Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
Situation ist doch nicht die gleiche wie vor zehn Jahren«, rief Leia ihnen ins Gedächtnis. Sie bemühte sich um Festigkeit in ihrer Stimme und darum, der wachsenden Furcht in der Versammlung keinen Zutritt zu ihren eigenen Empfindungen zu gewähren. »Damals konnte Thrawn noch mit beinahe einem Viertel des alten Imperiums operieren. Wie bereits festgestellt wurde, kann er heute auf fast nichts mehr zurückgreifen.«
    »Also sollten wir ihm den Rest auch noch nehmen«, rief eine Stimme. »Vernichten wir ihn jetzt!«
    »Wir können ihn nicht vernichten«, widersprach Gavrisom. »Selbst wenn wir dies wollten, wäre ich nicht überzeugt davon, daß dies die angemessene Antwort auf sein Angebot darstellt.«
    »Warum denn nicht?« wollte die Likash wissen. »Die Neue Republik besitzt weit mehr Kriegsschiffe als das Imperium.«
    Der maerdocianische Senator brüllte etwas in seiner Muttersprache. »Wollen Sie damit andeuten, daß Sie ernsthaft in Erwägung ziehen, ihm zu gestatten, offizielle Vertreter der Neuen Republik zu verhören?« wisperte die Übersetzung in Leias Ohr. »Das ist doch Wahnsinn.«
    »Er will ja gar nicht uns alle«, stellte der Kian’thar-Senator fest. »Er will nur die Bothans.«
    Wieder erhob sich Gebrüll. »Glauben Sie denn wirklich, es würde mit den Bothans enden?« lautete die Übersetzung der Frage. »Falls ja, so befinden Sie sich auf dem Weg in den Irrsinn.«
    Gavrisom betätigte eine Taste an seiner Konsole und schaltete so das Lautsprechersystem der Halle ab. Das Geschrei erstarb widerwillig, und er aktivierte das System wieder. »Bitte«, begann er sanft, »konzentrieren wir uns in dieser Debatte doch auf ein eindeutiges Thema. Wir haben ganz bestimmt nicht die Absicht, einem offiziellen Vertreter des Imperiums die Befragung der Führer irgendeiner Mitgliedswelt der freuen Republik zu gestatten. Gleichwohl ist es zur Zeit ebenso unvernünftig, einen konzertierten Angriff auf das Imperium vorzuschlagen. Obwohl es wahr ist, daß technisch gesehen der Kriegszustand zwischen uns herrscht, ist es in jüngster Zeit nur selten und meistens zufällig zu Feindseligkeiten gekommen. Aber was noch wichtiger ist: Obwohl unsere Streitkräfte den ihren zahlenmäßig überlegen sind, so sind sie gegenwärtig doch auch weit über die gesamte Galaxis verstreut.« Er schüttelte in einer Geste milden Tadels seine Mähne. »Wie Sie alle wissen, versucht die Flotte im Kampf gegen den Ausbruch Hunderter bedrohlicher interner Kriege ein gewisses Maß an Stabilität in der Neuen Republik zu gewährleisten.«
    »Wie überaus vorteilhaft«, stieß der Garoosh-Senator mit einem halben Pfeifen aus. »Zumindest für das Imperium.«
    »Wahrscheinlich zetteln die Imperialen all diese Kriege an«, vermutete jemand mit unüberhörbarer Verachtung. »Das wäre ganz Thrawns Stil. Die Flammen stupiden Hasses und den primitiven Irrsinn des Völkermords anfachen…«
    »Nennen Sie unseren lange währenden Kampf nicht stupide«, grollte die Forshul-Senatorin. »Und was Völkermord angeht, ich finde es höchst aufschlußreich, daß unsere Unterdrücker, die Prosslee, die Aktionen der Bothans gegen die Camaasi allzu bereitwillig entschuldigen. Es ist die Pflicht aller rechtschaffen denkenden Wesen, eine solche Haltung als gefährlich nicht nur für mein Volk, sondern für alle Bewohner des Yminis-Sektors zu erachten.«
    Gavrisom berührte wiederum den Aus-Schalter, und die Stimme der Forshul verebbte zu einem fernen und undeutlichen Geräusch, das aus ihrem Abschnitt der Versammlungshalle drang. »Ich danke der Senatorin des Yminis-Sektors für ihre Bemerkungen«, sagte der Präsident. »Ich möchte sie darüber hinaus daran erinnern, daß dies nicht der richtige Zeitpunkt für derartige Reden ist.«
    »Präsident Gavrisom, ich bitte ums Wort«, dröhnte eine vertraute Stimme, in der Zorn brodelte, durch die Halle. Sie füllte den Raum auch bei abgeschaltetem Lautsprechersystem mühelos.
    Leia blickte in die Richtung. Ghic Dx’ono, der Senator der Ishori, war aufgestanden, sein ganzer Körper bebte unter der physischen Aufwallung, die bei seiner Spezies stets mit bedeutsamen Gedanken einherging.
    »Sprechen Sie«, wandte sich Gavrisom an ihn und schaltete die Lautsprecheranlage wieder ein. »Ich möchte Sie jedoch warnen, daß diese Kammer ebensowenig eine Tirade gegen die Prosslee zu hören geneigt ist wie eine gegen die Diamala.«
    »Ich habe keine Tirade im Sinn«, bellte Dx’ono. »Ich möchte die Kammer lediglich daran

Weitere Kostenlose Bücher