Fähigkeiten als Kämpfer zu kennen. Doch so etwas hatte er bisher noch nicht erlebt. »Irgendwie habe ich das Gefühl, Sie wären auch ganz gut ohne mich zurechtgekommen.«
»Verzeihen Sie, aber das ist nicht wahr«, wandte der Noghri ein, stieg über die Leichen hinweg und kam auf ihn zu. »Ihre Ablenkung kam genau zur rechten Zeit und verschaffte mir vier zusätzliche Sekunden, die ich sonst nicht gehabt hätte.«
»Gar nicht zu reden von der Granate«, fügte die Alte hinzu. Sie war neben einem der Toten in die Knie gegangen und durchwühlte mit geübten Fingern seine Taschen. »Wenn Sie nicht so schnell gehandelt hätten, wären wir womöglich alle ums Leben gekommen. Also vielen Dank.«
»Gern geschehen«, antwortete Luke und betrachtete sie mit wachsenden Zweifeln, während sie ihre Suche beendete und sich die nächste Leiche vornahm. An einen Noghri-Krieger und eine Frau mit den Gaben einer professionellen Taschendiebin hatte er eigentlich nicht gedacht, als er den Sprung zu ihrer Rettung gewagt hatte. »Darf ich fragen, wer Sie beide sind?«
»Jedenfalls bin ich nicht, was Sie jetzt wahrscheinlich befürchten«, sagte die Frau und hielt in ihrer Suche inne, um ihm ein kurzes Lächeln zukommen zu lassen. »Hier geht alles ganz ehrlich und ziemlich respektabel zu. Mein Name ist Moranda Savich; und Plakhmirakh hier ist zur Zeit mein Leibwächter. Wir arbeiten für einen alten Bekannten von Ihnen: Talon Karrde.«
»Tatsächlich«, gab Luke zurück. »Seltsam. Ich hatte gerade erst daran gedacht, Kontakt mit Karrde aufzunehmen.«
»Nun, dann haben Sie sich den richtigen Ort ausgesucht«, erklärte Moranda und richtete sich auf. »Er ist kürzlich auf Cejansij gelandet.«
»Sie scherzen«, sagte Luke und runzelte die Stirn. »Was macht er denn hier?«
»Wer weiß schon, was Karrde irgendwo macht?« konterte Moranda philosophisch. »Weshalb kommen Sie nicht einfach mit uns und fragen ihn selbst?«
Luke schaute durch das Geländer nach unten auf die Lichter der Stadt. Einmal mehr war es ihm gelungen, zur rechten Zeit am richtigen Ort zu erscheinen. Die Macht war ohne Frage mit ihm. »Danke«, wandte er sich an Moranda. »Ich glaube, das werde ich.«
»Boß?«
Karrde blickte von seinem Schreibtisch hoch und sah Dankin den Kopf durch die geöffnete Tür des Büros stecken. »Ja, was gibt es?«
»Savich und ihr Noghri-Leibwächter sind hier«, erwiderte Dankin. »Sie hat die Datenreste, die Sie wollten.«
»Gut«, nickte Karrde und legte leicht die Stirn in Falten. Als sich die Brückenmannschaft der Wild Karrde vor einiger Zeit daranmachte, vor Booster Terriks
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