Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft
gab zwei weitere Schüsse ab, doch beide gingen fehl…
Plötzlich erstarrte einer der Schützen praktisch auf der Stelle und hob mit beiden Händen seine Waffe in ihre Richtung. Mara richtete ihren Blaster auf den Mann; ein kleiner Teil ihres Verstandes registrierte die blaue Farbe seiner Haut an Gesicht und Händen sowie die glühenden roten Augen, die sie unverwandt anstarrten…
»Pass auf!«
Doch die Warnung kam zu spät. Noch während Mara erneut feuerte und dann herumwirbelte, um sich der neuen Bedrohung zu stellen, gab es einen weiteren blauen Blitz…
… und eine Lanze aus furchtbarem Schmerz bohrte sich in ihre rechte Schulter.
Vielleicht stöhnte sie vor Qual auf, doch konnte sie sich später nicht daran erinnern. Plötzlich kauerte Luke neben ihr auf dem Gleitband, die Woge der Besorgnis, die er empfand, drang nur schwach durch die Wellen des Schmerzes, die auf sie einschlugen. Seine Hand untersuchte kurz den Bereich der Wunde, und sie spürte, wie die Pein ein wenig nachließ, als die Macht fließend von ihm auf sie überging. »Was denkst du?«, quetschte sie durch zusammengepresste Zähne hervor. »Für dieses Mal haben wir genug gesehen.«
»Das hört sich gut an«, entgegnete er. Sein Lichtschwert summte wütend, während er weitere blaue Blitze abwehrte.
»Also dann…«
Sie blinzelte überrascht. Über ihr befand sich der Rand einer der Ebenen der Festung, doch sie sank immer tiefer. Selbst jetzt konnte sie erkennen, dass sie sich zurück zu der Ebene bewegten, von der aus sie gestartet waren.
»Wie sind wir denn auf den nach unten führenden Teil des Bandes gelangt?«, fragte sie.
»Du bist, als du getroffen wurdest, auf diese Seite gerollt«, erklärte er und ließ seine Hand von ihrem Nacken unter ihre Schultern gleiten. »Weißt du nicht mehr?«
Sie schüttelte den Kopf. Die Bewegung jagte eine neue Welle aus Schmerz durch ihre Schulter. »Kampfreflexe, schätze ich. Warte mal… mein Blaster!«
»Alles in Ordnung. Bewahrt Zusagen hat ihn aufgehoben«, beruhigte Luke sie und deaktivierte das Lichtschwert. Er erhob sich halb aus seiner kauernden Position, und Mara konnte spüren, wie auch sie sich in dem auf unheimliche Weise körperlosen Griff der Macht aufrichtete. »Und los geht’s.«
Die Ebene, der sie sich genähert hatten, begann bereits langsam an ihnen vorbeizuwandern. Luke griff in die Macht hinaus, sprang, mit Mara auf der Schulter, über die nach oben führende Hälfte des Gleitbands hinweg und landete auf dem festen Untergrund. Er umfasste Mara mit beiden Armen und eilte durch den Korridor zu ihrer verborgenen Tür.
»Ich kann allein gehen«, grollte Mara und warf Blicke über Lukes Schulter nach hinten. Sie sah, dass ein paar Qom Jha ihnen folgten, doch bisher gab es keinen Hinweis auf andere Verfolger. »Du musst mich nicht tragen…«
»Streite jetzt nicht mit mir«, gab Luke scharf zurück, dessen Geist vor Sorge und Furcht schier überschäumte. »Ich hoffe bloß, R2 hat die Tür nicht verriegelt… ah.«
Vor ihnen schwang die Tür schwerfällig in ihre Richtung, geschoben von dem Qom-Qae-Jungen Kind der Winde, der sich offensichtlich mächtig anstrengte. Mara versuchte trotz ihres Schmerzes aktiv zu werden, griff mit der Macht nach der Tür und half ihm, so gut sie konnte. Der Droide, der vorausgerollt war, um seinerseits zu helfen, kreischte vor Überraschung und wich hastig zurück, als Luke und Mara, gefolgt von vier Qom Jha, durch den Ausgang gestürmt kamen.
Verriegelt die Tür , hörte Mara Spaltet Felsen durch Lukes Geist befehlen, als die Qom Jha wild flatternd im Flug verharrten.
»Was ist mit den anderen?«, wollte Luke wissen, während sich zwei der Qom Jha auf den Handgriffen niederließen und daran zu zerren begannen.
Sie sind in andere Gänge verschwunden , antwortete Spaltet Felsen. Sie werden versuchen, die Peiniger von hier fern zu halten.
»Hoffen wir es«, rief Luke, als die Tür in ihrer vorherigen Stellung einrastete. »Verriegelt die Tür. Ich bringe Mara inzwischen zum letzten Treppenabsatz hinunter.«
»Nein… steige weiter nach oben«, widersprach Mara und grub mit der linken Hand ihren Glühstab aus, während Luke bereits den Abstieg begann. »Wenn sie die Tür finden, werden sie wahrscheinlich denken, dass wir nach unten gegangen sind.«
»Das macht Sinn«, stimmte Luke zu, drehte sich um und nahm die Stufen nach oben. »R2, du überzeugst dich davon, dass sie die Tür verriegeln, anschließend hältst du Wache.«
Eine Minute
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