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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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oben aufgestellt.
    Zwei Minuten später stand sie in dem dunklen Raum, zog das Fenster hinter sich zu und lauschte angestrengt. Sie vernahm die üblichen leisen mechanischen Geräusche jeder modernen Wohnung, dazu die gedämpften Laute einer Unterhaltung aus einem anderen Teil des Apartments. Die Worte waren durch die geschlossene Tür unmöglich zu verstehen, aber sie vermochte mindestens vier verschiedene Stimmen zu unterscheiden.
    Sie stand im Türrahmen und legte in plötzlicher Unentschlossenheit die Stirn in Falten. Sie hatte Solo und Leia sowie ihren Droiden in ihrem T-81 ankommen sehen, und sie hatte Calrissian entdeckt, der auf sie wartete. Aber wem gehörte die vierte Stimme? Irgendein beliebiger Freund, der zufällig vorbeischaute? Wohl kaum. Ein Geschäftspartner von Calrissian? Vielleicht, wenn man davon absah, daß er sich allein in den Schatten herumgedrückt hatte, ehe die Solos auftauchten.
    Eines war sicher: Wenn man bedachte, wie verstohlen sie sich alle drei draußen aufgeführt hatten, so war dies eindeutig eine Begegnung, auf deren Geheimhaltung sie größten Wert legten. Sie bezweifelte, daß irgendeiner von ihnen es besonders schätzen würde, wenn diese Begegnung von einem vollkommen Fremden gesprengt würde.
    Plötzlich straffte sie sich. Die Unterhaltung war unterbrochen, und an ihre Stelle trat ein neues Geräusch.
    Schritte. Sie kamen in ihre Richtung.
    Sie durchquerte den Raum mit vier raschen langen Schritten und kniete sich neben das Bett an der hinteren Wand. Das Bett hatte die Form eines Raumschiffs, mit Stauräumen unter der Matratze. Aber sie hatte ohnehin nicht vorgehabt, sich unter dem Bett zu verstecken. Sie packte die Griffe der Schubfächer und zog daran.
    Es mußte eine Menge Gerumpel in jenen Schubfächern stecken, denn sogar als mistrylgestärkte Muskeln daran zogen, bewegte sich das Bett kaum fünfundzwanzig Zentimeter von der Wand. Doch das würde reichen; und da die Schritte vor der Tür innegehalten hatten, mußte es das auf jeden Fall. Sie schoß aus ihrer knienden Position in die Höhe, rollte quer über das Bett und glitt schließlich lautlos seitwärts in die enge Lücke.
    Sie hatte es geschafft. Gerade als ihre Schulter und Hüfte den kühlen Boden berührten, ging die Schlafzimmertür auf, und die Schritte zweier Personen kamen näher. Das Leuchtpaneel flammte auf, und die Tür schloß sich wieder.
    »Wir hatten eine Abmachung, Calrissian«, sagte eine männliche Stimme, die ihr vertraut schien. Shada durchforschte ihre Erinnerung…
    »An die ich mich gehalten habe«, antwortete Calrissian. Seine Stimme klang ein wenig defensiv.
    »Wirklich?« fragte die andere Stimme kalt. »Sie haben ihnen praktisch verraten, daß es hier ein Geheimnis gibt. Glauben Sie etwa, die beiden brauchen mehr als das, um ihre kleinen Spaten auszupacken und mit dem Graben zu beginnen?«
    … und plötzlich rastete die Erinnerung ein. Das war der Schmugglerboß, Talon Karrde.
    »Ehrlich, Karrde, ich schätze, die beiden haben im Moment größere Sorgen«, meinte Calrissian spitz. »Und um ehrlich zu sein, ich habe nie verstanden, warum Sie gerade in dieser Sache so versessen auf Geheimhaltung waren. Also Jori Car’das war mal ein Konkurrent von Ihnen…«
    »Senken Sie Ihre Stimme«, knurrte Karrde. »Ich will nicht, daß die anderen diesen Namen hören. Und Car’das war auch kein Konkurrent. Er war etwas vollkommen anderes.«
    »Fein«, entgegnete Calrissian. »Wie dem auch sein mag. Der springende Punkt ist, daß wir uns den Luxus dummer kleiner Spielchen nicht länger leisten können. Nicht…«
    »Dumme kleine Spielchen?« fiel Karrde ihm ins Wort. »Calrissian, Sie haben keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    »Ich weiß ganz genau, wovon ich rede«, erwiderte Calrissian scharf. »Ich rede über das Genie, das vor zehn Jahren so nah dran war, die gesamte Neue Republik aus dem Weg zu räumen. Was auch immer Thrawn geplant haben mag, er muß auf die Caamas-Frage zählen, um weiterhin einen Keil zwischen uns zu treiben.«
    Shada spürte, wie ihr der Atem stockte. Was auch immer Thrawn geplant haben mag? Aber Thrawn war doch tot.
    Oder etwa nicht?
    »Vielen Dank für die historische Nachhilfe«, sagte Karrde. »Ich war dabei, falls Sie sich erinnern. Führen wir uns nicht auf, als stünde die gesamte Neue Republik am Rande des Elends und des Untergangs. In Ordnung?«
    »Sind Sie sicher, daß wir nicht genau da stehen?« konterte Calrissian. »Denken Sie denn wirklich, Thrawn hätte sich

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