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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Tierce’s Miene. »Sir?«
    »Erlauben Sie«, warf Disra ein und durchschritt den Raum. Er griff nach einem weißen Uniformärmel und zog den Mann ein wenig näher an Tierce heran. »Major Tierce, erlauben Sie mir, Ihnen meinen Partner Flim vorzustellen?«
    »Ein außerordentlich talentierter Schwindler.«
    Einen andauernden Moment lang war der Raum von einer zerbrechlichen Stille erfüllt. Tierce starrte den Betrüger in der weißen Uniform an; auf seinem Gesicht zeigten sich neben Unglaube und Enttäuschung auch Zorn und das Gefühl, verraten worden zu sein. Disra beobachtete das Spiel der Empfindungen, das Blut pochte ihm unangenehm im Hals. Wenn Tierce seinen Stolz die Oberhand gewinnen ließ – wenn er beschloß, wegen der Täuschung, der er hier aufgesessen war, gekränkt zu sein –, würden weder er selbst noch Flim diesen Raum lebend verlassen.
    Tierce richtete den Blick auf Disra; der Widerstreit der Emotionen zog sich hinter eine steinerne Maske zurück. »Erklären Sie dies«, forderte er düster.
    »Sie haben selbst gesagt, daß das Imperium einen Führer braucht«, erinnerte Disra ihn. »Wer wäre besser geeignet, unser Führer zu sein, als Großadmiral Thrawn?«
    Langsam, widerstrebend, drehte sich Tierce zu dem falschen Großadmiral um. »Wer sind Sie?« wollte er wissen.
    »Wie Euer Exzellenz Ihnen bereits verraten hat, lautet mein Name Flim«, antwortete der andere. Seine Stimme hatte sich kaum merklich verändert, sein Benehmen entsprach nicht länger dem machtvollen, beinahe königlichen Gehabe des Großadmirals. Das hier war exakt die gleiche Verwandlung, wurde Disra plötzlich klar, die Tierce selbst noch vor ein paar Minuten oben in seinem Privatbüro durchlaufen hatte, wenn auch in entgegengesetzter Richtung.
    Vielleicht bemerkte Tierce das auch. »Interessant«, stellte er fest, trat einen Schritt vor und betrachtete Flims Gesicht aus nächster Nähe. »Wirklich unheimlich. Sie sehen genauso aus wie er.«
    »Das sollte er wohl«, sagte Disra. »Ich habe schließlich fast acht Jahre gesucht, um jemanden zu finden, mit dem ich eine derartige Maskerade inszenieren konnte. Ich habe dies schon seit langem geplant.«
    »Das sehe ich.« Tierce machte eine Geste. »Wie haben Sie die Augen hinbekommen?«
    »Kontaktlinsen«, gab Disra zurück. »Mit eigener Energieversorgung, um das rote Glühen zu gewährleisten. Der Rest ist bloß Haut- und Haarfärbung plus einer bemerkenswerten Beherrschung der Stimme sowie natürlicher schauspielerischer Begabung.«
    »Ich habe schon zahlreiche solcher Imitationen gemacht«, erklärte Flim. »Das hier ist bloß eine von vielen.« Er lächelte. »Allerdings mit der Aussicht auf eine weit größere Belohnung.«
    »Bemerkenswert«, fand Tierce und sah wieder Disra an. »Es gibt da nur ein Problem: Thrawn ist tot, und jedermann weiß es.«
    Disra wölbte die Augenbrauen. »Ja, ist das so? Sicher, er wurde für tot erklärt, aber das muß überhaupt nichts bedeuten. Vielleicht lag er nach der Verletzung durch Rukhs Dolch nur im Koma; vielleicht wurde er an irgendeinen geheimen Ort gebracht, wo er sich all die Jahre erholt hat.« Er nickte Flim zu. »Oder vielleicht war es in Wahrheit ein Schwindler wie Flim, der auf der Brücke der Schimäre starb. Sie sagten doch, Sie hätten bei Bilbringi einen Überfall auf ihn erwartet; vielleicht hat Thrawn das auch getan und daraufhin auf eigene Faust ein paar Arrangements getroffen.«
    Tierce schnaubte. »Weit hergeholt.«
    »Natürlich«, stimmte Disra ihm zu, »aber darauf kommt es gar nicht an. Wir müssen lediglich Thrawn präsentieren, und unsere frommen Wünsche sorgen für alles übrige. Das gesamte Imperium wird sich darum reißen, an ihn zu glauben – von Admiral Pellaeon an abwärts.«
    »Ist das Ihr Plan?« hakte Tierce nach. »Sie wollen den Großadmiral Pellaeon präsentieren, ihn zurück auf die Brücke der Schimäre bringen und als Integrationsfigur für das Imperium benutzen?«
    »Im Grunde, ja«, nickte Disra und machte ein besorgtes Gesicht. »Warum?«
    Tierce blieb einen Moment lang stumm. »Sie sagten, Sie verfügen über andere Bezugsquellen außer der Flotte des Braxant-Sektors«, fuhr er dann fort. »Welche sind das?«
    Disra warf Flim einen Blick zu. Doch der Schwindler betrachtete lediglich Tierce voller Interesse. »Ich habe ein Abkommen mit den Cavrilhu-Piraten«, teilte er dem Gardisten mit, »einer großen und äußerst kultivierten Gruppe, die aus…«
    »Ich kenne Captain Zothips Bande«, warf

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