Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft
gekommen, der den Boden der Passage bedeckte und ungefähr einen Meter an den Wänden gleichsam nach oben schwappte. Noch während er zusah, ergoss sich der Rand wie eine bösartige Flüssigkeit in eine flache Senke im Boden und kam wieder zum Vorschein, als er sich über deren Kante wälzte.
Mara hatte Recht. Die Wesen näherten sich viel zu schnell.
»Ich würde sagen, wir haben noch ungefähr eine Minute, bevor sie hier ankommen«, stellte Mara fest. »Wenn du noch irgendwelche schlauen Tricks auf Lager hast, dann ist es jetzt an der Zeit, damit rauszurücken.«
Luke biss sich auf die Lippen, seine Gedanken rasten. Er wusste, dass es einen Weg gab, mit Hilfe der Macht einen niederfrequenten Schutzschirm für eine Person aufzubauen. Es war jedoch praktisch unmöglich, den Schutzschirm – besonders gegen so viele einzelne Gegner – lange genug aufrechtzuerhalten. Außerdem war es nicht sicher, dass er auch Mara auf diese Weise würde beschirmen können, und sie selbst beherrschte diese Technik höchstwahrscheinlich nicht. Die Feuerkriecher einzeln aus dem Weg zu schaffen, während sie vorrückten, war ebenfalls eine kaum zu bewältigende Aufgabe – selbst dann, wenn Mara an seiner Seite eingriff.
Und wenn diese Insekten irgendetwas mit den davirianischen Wanderern gemeinsam hatten, würde schon ein einziges Exemplar, das ihre Abwehr durchstieß und seinen giftigen Stachel benutzte, genügen, um ihre Kontrolle zu brechen und den Rest des Schwarms auf die Gegenwart von Nahrung aufmerksam zu machen. Nein, ihre einzige Hoffnung bestand darin, sich von den Feuerkriechern fern zu halten. Sie konnten entweder zurückweichen oder…
»Der Torbogen«, rief Mara plötzlich. »Wir brauchen einen Standort ungefähr zwei Meter über dem Boden…«
»Genau«, entgegnete Luke, zündete sein Lichtschwert und trat, während er mit einem Blick die Entfernung maß, in die Öffnung. Ja, das konnte funktionieren.
Vorausgesetzt, sie hatten noch genug Zeit, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen. »R2, schließ deine sämtlichen Öffnungen«, rief er und führte die Spitze der leuchtenden grünen Klinge einen halben Meter über seinem Kopf waagerecht unter die Innenkante einer der den Torbogen flankierenden Säulen. Falls das Cortosis-Erz von der Wand der Passage bis hierher reichte…
Zum Glück war das nicht der Fall. Die Klinge des Lichtschwerts drang sauber und ohne ein Anzeichen für Schwierigkeiten ein paar Zentimeter in den Fels ein. »Kind der Winde, fliege zu der Öffnung dort oben«, rief er, während er mit der Macht das Lichtschwert ergriff und zu dem Fels über der Scharte hob, die er gerade in den Stein getrieben hatte. »Such dir eine Stelle, an der du dich fest halten kannst, und warte dort.«
Und was ist mit dir, Jedi Sky Walker? , fragte der junge Qom Qae besorgt. Das Schlagen seiner Flügel wurde vom Summen der beiden Lichtschwerter beinahe übertönt. Wie willst du dich selbst schützen?
»Das wirst du schon sehen«, versicherte Luke. Er zog das Lichtschwert in nicht ganz senkrechter Richtung wieder nach unten, schnitt so einen groben Keil aus dem Fels und hinterließ eine Art flachen Vorsprung am Innenrand des Torbogens. Das Rascheln der sich nähernden Feuerkriecher wurde unentwegt lauter. »Mara?«
»Ich bin fertig«, erhob sich Maras Stimme über den Lärm; das blauweiße Glühen hinter ihm erlosch, als sie ihr Lichtschwert abschaltete. »Wir haben vielleicht noch zwanzig Sekunden.«
Während Luke sein Lichtschwert in seine Hand dirigierte, warf er einen Blick in die Passage. Die Speerspitze des Schwarms hatte sich auf kaum fünf Meter genähert, der gesamte Durchgang dahinter war schwarz von Insekten. »Ich bin so weit«, teilte er ihr mit, deaktivierte die Waffe und befestigte sie am Gürtel. »Auf drei?«
»Auf drei«, bestätigte Mara.
Luke wich einen halben Schritt zurück, und für einen Moment stieß sein Rücken gegen den Maras, während sie beide die Entfernung maßen und auf ihre je eigene Weise in die Macht hinausgriffen. »Auf drei«, wiederholte Luke und versuchte, den Lärm zu ignorieren, der jetzt bereits die gesamte Passage ausfüllte. An der gegenüberliegenden Höhlenwand jammerte ängstlich R2. »Eins, zwei, drei .«
Er machte einen Satz auf seinen erhöhten Standort zu, wobei er eine halbe Drehung ausführte und hoffte, sein Sprung würde ihn nicht so weit nach oben tragen, dass er sich an dem Felsenbogen über ihm den Schädel einschlug. Als er sich so weit gedreht hatte,
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