Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit
Kontaktlinse aus seinem linken Auge springen ließ. »Es war unvermeidlich, daß ich früher oder später jemandem begegnen würde, der Thrawn persönlich kannte. Könnte es dafür einen besseren Zeitpunkt oder Ort geben als jetzt und hier, wo wir, falls nötig, mit allen vier Captains still und diskret verfahren könnten?«
»Genau«, sagte Tierce. »Und was meine Auswahl der Kommandeure angeht, so sind jene, die Ihnen nicht treu ergeben sind, genau die, an denen sich Flims Zauberkraft bewähren muß.«
»Haben Sie auch bedacht, was sie tun könnten, sobald sie sich nicht mehr im Wirkungsbereich dieses Zaubers aufhalten?« konterte Disra. »Was, wenn sie zu dem Schluß gelangen, trotz allem nicht wirklich überzeugt zu sein, und Nachforschungen anstellen?«
»Oh, das werden sie«, versicherte Tierce. »Deshalb wollte ich Nalgol ja in der ersten Gruppe haben. Er entstammt einem alten Geschlecht des Kuati-Adels, daher wußte ich, daß er seinen Giftinjektorring tragen würde.«
Flim hielt mitten in seinen Bemühungen inne, auch die zweite Linse zu entfernen. »Seinen was?«
»Seinen Giftinjektorring«, wiederholte Tierce. »Seine Feinde zu vergiften, ist dort eine jahrhundertealte Tradition. Oh, entspannen Sie sich, Nalgol trägt schon seit Jahren kein Gift mehr in seinem Ring mit sich herum.«
»Ich bin froh, daß Sie das glauben«, versetzte Flim gereizt und unterzog seine Hand dort, wo Nalgol sie berührt hatte, einer genauen Prüfung. »Es war nicht Ihre Hand, nach der er gegriffen hat, und…«
»Ich sagte, entspannen Sie sich«, verlangte Tierce noch einmal, und diesmal lag eine gewisse Schärfe in seiner Stimme. »Er hat Ihnen nichts verabreicht, er hat etwas entnommen.«
»Eine winzige Hautprobe, um genau zu sein«, warf Disra ein, der allmählich kapierte. »Die er zweifellos auf kürzestem Wege zu den Archiven trägt, um sie mit dem genetischen Profil in Thrawns Personalakte zu vergleichen.«
»So ist es«, nickte Tierce. »Und wenn er erst einmal überzeugt ist – und er wird seine Erkenntnisse gewiß mit den anderen teilen –, wird es buchstäblich nichts mehr geben, das sie nicht für uns tun werden.«
»Ich hatte mich schon gefragt, warum Sie so hartnäckig darauf bestanden, daß wir letzte Nacht diese Personalakte manipulierten«, sagte Disra. »Damit besteht fürwahr keine wesentliche Fehlerquelle mehr bei dieser Operation.«
»Vor allem wenn man bedenkt, daß wir beide das ganze Risiko tragen«, sekundierte Flim, der noch immer seine Hand an sich preßte. »Sie waren nicht mal mit uns im gleichen Raum.«
»Beruhigen Sie sich, alle beide«, entgegnete Tierce mit einem Hauch Verachtung in der Stimme. »Wir haben noch eine lange Wegstrecke zurückzulegen. Ich hoffe, Sie verlieren nicht bereits jetzt die Nerven.«
»Machen Sie sich um unsere Nerven keine Sorgen, Major«, schnappte Disra. »Sehen Sie lieber zu, daß Ihre Strategie auch aufgeht.«
»Das wird sie«, versicherte ihm Tierce. »Vertrauen Sie mir. Wo auch immer das Vorgeplänkel stattfindet, die Eröffnungsschlacht des letzten Bürgerkriegs der Rebellion wird über Bothawui geschlagen werden. Dafür wird das Caamas-Dokument sorgen. Und wir wollen die Einzelheiten dieser Eruption orchestrieren so gut wir können; und wir wollen die Gegenwart des Imperiums bei Bothawui, um sicherzugehen, daß die Verluste auf beiden Seiten so hoch sind wie irgend möglich.«
»Nun, was wir auch unternehmen, wir sollten es rasch tun«, warnte Disra. »Pellaeon hat bereits drei Viertel des Weges zurückgelegt, meine Verbindung zu den Cavrilhu-Piraten und deren Komplizen aufzudecken. Falls er eine Überprüfung anordnet und herausfindet, daß in meiner Sektorenflotte vier Sternzerstörer fehlen, wird er mir ans Leder wollen.«
»Auf den zeitlichen Ablauf haben wir kaum Einfluß«, erinnerte Tierce ihn. »Die drei Schiffe, die ins Bothawui-System fliegen, werden erst in einigen Wochen in Angriffsposition sein.«
»Dann sollten wir den Kometenaspekt vielleicht lieber vergessen«, meinte Disra. »Sie können sich auch um einen anderen Zielpunkt formieren.«
»Es gibt keinen anderen«, gab Tierce geduldig zurück. »Wenigstens keinen, der Ihnen ausreichend Sicherheit bieten würde. Sie müssen eben bis dahin auf Ihren natürlichen Charme zurückgreifen, um Pellaeon in Schach zu halten.«
»Ich tue mein Bestes«, versetzte Disra sarkastisch. »Und welche Sorte Charme sollte ich Ihrer Meinung nach bei Captain Zothip zur Anwendung bringen?«
»Was
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