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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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sich wünschten.
    Wie sich herausstellte, war der Wirtschaftsausschuß der einzige, der irgendwelche Gesetzesvorlagen vorzustellen oder überhaupt irgend etwas Neues vorzutragen hatte. Gavrisom wandte sich mit geübter Leichtigkeit und ohne Umwege der Reihe nach den übrigen Ausschüssen zu und beendete die Versammlung weniger als zwei Stunden nach ihrem Beginn.
    Und doch, sogar als Leia sich dem Strom der anderen anschloß, die die Kammer verließen, argwöhnte sie noch, daß keiner der Senatoren oder Hohen Räte sich an diesem Nachmittag mit den üblichen Tagesgeschäften befassen würde. Caamas würde jedem von ihnen im Kopf herumspuken. Caamas – und die Frage der Gerechtigkeit.
    Oder vielleicht der Vergeltung.
    »Euer Hoheit?« erhob sich eine verzagte Stimme über das Summen der Gespräche.
    Leia hielt inne und hob eine Hand. »Hier, 3PO.«
    »Ah«, rief der Droide und bahnte sich vorsichtig einen Weg durch das Gedränge bis zu ihr. »Ich hoffe, die Versammlung verlief gut?«
    »So gut wie unter den gegebenen Umständen zu erwarten war«, teilte Leia ihm mit. »Gibt es Neuigkeiten von den Technikern über die Datenkarte?«
    »Ich fürchte, nein«, antwortete 3PO bedauernd. »Aber ich habe Neuigkeiten von Captain Solo. Er ist zurückgekehrt und erwartet Sie.«
    Leia spürte, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte. »Hat er irgendwas über die Iphigin-Mission gesagt?«
    »Ich fürchte, nein«, entschuldigte sich 3PO abermals. »Hätte ich ihn danach fragen sollen?«
    »Nein, schon gut«, versicherte Leia.
    »Er schien nicht geneigt, allzuviel zu sagen«, besann sich der Droide. »Er hätte womöglich nicht einmal geantwortet, wenn ich ihn gefragt hätte.«
    Leia lächelte. »Vermutlich nicht«, stimmte sie zu, während ihr gleichzeitig hundert liebevolle Erinnerungen an ihren Mann in den Sinn kamen. Sie hatte vorgehabt, auf direktem Wege ihr Büro aufzusuchen, um sich durch den Berg von Datenmaterial zu wühlen, der auf ihrem Schreibtisch auf sie wartete, doch jetzt entschied sie, daß dies noch warten konnte. In ihrem Quartier würde statt dessen Han auf sie warten…
    »Rätin Organa Solo?« sprach sie eine Stimme von der Seite an.
    Leia drehte sich um und spürte, wie ihr das Herz im Busen sank. Die Stimme, das mentale Profil…
    Sie hatte recht. Es handelte sich tatsächlich um Ghic Dx’ono, den Ishori-Senator. »Ja, Senator Dx’ono?«
    »Ich will mit Ihnen reden, Hohe Rätin«, sagte der andere nachdrücklich. »In Ihrem Büro. Jetzt.«
    »Natürlich«, erwiderte Leia, ihr Herz sank noch ein wenig weiter. Die Gefühle des Nichtmenschen ließen auf Beunruhigung schließen, doch das war auch schon alles, was sie wahrzunehmen vermochte. »Folgen Sie mir.«
    Gemeinsam durchquerten sie den Strom der Individuen, während C-3PO Schritt zu halten versuchte, und betraten den gekrümmten Seitengang, an dem die Büros der Ratsmitglieder lagen. Leia erhaschte einen Blick auf Fey’lya, der soeben in seinem Arbeitszimmer verschwand, dann traten sie um die Biegung…
    Leia blieb abrupt stehen; ehe sie es verhindern konnte, entfuhr ihren Lippen ein leises Keuchen. In Gedanken versunken und mit Dx’onos irgendwie übermächtiger Präsenz an ihrer Seite, hatte sie davon abgesehen, ihre Machtsinne in den Korridor hinein auszudehnen. Drei Wesen standen vor der Tür zu ihrem Büro: einer von Dx’onos Beratern sowie zwei hagere Gestalten, die von Kopf bis Fuß in Kapuzenmäntel gehüllt waren.
    »Sie wünschen mit Ihnen zu reden«, sagte Dx’ono schroff. »Werden Sie sie anhören?«
    Leia schluckte; ihre Erinnerung flog zurück zu ihrer Kindheit auf Alderaan und zu jenem Tag, als ihr Stiefvater Bail Organa es ihr gestattet hatte, ihn auf eine Reise zu den Südlichen Inseln zu begleiten…
    »Ja«, beschied sie Dx’ono mit leiser Stimme. »Es wird mir eine Ehre sein, Ihre Caamasi-Freunde anzuhören.«
     
    Angesichts des Verlaufs, den Senatsversammlungen üblicherweise nahmen, rechnete Han damit, sich noch mindestens eine weitere Stunde in Leias Arbeitszimmer aufhalten zu müssen, ehe sie zurückkommen würde. Er war daher gelinde überrascht, als ein Anflug entweichenden Luftdrucks darauf hindeutete, daß sich die Tür des äußeren Büros soeben öffnete, nachdem er es sich im inneren Amtsraum seiner Frau gerade erst leidlich bequem gemacht hatte.
    Er nahm die Füße von der Kante ihres Schreibtischs und setzte sie lautlos auf dem Fußboden auf; dann erhob er sich ebenso lautlos aus ihrem Sessel und tigerte zu der Tür,

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