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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Kategorie fällt denn die Demonstration dort unten?«
    »Wie ich schon sagte: Sie setzen sich für Gerechtigkeit ein«, erwiderte der Rellarin. »Die weißen Lichter, die Sie dort unten sehen, erinnern an das Volk von Caamas. Und bald… ja, jetzt. Sehen Sie das?«
    Luke nickte. Rund um das weiße Leuchten war ein Ring aus blauen Lichtern erschienen. Während er zusah, kamen weitere hinzu und bildeten einen ständig wachsenden blauen Kreis um die weißen Lichter in der Mitte. »Ich sehe sie.«
    »Sie stehen für die Erinnerung an die Opfer des Vrassh-Massakers«, teilte Tre ihm mit. »Das Land, das mit dieser Untat in den Besitz der Täter überging, hat diesen großen Reichtum eingetragen; doch weder die Pas’sic noch die Neue Republik haben jemals darauf bestanden, daß auch nur ein Teil dieses Reichtums an die Familien der Überlebenden übergeben wurde – was sowohl die Sitten als auch die uralten Gesetze jener Welt verlangt hätten.«
    »Einer meiner Jedi-Schüler kam von Vrassh«, sagte Luke, dessen Herz bei dieser Erinnerung einen Satz machte. »Er mußte zunächst einen großen Zorn aufarbeiten, ehe seine Ausbildung überhaupt beginnen konnte.«
    »Ihr Zorn ist verständlich«, bemerkte Ire. »Noch hegen jene, die sich dort unten versammelt haben, keinen solchen Zorn.« Wieder wies er auf den wachsenden Lichtkreis. »Jedenfalls nicht gemessen an dem Begriff, den sich Menschen von Zorn machen. Sie verhalten sich ruhig und friedlich und bedrohen niemanden. Aber sie werden jene, denen unrecht getan wurde, nicht vergessen, noch werden sie zulassen, daß die vergessen, welche die Macht haben.«
    »Ja«, murmelte Luke. »Es gibt Dinge, die niemals vergessen werden dürfen.«
    Sie standen ein paar Minuten schweigend und beobachteten. Der Ring aus blauen Lichtern wurde unentwegt größer; und als das weiße Zentrum schließlich vollends von Blau umgeben war, übernahm Gelb die Stelle von Blau. Rot trat zu Gelb und kreiste es seinerseits ein; es folgte ein blasses Grün, Violett, und schließlich wieder ein äußerer Ring weißer Lichter. »Nun sind alle versammelt«, erklärte Tre, als die Abfolge konzentrischer Ringe komplett war. »Das sind alle, die ihre Zeit heute abend dem Gedenken verschrieben haben; andere werden das gleiche an anderen Abenden tun. Und jeder, der auf die Lichter blickt, wird sich ebenfalls erinnern. Alle Cejansiji werden in ihrer Entschlossenheit erstarken, die Stätten der Macht solange mit ihrem Ansinnen zu konfrontieren, bis alles Unrecht wieder gutgemacht worden ist.«
    Luke schüttelte den Kopf. »Bloß daß kein geschehenes Unrecht wieder gutgemacht werden kann, un’Yala Tre«, entgegnete er. »Nicht Caamas, und auch kein anderes.«
    »Die Cejansiji wissen das«, sagte der Rellarin. »Sie wissen, daß die Toten nicht ins Leben zurückgeholt und daß verwüstete Welten nicht einfach wieder aufgeräumt werden können. Sie wollen lediglich die Art von Gerechtigkeit, die in der Macht der Sterblichen liegt.«
    »Und welche Art Gerechtigkeit verlangen sie für Caamas?« fuhr Luke unbeirrt fort. »Die Bestrafung sämtlicher Bothans für das Verbrechen weniger?«
    »Viele würden sagen, das wäre keine wahre Gerechtigkeit«, stimmte Tre zu. »Doch andere würden diese Meinung wohl nicht teilen, und auch deren Stimmen müssen gehört werden.« Er deutete auf die Lichtkreise. »Aber sehen Sie nur: Sie zeigen, daß Gerechtigkeit nicht einem Volk oder einem Ereignis vorbehalten sein darf. Gerechtigkeit muß für alle gelten.«
    Luke runzelte die Stirn. Die sauber gezogenen Kreise lösten sich jetzt auf, und die verschiedenen Farben begannen sich an den Rändern zu vermischen. Sein erster Gedanke war, daß die Demonstration nun vorbei war und daß die Teilnehmer den Heimweg antraten, doch die Ballung aus Lichtern schien sich nicht auszudehnen, die Farben flossen gleichsam weiter, und die Ringe wichen einer homogeneren Farbenmischung…
    … und plötzlich verstand er. Die Demonstrationsteilnehmer verließen ihre je eigenen Lichtkreise des Gedenkens und mischten sich unter die Angehörigen der übrigen Ringe. Das Ganze war eine stille und dennoch bewegende Demonstration der Einheit.
    »Einige von denen, die sich heute im Park eingefunden haben, glauben ernsthaft daran, daß die ganze Bothan-Spezies für das Verbrechen auf Caamas zur Rechenschaft gezogen werden sollte«, sagte Tre leise. »Zumindest wo es um Entschädigungen für die überlebenden Caamasi geht. Andere Cejansiji weisen dieses

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