Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft
»Vielleicht denke ich aber auch bloß, dass die gehässigeren Feinde des Imperiums uns keineswegs vergessen würden.« Er legte eine Pause ein. »Oder ich bin vielleicht dazu in der Lage, den Bürgerkrieg zu verhindern.«
Leia zog die Stirn kraus. »Wie?«
»Lassen Sie mich zunächst einmal klarstellen, was das Imperium in einem Abkommen zwischen uns auf jeden Fall festgeschrieben wissen will«, sagte Pellaeon weiter. »Wir wollen, dass unsere gegenwärtigen Grenzen von Coruscant bestätigt und anerkannt werden. Wir wollen Garantien für den freien Reiseverkehr und Handel zwischen unseren Welten und denen der Neuen Republik. Keine Behinderungen, keine Grenzzwischenfälle, kein Druck durch Propaganda gegen uns.«
»Was ist mit den Nichtmenschen, die unter der Herrschaft des Imperiums leben?«, wollte Sakhisakh wissen. »Sollen wir etwa einfach hinnehmen, dass sie in Knechtschaft leben?«
Pellaeon schüttelte den Kopf. »Das Imperium, das einst intelligente Lebewesen versklavt und ausgebeutet hat, existiert nicht mehr«, teilte er dem Noghri mit. »Die längst vergangene Vorherrschaft der Menschen unter Palpatine ist der vollständigen Kooperation aller innerhalb unserer Grenzen lebenden Wesen gewichen.«
»Stimmen alle Ihre Untertanen mit Ihnen darin überein, dass sie jetzt freie und gleiche Bürger sind?«, fragte Leia.
»Vermutlich nicht«, gab Pellaeon zu. »Aber sobald wir die Sicherheit eines Friedensvertrags besitzen, wird jedes imperiale System, das der Neuen Republik beizutreten wünscht, die Chance dazu erhalten.« Er hob die Augenbrauen. »Wir erwarten aber auch, dass allen Systemen innerhalb Ihrer Grenzen, die sich wieder dem Imperium anschließen wollen, dies bei den gleichen Sicherheits- und Freihandelsgarantien ebenfalls gestattet wird.«
Sakhisakh stieß einen Noghri-Fluch aus. »Welches Volk könnte so dumm sein, Ihnen seine Freiheit zu opfern?«, erkundigte er sich verächtlich.
»Sie wären überrascht«, gab Pellaeon zurück. »Die Freiheit ist ein sehr relatives und subjektives Gut. Und, wie ich schon sagte, wir sind nicht mehr das Imperium, das Sie einst kannten.«
Der Noghri grollte erneut verhalten, hielt aber den Mund. »Natürlich würden alle Sicherheitsgarantien auch in der Gegenrichtung wirksam sein«, fuhr Pellaeon fort und wandte sich wieder Leia zu. »Keine Übergriffe durch imperiale Streitkräfte; keine Provokationen; keine angeworbenen Freibeuter.« In seinem Gesicht zuckte es, und er schien fast zu lächeln. »Und falls wir über irgendeine neue Superwaffe stolpern, die Palpatine irgendwo versteckt hat, werden wir bei der Demontage selbstverständlich mit Ihnen zusammenarbeiten.«
Leia wappnete sich. »Und wie steht es mit der Superwaffe, die Sie zur Zeit einsetzen?«
Pellaeon runzelte die Stirn. »Was für eine Superwaffe?«
»Jene, die uns bereits einmal fast geschlagen hätte«, antwortete Leia. »Großadmiral Thrawn.«
Pellaeon presste kurz die Lippen aufeinander, und Leia konnte die Welle aus Unsicherheit und stiller Furcht spüren, die über ihn hinwegging. »Das weiß ich nicht, Rätin. Ich habe keine Ahnung, was da im Gange ist.«
Leia warf Elegos einen Blick zu. »Was soll das heißen?«
»Was ich gerade sagte«, erklärte Pellaeon. »Ich war während der vergangenen zwei Wochen hier in der Nähe von Pesitiin und habe auf General Bel Iblis gewartet; und schon ein paar Tage davor flog ich ohne Verbindung mit der Außenwelt. Ich wusste bis vor einer Woche nicht einmal, dass gemeldet worden war, Thrawn sei noch am Leben.«
Leia legte die Stirn in Falten und griff mit der Macht nach Pellaeon. Doch sie fand in seinen Gedanken und Gefühlen keine spürbare Zweideutigkeit.
»Sie drücken sich so aus, Admiral«, warf Elegos ein, »als glaubten Sie nicht wirklich an seine Wiederkehr.«
»Ich weiß nicht, was ich glauben soll, Treuhänder«, entgegnete Pellaeon. »Ich habe bestimmt allen Grund zu glauben, dass er tot ist. Ich war damals auf der Brücke der Schimäre , stand direkt neben ihm, als er offenbar starb.«
»Wieder sagen Sie, er sei offenbar gestorben«, fuhr Elegos beharrlich fort. »Starb er nun oder starb er in Wahrheit nicht?«
»Ich weiß es wirklich nicht«, sagte Pellaeon seufzend. »Thrawn war ein Nichtmensch mit einer nichtmenschlichen Physiologie, und…« Er schüttelte den Kopf. »Ist er von irgendeinem Angehörigen der Neuen Republik gesehen worden? Von jemandem, dessen Wort und Urteil Sie vertrauen?«
»Mein Freund Lando Calrissian wurde,
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