Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit
wäre.«
»Das ergibt Sinn«, überlegte Skywalker. »Obwohl es vielleicht ein bißchen zu offensichtlich ist.«
»Das hängt davon ab, wie umsichtig unsere unbekannten Agitatoren zu Werke gehen wollen«, erwiderte Karrde. »Ich war der Meinung, daß es allemal lohnen würde, das nachzuprüfen. Sie sagten eben, daß Sie mich sprechen wollten?«
»Ja«, nickte Skywalker. »Ich habe mich gefragt, ob Sie Fortschritte bei unserer Jagd auf Klone gemacht haben.«
»Nicht die geringsten«, gab Karrde zu. »Keiner meiner Informationsquellen ist auch nur das leiseste Gerücht über derartige Aktivitäten zu Ohren gekommen. Falls sie da draußen sind, geht derjenige, der sie einsetzt, äußerst umsichtig vor.«
»Hm«, brummte Skywalker. »Und was ist mit den Cavrilhu-Piraten?«
Karrde schüttelte den Kopf. »Die scheinen untergetaucht zu sein.« Er wölbte wieder eine Augenbraue. »Nicht daß ich ihnen daraus einen Vorwurf mache. Von einem Jedi-Meister aus ihrem sichersten Bau verscheucht zu werden, muß eine ziemlich beunruhigende Erfahrung gewesen sein.«
»Sie selbst wurden von Großadmiral Thrawn von Myrkr vertrieben und sind auch nicht in Panik geraten«, rief Skywalker ihm ins Gedächtnis.
Karrde zwang sich zu einem Lächeln. Die Erinnerung an jene Zeit rief immer noch unbehagliche und schmerzvolle Gefühle hervor. »Vielleicht bin ich aus härterem Material gemacht. Oder vielleicht gerate ich einfach nicht ganz so offensichtlich in Panik.«
Das Interkom auf dem Schreibtisch meldete sich, und er beugte sich vor, um die entsprechende Taste zu drücken. »Ja?«
Es war Dankin, dessen Miene mit einem Mal einen untypischen Zug von Entrüstung zeigte. »Da kommt gerade eine Nachricht höchster Dringlichkeit von der Starry Ice herein«, meldete er scharf. »Faughn sagt, daß Mara gefangen wurde.«
Karrde spürte, wie sich ihm der Magen zusammenzog, als er sich in den Sitz vor dem Schreibtisch zurückfallen ließ. »Ist Faughn noch dran?«
»Meistens«, entgegnete Dankin. »Das Signal ist ein bißchen komisch – zu viele Relais dazwischen –, aber meistens ist es klar und deutlich. Komkanal fünf.«
Karrde wählte den Kanal; er war sich vage bewußt, daß Skywalker um den Schreibtisch herum gekommen und an seine Seite getreten war. »Hier ist Karrde. Faughn?«
»Ja, Sir«, kam Faughns Stimme, die aufgrund der Verzerrungen zahlreicher Hyperraumrelais schwankte. »Wir kamen in das Nirauan-System und beobachteten ein unidentifiziertes Raumfahrzeug, das auf dem zweiten Planeten landete. Jade nahm unseren Defender und ging runter. Wir haben später eine Impulsübertragung von ihrem Recorder aufgefangen, der anzeigte, daß sie in Schwierigkeiten geraten war. Gefangen – oder Schlimmeres.«
Karrde konnte das Blut in seinen Ohren rauschen hören. »Dankin, haben wir eine Kopie dieser Aufnahme?«
»Schon da«, rief Dankins Stimme.
»Abspielen.«
Er lauschte aufmerksam, während die Aufzeichnung durchlief: Flug und Landung, Maras Entdeckung der Höhle und der Festung, ihr erschrockener Ausruf und jener letzte, Übelkeit erregende dumpfe Schlag. »H’sishi soll das sofort noch mal gründlich überprüfen«, befahl Karrde. Dieser dumpfe Schlag hatte sich viel zu sehr nach einem Körper angehört, der auf harten Boden aufschlug… »Ich will alles, was Sie aus dieser Aufnahme herausholen können.«
»Wir sind schon dabei.«
»Wir haben auf dem Weg hierher selbst ein paar Überprüfungen durchgeführt«, erklärte Faughn. »Man hört, nachdem sie verstummt ist, definitiv noch Atmung und die Herzschläge eines Menschen. Also war sie zumindest zu diesem Zeitpunkt noch am Leben. In der Höhle halten sich fünfzig oder mehr fliegende Wesen auf – wir können das Schlagen mindestens so vieler Flügelpaare herausfiltern. Oh, und den unterschiedlichen Geschwindigkeiten, mit denen sich der Schall durch Luft und Knochen fortsetzt, nach zu urteilen, ist dieser dumpfe Schlag auf etwas zurückzuführen, das ihre Stirn getroffen hat.«
Karrde verzog das Gesicht. »Ein Überfall.«
»Oder ein Unfall«, meinte Faughn. »Wir wissen, daß sie sich bewegte, kurz bevor es geschah, und daß sie sich im Innern einer Höhle befand. Sie könnte gegen eine Wand oder so was gerannt sein.«
»Wir könnten es mit einer Echoanalyse versuchen«, schlug Dankin vor. »Um herauszufinden, wie nah sie an der Wand war, als sie getroffen wurde.«
»Ja.« Karrde blickte zu Skywalker hoch, der dumpf brütend neben ihm stand, der besorgte Blick war
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