Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft
über die Anlage des Hohen Turms als wir.«
»Wie sieht es damit aus, Spaltet Felsen?«, wollte Luke wissen. »Warst du… waren deine Leute schon mal hier drin oder nicht?«
Wir sind durch den ganzen Geheimgang gereist, lautete die einigermaßen verdrießliche Antwort. An manchen Stellen konnten wir die Peiniger sehen und belauschen, was sie sagten.
»Lass mich raten«, warf Mara ein. »Die waren niemals wirklich im Hohen Turm, aber sie sind sich ganz sicher, dass sie sich dort zurechtfinden, wenn wir sie erst einmal hineingeführt haben?«
»So in etwa«, erwiderte Luke schleppend. »Ungeachtet ihres Geredes ist anscheinend noch keiner von ihnen hier drin gewesen.«
Einige Qom Qae sind schon im Innern gewesen , ergriff Kind der Winde das Wort. Ich kenne ein paar, die es getan haben.
Luke sah ihn stirnrunzelnd an. »Haben sie das? Wer? Wann?«
Freunde aus anderen Nestern sind von oben eingedrungen, erklärte das Junge. Doch sie wurden jedes Mal schnell wieder vertrieben und haben deshalb nur wenig gesehen.
»Das ist trotzdem mehr, als die Qom Jha geschafft haben«, stellte Luke fest und blickte erneut Spaltet Felsen an. Der Qom Jha wahrte ein gezwungenes Schweigen, aber Luke konnte erkennen, dass ihm diese Eröffnung nicht sonderlich gefiel. »Warst du selbst auch im Innern, Kind der Winde?«
Nein , entgegnete der Qom Qae. Nur Freunde aus dem Nest ganz in der Nähe von hier.
»Worum geht es?«, fragte Mara.
»Kind der Winde meint, ein paar jüngere Qom Qae aus der Umgebung hätten sich in den oberen Regionen des Hohen Turms umgeschaut«, erläuterte Luke. »Aber wie kommt es, dass du Verbindung mit ihnen hast, Kind der Winde? Hatte Jäger der Winde nicht gesagt, dass dich die Ereignisse außerhalb deines Nests nichts angehen?«
Sie gehen erwachsene Qom Qae nichts an, erwiderte Kind der Winde. Aber alle Kinder dürfen frei fliegen, wohin sie wollen.
»Ah.« Also waren erwachsene Qom Qae an ihr Territorium gebunden; ihre Kinder jedoch begegneten einander nach Belieben über die Grenzen der Nester hinweg.
Spielten sie dabei die Rolle informeller Botschafter und sammelten sie Informationen? Möglich. Daran würde man sich erinnern müssen, falls die Neue Republik beschloss, offizielle Kontakte mit ihnen anzuknüpfen.
Neben ihm räusperte sich Mara. »Ist irgendetwas dieser ohne Zweifel faszinierenden Unterhaltung dazu geeignet, uns ins Innere des Hohen Turms zu bringen?«
»Eigentlich nicht«, pflichtete Luke ihr bei und verdrängte die neue Einsicht in die Gesellschaftsstruktur der Qom Qae für den Moment. Er trat unter die Stelle der gelben Wand, an welcher Spaltet Felsen hing, und fuhr forschend mit der Hand über die Oberfläche. Wenn es hier eine versteckte Tür gab, so war diese sehr gut verborgen. »Meinst du, wir sollten uns nach einem Öffnungsmechanismus umsehen – oder sie lieber auf die schlichte Art und Weise öffnen?«
Maras Erwiderung bestand in dem Klicken und Fauchen ihres Lichtschwerts. »Aus dem Weg«, sagte sie. »Du auch, Qom Jha.«
Spaltet Felsen flatterte eilig zu einem der Wandleuchter. Drei kurze Hiebe, und Mara hatte eine mannshohe Öffnung in die Wand geschnitten. Sie sprang mit ausgestrecktem Lichtschwert durch das Loch und wich nach rechts aus. Luke war direkt hinter ihr und wandte sich nach links.
Wieder befanden sie sich in einem engen Durchgang, der nicht mehr als anderthalb Meter im Durchmesser hatte und sich, wie der Raum hinter ihnen, nach rechts über die Reichweite ihrer Glühstäbe hinaus erstreckte. In der anderen Richtung endete der Gang nach nur wenigen Metern an einer Wand.
Und über ihren Köpfen führte eine Treppe nach oben.
»Hier drüben«, rief Luke leise über die Schulter, während er diesen Weg einschlug. Die Treppenstufen waren schmal, und wie der Gang selbst verloren sie sich jenseits des Lichts der Glühstäbe. Auf der linken Seite konnte er über sich kaum mehr als einen vagen Schemen einer schräg ansteigenden Decke erkennen: eine weitere Folge von Stufen, vermutete er, wahrscheinlich die Fortsetzung der ersten. Am inneren Rand des Treppenschachts ragte ein Bündel dicker Zylinder auf, die von unterhalb dieser Ebene des Gangs bis hinauf in die Finsternis reichten.
»Das also ist unser Weg nach oben«, ließ sich Mara neben ihm vernehmen. »Oh-oh.«
»Was?«, fragte Luke und zog die Stirn kraus, als er in die Macht hinausgriff. Er spürte keinerlei Gefahr.
»Die Treppe«, fuhr Mara fort. Ihr Glühstab beleuchtete die Stufen, die nach unten
Weitere Kostenlose Bücher