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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Gesichtsausdruck ebenso wie die Härte in seinen Empfindungen. Es war ihr bewußt, daß sich die offiziellen Bande zwischen Karrdes Schmugglerfreunden und der Neuen Republik in den vergangenen zwei Jahren immer weiter gelockert hatten, aber es war ihr nicht klar gewesen, daß er darüber so verbittert war. »Es tut mir leid«, war alles, was ihr dazu einfiel. »Wie kann ich helfen?«
    Er beschied das Angebot mit einer abschlägigen Geste, und noch während er das tat, ging die Bitterkeit in eine Art ironischer Resignation über. »Versuchen Sie es gar nicht erst«, sagte er. »Wir Schmuggler gehören zum Rand, so wie die Söldner und Knastbrüder und Piraten. Wenn Sie uns zu verteidigen versuchen, werden sie nur erreichen, daß Sie am Ende im Schlamassel stecken.«
    »Wie ich schon sagte, mein Ruf geht nur mich etwas an.«
    »Außerdem«, fuhr Karrde leise fort, »würde ich bloß die Noghri in Gefahr bringen, wenn ich zu diesem Zeitpunkt die öffentliche Aufmerksamkeit auf mich lenken würde. Oder meinen Sie nicht auch, daß einige Mitglieder des Hohen Rates es für eine unangemessene Handlungsweise halten würden, sich an einen Schmuggler zu verkaufen?«
    Leia zog eine Grimasse. Er hatte recht. Und da die Noghri noch immer unter der selbstauferlegten Buße wegen ihrer Jahre währenden Dienste für das Imperium lebten, würden auch die Dynasten der Clans auf derartige Vorwürfe außerordentlich empfindlich reagieren. »Es hat mir leid«, sagte sie noch einmal.
    »Das muß es nicht«, empfahl Karrde. »Wenn die Neue Republik mich nicht braucht, brauche ich sie ganz gewiß auch nicht. Ah, es ist soweit.«
    Leia drehte sich nach dem Frachtschiff um. Eine neue Gruppe war soeben aus der Ladeluke getreten: drei Noghri, ein verdrießlich dreinschauender Lak Jit sowie Mara Jade, deren rotgoldenes Haar im Sonnenlicht glänzte. Sie hielt eine schmutzverkrustete Datenkarte in der Hand. »Übrigens, was ist eigentlich aus Maras unabhängiger Handelsgesellschaft geworden?« erkundigte sich Leia. »Ich habe gehört, sie sei gescheitert, konnte jedoch nie den Grund dafür erfahren.«
    »Sie ist keineswegs gescheitert, sie wurde ganz einfach geschlossen«, entgegnete Karrde. »Die Gesellschaft war aber auch nie als ständige Einrichtung gedacht. Ich wollte, daß sie Erfahrungen in der unmittelbaren Leitung einer kleinen Firma sammelt, also richteten wir ihr eine ein. Das Ganze war bloß ein Teil ihrer Vorbereitung darauf, eines Tages meine Organisation zu übernehmen.«
    Die Gruppe überquerte die Lichtung und kam auf Karrde und Leia zu, die sie erwarteten. Leia war ganz und gar nicht überrascht, als der Devaronianer zuerst das Wort ergriff. »Ich protestiere nachdrücklich gegen diese Behandlung«, sagte er bissig; seine Augen glänzten ebenso vor Wut wie seine Hörner. »Ich habe kein Verbrechen begangen, das es Ihnen, Rätin Leia Organa Solo, gestatten würde, das Feuer auf mich zu eröffnen und mein Raumschiff zu beschädigen. Seien Sie versichert, daß ich eine formelle Beschwerde beim Hohen Rat der Neuen Republik, dem Senat, der Vertretung des Ojoster-Sektors und der Corellianischen Händlergilde einlegen werde – sowie…«
    »… bei Ihrem Arbeitgeber Talon Karrde?« schlug dieser liebenswürdig vor.
    »Selbstverständlich auch bei Talon Karrde«, stimmte Lak Jit ihm begeistert zu. »Ich verlange die unverzügliche Rückerstattung meines Eigentums…«
    Er verstummte und richtete zum ersten Mal den Blick auf Talon Karrde. Leia griff in die Macht hinaus und spürte das aufgeschreckte Auflodern des Erkennens. »Sie sind…?«
    »Ja«, nickte Karrde. Seine Stimme klang mit einem Mal eisig. Er streckte eine Hand aus, und Mara legte die Datenkarte hinein. »Verraten Sie mir mal, wo Sie damit hinwollten.«
    »Ich wollte sie natürlich zu Ihnen bringen«, antwortete Lak Jit.
    Leia sah Mara an, die ein Stück hinter dem Devaronianer stand, ihre Rechte ruhte wie zufällig auf dem Lichtschwert, das an ihrem Gürtel befestigt war. Sie erwiderte Leias Blick; auf ihrem Gesicht zeichnete sich ein wissendes und zynisches Halblächeln ab. Sie hatten beide das Erbeben von Lak Jits Geist gespürt. Mara ließ den Blick weiter zu Karrde wandern und neigte den Kopf ein wenig auf die linke Seite. »Das war die erste Lüge, Lak Jit«, teilte Karrde dem Devaronianer mit und hob warnend den Finger. »Noch eine, und ich benachrichtige die Corellianische Händlergilde, daß Sie illegal in ihrem Namen reisen.« Die Temperatur in seiner Stimme sank

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