Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft
an einem von denen anbringen?«
»Sie meinen eine Bombe?«, fragte Wedge misstrauisch. »Das bezweifle ich. Das ist ein weitläufiger Komplex da unten. Jede Bombe, die stark genug wäre, um ernsthaft Schaden anzurichten, würde leicht entdeckt werden.«
»Und wenn die Bothans auch nur ein Fitzelchen Verstand besitzen, lassen sie ihre Arbeiter die Kleidung wechseln, bevor diese den eigentlichen Generatorbereich betreten«, ergänzte Corran. »Das schützt auch gegen Spionagekameras, die man jemandem untergejubelt haben könnte.«
»Die Arbeiter scheiden damit aus«, sagte Moranda. »Und was ist mit den diversen unterirdischen Leitungen, die Energie und Wasser liefern?«
»Es gibt dort keine Wasserleitungen«, erwiderte Wedge nachdenklich. »Wasser und Lebensmittel werden angeblich von außen geliefert und dreimal auf Verunreinigungen überprüft.« Er sah Corran an. »Die Energieversorgung steht allerdings auf einem ganz anderen Blatt.«
»Da könnten Sie auf etwas gestoßen sein«, nickte Corran, zog die Stirn kraus und trommelte mit den Fingerspitzen leise auf dem Tisch. »Jeder Schildgenerator besitzt vermutlich eine unabhängige Energieversorgung. Aber dabei geht es nur um die Notversorgung , was bedeutet, dass die Hauptenergie von außen zugeführt wird.«
»Übrigens, woher wissen Sie das alles eigentlich?«, wollte Moranda wissen. »Ich hoffe, nicht aus der Propaganda der Bothans.«
»Nein, wir haben diese Informationen aus den militärischen Aufzeichnungen der Neuen Republik«, erklärte Wedge. »Bedauerlicherweise waren die Einzelheiten ein wenig dürftig.«
»Typische paranoide Verschlossenheit der Bothans«, grunzte Moranda. »Ich nehme nicht an, dass Sie eine Ahnung haben, wo genau diese Leitungen liegen.«
»Nicht die geringste«, erklärte Wedge.
»Nun ja, dann ist das der zweite Punkt unserer Tagesordnung«, gab Moranda zurück. »Wir müssen uns den kompletten Grundriss des Gebäudes beschaffen.«
Corran zog eine Braue hoch. »Ich hoffe, Sie rechnen nicht damit, dass die Bothans uns den einfach so aushändigen.«
Moranda schnaubte. »Natürlich nicht«, antwortete sie. »Deshalb ist das ja der zweite Punkt auf unserer Tagesordnung. Wir können dem Grundbuchamt ja nicht gut am hellen Tag einen Besuch abstatten.«
Wedge wechselte einen Blick mit Corran. »Das Amt hat aber nur am Tag geöffnet«, stellte er zaghaft fest.
»Das ist richtig«, erwiderte Moranda und lächelte ermutigend. »Sie begreifen schnell.«
Wedge sah Corran erneut an. »Corran?«
Der andere schnitt eine Fratze, doch dann hob er gleichmütig die Schultern. »Wir haben unsere Befehle«, rief er Wedge ins Gedächtnis. »Und hier geht es nicht bloß darum, die Bothans zu beschützen, wissen Sie noch?«
»Das ist wohl wahr«, entgegnete Wedge widerwillig. So viel also zum Mysterium der Befehlsgewalt – zur Befehlsgewalt überhaupt. Und doch, was Moranda sagte, ergab durchaus einen Sinn. Leider. »Wenn das also an zweiter Stelle der Liste steht, was steht dann an erster?«
»Ich dachte, wir beschaffen uns zuerst mal die Aufzeichnungen der letzten Tage über gesendete Nachrichten«, sagte Moranda. »Falls die Vergeltung etwas plant, wird ihre hiesige Gruppe wohl hin und wieder Bericht erstatten müssen.«
Wedge bemerkte, wie ihm der Mund aufklappte. »Sie wollen den Nachrichtenverkehr überprüfen? Haben Sie überhaupt eine Vorstellung davon, wie viel davon es auf diesem Planeten gibt?«
»Das ist der Grund, weshalb sie sich darüber keine Gedanken machen werden«, verkündete Moranda erfreut. »Sie denken sich, dass niemand irre genug sein wird, sich auf eine Überprüfung einzulassen.«
»Anwesende offenbar ausgenommen.«
»Ja, natürlich.« Moranda hob eine Hand. »Nein, warten Sie, es ist gar nicht so schlimm, wie es sich anhört. Wir können alle Übertragungen von den großen und alteingesessenen Firmen ignorieren – selbst wenn eine von ihnen in die Sache verwickelt wäre, so würde sie kaum etwas unter ihrem eigenen Namen rausschicken. Wir können auch alle unverschlüsselten Nachrichten ignorieren und alle Nachrichten von, sagen wir, mehr als fünfzig Wörtern. Was übrig bleibt, müsste eigentlich zu schaffen sein.«
Wedge legte die Stirn in Falten. »Wieso alles mit mehr als fünfzig Wörtern?«
»Je kürzer eine Nachricht, desto schwieriger ist sie zu entschlüsseln«, erläuterte Corran, der sich ebenso skeptisch anhörte, wie Wedge sich fühlte. »Das gehört zu den Dingen, die ich bei CorSec gelernt
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