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Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Titel: Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Blick und Aufmerksamkeit kehrten zurück. »Ich hoffe, das ist er immer noch«, sagte er. »Aber wenn nicht, wird jemand einen sehr hohen Preis für seinen Tod zahlen.« Er stieß den Atem aus. »Aber Sie sind hier, um über den Frieden zu sprechen, nicht über Rache. Wenn Sie mir bitte folgen wollen, ich habe in unmittelbarer Nachbarschaft des Hangars einen Raum für uns herrichten lassen.«
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich die Diskussion lieber an Bord meines Raumschiffs fortsetzen«, sagte Leia. »Ich fürchte, meine Leibwächter bestehen darauf.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde flackerte in Pellaeons Gefühlen Unsicherheit, sogar Furcht auf. Doch dann verging die Furcht, und er lächelte wieder. »Sie haben natürlich noch weitere Noghri an Bord«, entgegnete er und warf einen Blick zum Falken hinauf, der sich über ihnen auftürmte. »Zweifellos werden wir in diesem Moment mit schussbereiten Waffen beobachtet.«
    »Es besteht keine Gefahr für Sie, Admiral«, meldete sich Elegos zu Wort. »Zumindest so lange nicht, wie Sie selbst sie nicht mit an Bord bringen.«
    Pellaeon deutete mit einer Handbewegung auf die Rampe. »In dem Fall bin ich einverstanden, Rätin. Bitte, gehen Sie vor.«
    Eine Minute später hatten Leia, Pellaeon und Elegos am Spieltisch des Falken Platz genommen. Ein erschreckend informeller Ort für eine Begegnung von solcher Tragweite, dachte Leia einigermaßen verlegen, doch der einzige Ort im ganzen Schiff, wo sie bequem beieinander sitzen konnten. Sakhisakh hatte kommentarlos dort Stellung bezogen, von wo aus er sowohl ihrer Diskussion folgen als auch die Rampe im Auge behalten konnte. Und Ghent war ebenso kommentarlos an die technische Station getreten, wo er sich angelegentlich mit dem Computer des Millennium Falken beschäftigte.
    »Ich komme sofort zur Sache, Rätin«, begann Pellaeon, dessen Blick kurz zu Ghent und dem Noghri huschte. »Der Krieg, der vor mehr als zwanzig Jahren begann, ist faktisch vorbei… und das Imperium hat ihn verloren.«
    »Ich stimme Ihnen zu«, nickte Leia. »Wird diese Auffassung von anderen Angehörigen des Imperiums geteilt?«
    In Pellaeons Wange zuckte ein Muskel. »Ich bin sicher, dass der imperiale Durchschnittsbürger diese Wahrheit bereits vor geraumer Zeit erkannt hat«, erklärte er. »Es war lediglich die Führung, die sich dran geklammert hat, dass das Unvermeidliche vielleicht noch verhindert werden könnte.«
    »Und pflichtet diese Führung heute uns beiden und dem imperialen Durchschnittsbürger bei?«
    »Ja«, antwortete Pellaeon. »Widerwillig zwar, aber… ja. Ich wurde von den acht verbliebenen Muftis autorisiert, Friedensverhandlungen mit der Neuen Republik einzuleiten.«
    Leia spürte, wie sich ihr der Hals zuschnürte. Sie hatte Vermels Botschaft gehört; sie war an Bord gekommen und hatte Pellaeon gesehen, der ganz allein auf sie wartete… doch erst in diesem Moment schien das alles plötzlich Wirklichkeit zu werden.
    Frieden. Mit dem Imperium.
    »Ja, wie Sie schon sagten, das Imperium hat verloren«, durchbrach Elegos die eingetretene Stille. »Was bleibt da noch zu verhandeln?«
    Leia ließ die Schultern sinken und schickte ein stummes Wort des Dankes für die feinsinnige Erinnerung an ihre Pflichten in Elegos’ Richtung. Sie repräsentierte hier die Neue Republik und konnte es sich daher nicht erlauben, den emotionalen Lockungen des Friedens nachzugeben und blind zu werden für die harten Fakten der momentanen Lage. »Ein guter Einwand von Treuhänder A’kla«, sagte sie. »Was Ihnen ein Friedensvertrag einbringen würde, liegt auf der Hand. Was aber würden wir dabei gewinnen?«
    »Vielleicht liegt gar nicht so klar auf der Hand, was uns ein Abkommen einbringen würde«, gab Pellaeon zurück. »Immerhin hat die Neue Republik gegenwärtig mit inneren Unruhen zu kämpfen. Und alles deutet darauf hin, dass sich die Lage weiter verschlimmert.« Er sah Elegos unverblümt an. »Einige Muftis denken, dass Sie wegen der Caamas-Frage am Rande eines umfassenden verheerenden Bürgerkriegs stehen. Und inmitten solcher Anarchie könnten die Überreste des Imperiums leicht vergessen werden. Weshalb sollten wir uns da überhaupt auf die Erniedrigung durch ein Abkommen einlassen?«
    Leias Mund fühlte sich trocken an. Dies war eine allzu vernünftige Frage. »Wenn Sie wirklich glauben würden, dass wir kurz vor der Selbstzerstörung stehen, wären Sie wohl nicht hier«, stellte sie fest.
    »Vielleicht«, erwiderte Pellaeon.

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