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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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verlangt. Bis dahin jedoch können wir einfach nichts unternehmen.«
    »Wieso nicht?« wollte ein Nichtmensch mit zottigem blaugrünen Fell und einem langen, schmalen Gesicht wissen. Eine Forshul, wie Leia das weibliche Wesen unter Vorbehalt identifizierte, das die siebenundachtzig bewohnten Welten des Yminis-Sektors im Äußeren Rand repräsentierte. »Rat Fey’lya streitet doch gar nicht ab, daß Bothans darin verwickelt waren. Na schön, dann bestrafen wir sie doch angemessen für diesen ungeheuerlichen Anschlag auf die galaktische Zivilisation.«
    Leias Blick suchte über das Rednerpult hinweg nach Borsk Fey’lya, der am anderen Ende der Reihe unter den Ratsmitgliedern saß. Die Gesichtszüge sowie das Fell des Bothan unterlagen einer rigiden Selbstkontrolle, aber ihre Jedi-Sinne hatten keine Mühe, das Aufwallen von Furcht hinter seiner Miene aufzuspüren. Er hatte, so wußte sie, eine lange Unterredung mit den Oberhäuptern der Vereinten Clans auf Bothawui hinter sich, die dieser Zusammenkunft unmittelbar vorausgegangen war. Die Strenge seines Ausdrucks verriet ihr, daß diese Unterredung nicht besonders erfreulich verlaufen war.
    »Ich habe Verständnis für Ihre Gefühle, Senator«, sagte Gavrisom. »Aber ich muß darauf hinweisen, daß die gesetzlichen Richtlinien der Neuen Republik mit den traditionellen Kodizes der Forshuliri-Rechtsprechung nichts gemein haben.« Er entfaltete die Flügel über dem langgestreckten Rücken und klappte sie nach vorne. Die Greifspitzen des Gefieders berührten eine der Tasten am Rednerpult, und auf der Anzeige über seinem Kopf erschien ein Ausschnitt aus dem Strafgesetzbuch der Neuen Republik. »Diese Richtlinien erlauben es uns nicht, das gesamte Volk der Bothans für das Verbrechen weniger zu bestrafen.«
    »Und weshalb kennen wir die Identität dieser angeblich wenigen nicht?« rief der Ishori-Senator aus. »Ich sehe dort Rat Fey’lya zu ihrer Rechten sitzen. Was hat er zu alledem vorzubringen?«
    Gavrisom wandte den Kopf, um Fey’lya über seinen Widerrist hinweg anzuschauen. »Rat Fey’lya, wollen Sie darauf antworten?«
    Der Bothan, der sich sichtlich wappnete, stand auf. »Ich verstehe den Zorn, den diese Enthüllung bei vielen von Ihnen hervorgerufen hat«, begann er. »Ich versichere Ihnen, daß wir Bothan-Clanführer den gleichen Zorn empfinden wie Sie – und den gleichen Wunsch, die für dieses furchtbare Verbrechen Verantwortlichen der Gerechtigkeit zuzuführen. Und seien Sie weiter versichert, daß wir uns, wenn wir nur genau wüßten, wer diese Übeltäter waren, ihrer schon vor langer Zeit angenommen hätten. Das Problem ist jedoch, daß wir genau das nicht wissen.«
    Darauf erhob sich ein kurzer schriller Schrei. Leia machte unwillkürlich einen Satz und erkannte den haarsträubenden Laut erst verspätet als das Ayrou-Äquivalent eines mißtrauischen Schnaubens. »Erwarten Sie etwa von uns, Ihnen zu glauben…?«
    »Präsident Gavrisom, ich möchte Sie bitten, den Senator des Moddell-Sektors einmal mehr zu ermahnen, diesen Lärm zu unterlassen«, fiel ihm ein anderer Senator wutentbrannt ins Wort. »Diese Obertöne haben mich in dieser Saison schon zwei Eier gekostet, und wenn ich mein jährliches Gelege nicht planmäßig austragen kann, werde ich unweigerlich sowohl meinen Status als auch jede Möglichkeit einbüßen, erneut von meiner Versammlung aufgestellt zu werden.«
    »Was mich betrifft, so wäre das eine echte Erleichterung«, warf jemand ein, bevor Gavrisom darauf antworten konnte. »Einige von uns haben entschieden genug davon, daß Sie Ihre kostbaren Eier als Entschuldigung für alles nutzen, was Ihnen nicht paßt…«
    Gavrisoms Flügelspitzen berührten eine weitere Taste, und die Stimme wurde unterbrochen, als er die Lautsprecheranlage abschaltete. Eine weitere Minute lang waren noch wütende Stimmen zu vernehmen, die undeutlich aus unterschiedlichen Abschnitten des Großen Saals aufstiegen, ehe sie widerwillig verstummten, als die Rufer erkannten, daß keine ihrer Sticheleien mehr bis zu dem jeweils ausersehenen Empfänger durchdrang. Gavrisom wartete noch ein paar Minuten, bevor er die Lautsprecheranlage wieder aktivierte. »Die Vorrede zur Charta der Neuen Republik«, fuhr er gelassen fort, »ruft alle Mitgliedswelten nachdrücklich dazu auf, einander auf geeignete und zivilisierte Weise zu begegnen. Sollen die Mitglieder dieses Senats sich etwa an einem geringeren Standard messen?«
    »Sie sprechen von Zivilisation, Präsident

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