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Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Titel: Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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selbst, als alle die Irrtümer und Fehler und, ja, auch die Überheblichkeit der vergangenen neun Jahre anklagend vor seinen Augen aufmarschierten. »Was habe ich mir bloß dabei gedacht?«
    »Du hast gar nichts gedacht«, erwiderte Mara. Eine sonderbare Mischung aus Ungeduld und Mitgefühl wirbelte in ihrer Stimme und in ihrer Empfindung. »Du hast nur reagiert und versucht, jeden und alles zu retten. Und dabei bist du in ein Blastergewitter der Selbstzerstörung geraten.«
    »Und was hat sich geändert?«, fragte er. »Was ist geschehen?«
    Maras Augen verengte sich ein wenig. »Willst du damit sagen, das weißt du nicht?«
    Luke verzog das Gesicht und wunderte sich, dass er es nicht bereits früher erkannt hatte. Der kritische Augenblick bei Iphigin, als er und Han sich auf den Kampf gegen die Piraten vorbereiteten, deren Erscheinen Han zuvor entdeckt hatte. Der Augenblick, in dem ihm eine Vision den Imperator und Exar Kun gezeigt hatte, die ihn auslachten… »Doch, ich weiß«, gab er zu. »Ich beschloss, die Macht nicht mehr so häufig einzusetzen.«
    Und mit einem Mal drang etwas völlig Unerwartetes durch jene Gefühlsmischung aus Ungeduld und Mitgefühl: eine überwältigende Woge der Erleichterung. »Du hast es erfasst«, sagte Mara leise. »Endlich.«
    Luke schüttelte den Kopf. »Aber wieso?«, wollte er wissen. »Diese Kräfte sind unverkennbar vorhanden, und ein Jedi kann sie jederzeit benutzen. Ist es für mich nur deshalb so schwer, weil ich mit der Dunklen Seite in Berührung gekommen bin?«
    »Das ist wahrscheinlich ein Teil der Erklärung«, antwortete Mara. »Aber selbst wenn das niemals geschehen wäre, hättest du unweigerlich Probleme bekommen. Bist du schon mal in einer Fabrik gewesen, in der Rumpfplatten für Raumschiffe geformt werden?«
    »Äh… nein«, entgegnete Luke, den der plötzliche Themenwechsel blinzeln ließ.
    »Oder in einer Erzzerkleinerungsanlage«, schlug sie vor. »Lando hat irgendwann mal ein paar besessen – du müsstest wenigstens eine davon besucht haben.«
    »Ja, ich war mal in der auf Varn«, erklärte Luke. Die Erwähnung von Lando versetzte der schrittweise wachsenden Erregung über diese neuen Enthüllungen einen Dämpfer auf. Maras Beziehung zu Lando…
    »Fein«, nickte Mara, die den Wechsel in Lukes Empfindungen entweder nicht bemerkte oder einfach nicht beachtete. »Manchmal bauen kleine Singvögel ihre Nester in den oberen Stützpfeilern solcher Gebäude. Hast du, als du dort warst, ihren Gesang gehört?«
    Luke lächelte dünn. Wieder war alles so offensichtlich. »Natürlich nicht«, sagte er. »Es war da drin viel zu laut, um etwas so Leises zu hören.«
    Mara erwiderte sein Lächeln. »Es liegt doch ziemlich klar auf der Hand, wenn man es einmal bemerkt hat, nicht wahr? Bei der Macht geht es nicht bloß um Stärke, wie die meisten Nicht-Jedi glauben. Es geht auch um Führung: Ich stelle mir alles von jenen eindrucksvollen Visionen der Zukunft bis zu den weniger großartigen Echtzeitwarnungen manchmal als eine Art Gefahrensinn vor. Das Problem ist bloß, je mehr du in Sachen roher Gewalt darauf hörst, desto weniger bist noch dazu in der Lage, die Stimme der Führung über dem Getöse deiner eigenen Handlungen wahrzunehmen.«
    »Ja«, murmelte Luke. Mit einem Mal wurden so viele Rätsel gelöst. Er hatte sich oft gefragt, wie es ihm gelingen konnte, Darth Vaders Festung wieder aufzubauen, während Master Yoda schon die Puste ausging, als er etwas so vergleichsweise Einfaches unternahm, wie einen X-Flügler aus dem Sumpf von Dagobah zu heben. Yoda hatte die Alternativen offensichtlich wesentlich besser verstanden als sein aufstrebender Schüler.
    Und sogar in der kurzen Zeit, seit Luke beschlossen hatte, die gleiche Alternative zu wählen, waren ihm bereits Hinweise darauf zuteil geworden, weshalb Yoda sich für diesen Weg entschieden hatte. Immer häufiger waren ihm subtile Anleitungen begegnet, die bisweilen lediglich als vage Gefühle fast unterhalb der Wahrnehmungsschwelle daherkamen. Sie hatten ihn auf dem Asteroidenstützpunkt der Cavrilhu-Piraten vor rascher Gefangennahme bewahrt oder ihn dazu bewegen, die Hilfe des jungen Qom Qae Kind der Winde anzunehmen, die ihn ohne Umschweife in diese Höhle und zu der von Stolz diktierten Unterstützung der Qom Jha geführt hatte. »Ich war vor ein paar Monaten auf Iphigin, um Han bei gewissen Verhandlungen zu helfen«, berichtete er. »Während jener Gespräche haben die Diamala Han erklärt, dass Jedi, die so

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