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Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Titel: Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Wort noch wie ein Todesomen in der Luft zu hängen. »Ich glaube nicht, dass dies die notwendige Konsequenz ist«, brach Shada das Schweigen; ein dunkler Wunsch, über diesen Punkt zu streiten, trieb sie an. »Weshalb sollte er nicht einfach eine Streitmacht aus dem Boden stampfen, um sich hier im Hinterland ein eigenes kleines Reich aufzubauen? Vielleicht um Exocron an sich zu reißen, oder sogar diese kleine so genannte Kathol-Republik?«
    »Er ist jetzt schon seit fast zwei Jahrzehnten hier, Shada«, rief Karrde ihr ins Gedächtnis. »Wenn es ihm darum ginge, Imperien zu errichten, glauben Sie nicht, das hätte er schon längst tun können?«
    »Und wenn es seine Absicht wäre, Sie auszuschalten, glauben Sie nicht, er hätte auch das schon längst tun können?«, konterte Shada.
    »Vielleicht hat er es bereits versucht.«
    »Um was zu tun… es nach drei Jahren wieder aufzugeben?«
    Karrde schüttelte den Kopf. »Für mich ergibt das auch keinen Sinn«, räumte er ein. »Aber ich habe Car’das gekannt; er gehörte niemals zu denen, die einfach tatenlos herumsitzen können. Er war ein skrupelloser Mann, hart und berechnend, der nie eine gegen ihn gerichtete Tat vergab und niemals zuließ, dass ihm irgendwas oder irgendwer im Weg stand, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Er lebte für die Herausforderung – je größer, desto besser.
    Und er weiß, dass ich hier bin und nach ihm suche. Dieser kleine Mann – Enzwo Nee – genügt als Beweis vollkommen.«
    Shada überlief unwillkürlich ein Schauer. Die Wild Karrde , die ihr bisher so sicher und ungefährdet vorgekommen war, erschien ihr mit einem Mal klein und verwundbar. »Und hier sind wir und liefern uns ihm ohne Umschweife aus.«
    »Sie zumindest sollten nichts von ihm zu befürchten haben«, versicherte Karrde ihr. »Sie stehen in keiner Weise mit mir oder meiner Organisation in Verbindung.« Er zögerte. »Genau genommen ist das auch der Grund dafür, warum ich sie mitkommen ließ.«
    Als die Erkenntnis sie wie ein eiskalter nasser Lappen traf, starrte Shada ihn an. »Sie rechnen damit, dass er Sie tötet, nicht wahr?«, sagte sie atemlos. »Und Sie glauben…«
    »Sie gehören nicht zu mir, Shada«, sagte Karrde leise. »Doch jeder andere an Bord des Schiffs schon. Ich wäre ja allein geflogen, aber mir war klar, dass ich die Reise nach Exocron nur in der gut bewaffneten Wild Karrde überleben konnte. Car’das ist ein rachsüchtiger Mann, aber ebenso wie Bombaasa hält er sich selbst für kultiviert. Ich hoffe selbstverständlich, ich kann ihm die Absicht, mich umzubringen, noch ausreden; ich hoffe sogar noch mehr, dass er meiner Crew nichts antut. Aber wenn er darauf besteht, alte Rechnungen zu begleichen… nun, dann hoffe ich, ihn wenigstens dazu überreden zu können, dass er Sie mit einer Kopie des Caamas-Dokuments in die Neue Republik zurückkehren lässt.«
    Shada schüttelte den Kopf. »Karrde, das ist doch verrückt…«
    »Das ist jedenfalls die ganze Geschichte«, unterbrach er sie sanft, stand auf und schob seinen Stuhl an die Stelle zurück, an der dieser zuvor gestanden hatte. »Oh, abgesehen von der Tatsache, dass die riesige Datensammlung, die Car’das im Laufe der Jahre angelegt hatte, damals mit ihm verschwand. Deshalb glauben wir, dass er eine Kopie des Caamas-Dokuments besitzen könnte. Jetzt müssen Sie aber wirklich in diesen Bactatank. Wir sehen uns später.«
    Er nickte und ging. »Karrde, das ist verrückt«, sagte Shada noch einmal leise, an den leeren Raum gewandt.
    Ein wenig später kam ihr, während sie im Bactatank trieb, die andere Seite der Geschichte zu Bewusstsein. Karrde hoffte, so hatte er gesagt, dass Car’das ihr die Rückkehr gestatten würde.
    Aber garantieren konnte er dies nicht.

15
     
    Spaltet Felsen sagte etwas mit der verwirrenden Beinahestimme der Qom Jha und flatterte dann zu einem verkümmerten Stalaktiten, um dort seine übliche Kopfüberposition einzunehmen. »Großartig«, verkündete Luke. »Wir scheinen da zu sein.«
    Mara hob den Strahl ihres Glühstabs und prüfte die Wände der Passage; sie wagte kaum zu glauben, dass die zermürbende, vier Tage währende Reise endlich zu Ende war. Städte und Raumschiffe, vielleicht sogar ein ruhiges Lager unter freiem Himmel, das waren ihre bevorzugten Aufenthaltsorte. Sich durch finstere, staubige Gänge, voll Dreck, Tropfwasser und stickiger Luft zu graben, gehörte absolut nicht zu ihren Lieblingsbeschäftigungen.
    Aber sie hatte überlebt; sie

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