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Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Titel: Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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gehasst, dass sie das Ganze erst möglich gemacht haben.«
    Er sah Elegos an. »Aber er hat mir gesagt, Hass sei die falsche Reaktion; Hass würde demjenigen, der hasst, größeren Schaden zufügen als den Leuten, die er hasst. Er hat mir auseinander gesetzt, dass es Gerechtigkeit ohne Hass geben kann, und Strafe ohne Vergeltung. Er sagte, wir alle wären verantwortlich für das, was wir tun oder lassen, und dass niemand für die Verbrechen anderer bezahlen sollte.«
    Er hielt Leias Blick fest. »Ich bin ein Hacker, Rätin Organa Solo, ein guter Hacker. Und ich bin, ebenso wie Sie oder Elegos, verantwortlich für das, was ich tue oder nicht tue. Wenn ich helfen kann und es nicht tue, bin ich nicht weniger schuldig als irgendjemand sonst.« Er machte eine hilflose Handbewegung. »Ich kann so etwas nicht besonders gut… Verstehen Sie, was ich zu sagen versuche?«
    »Ich verstehe vollkommen«, versicherte Leia ihm. »Und ich weiß Ihr Angebot sehr zu schätzen. Die Frage ist nur, ob ich es Ihnen gestatten kann, sich einem solchen Risiko auszusetzen.«
    »Man sollte meinen, dass Sie diese Frage leicht beantworten können, Rätin«, sagte Elegos. »Erscheint es Ihnen als Jedi die richtige Vorgehensweise, wenn Ghent, der Chef Ihrer Chiffrierabteilung, nach Yaga Minor aufbricht?«
    Leia verbarg eine Grimasse. Wieder einmal gewann die Beobachtungsgabe der Caamasi die Oberhand und erinnerte sie an die wahre Quelle ihrer inneren Einsicht und Orientierung.
    Wenngleich diese Quelle sie diesmal im Stich ließ. Oder, um es vielleicht besser zu treffen, sie sich nicht auf sie verließ. Ganz gleich, wie sehr sie sich auch bemühte, in die Macht hinauszugreifen, vermochte sie nichts anderes zu sehen als den Aufruhr ihrer Ängste um Hans Sicherheit. Ängste, die sie bis jetzt noch hatte unterdrücken können; Schuldgefühle, weil sie ihm zunächst zugestanden – ja, ihn sogar ermutigt hatte –, eine Welt voller Gefahren zu betreten; Ärger und Wut darüber, dass sie und Han nach all den Jahren der Aufopferung immer noch diejenigen waren, die man stets dann zu rufen schien, wenn es galt, für andere alles zu riskieren.
    Sie blinzelte die Tränen weg und versuchte, die plötzliche Welle von Gefühlen zu dämpfen. Doch es blieb ein aufgewühlter See, dessen Wellen immer wieder über ihre Gedanken und ihren Geist rollten.
    Und ebenso wie die Gelassenheit der Jedi sie im Stich ließ, so fehlte ihr auch derzeit jede Möglichkeit, Ghents Weg vorherzusehen.
    »Ich weiß es nicht«, gab sie schließlich zu. »Ich scheine überhaupt nichts erkennen zu können.«
    »Soll das heißen, dass Sie nicht für seine Sicherheit garantieren können?«, fragte Pellaeon stirnrunzelnd.
    »Für niemandes Sicherheit kann jemals vorab garantiert werden, Admiral«, sagte Elegos. »Nicht einmal ein Jedi kann das.« Er lächelte kaum sichtbar – sein Gesicht nahm dabei einen seltsam traurigen Ausdruck an. »Natürlich treten die meisten von uns die Reise durch ihr Leben an, ohne jemals die Sicherheit zu erlangen, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist. Die einzige Sicherheit erwächst allenfalls aus unserer eigenen Kraft.«
    »Elegos hat seit unserem Abflug von Coruscant ständig solche Sachen vom Stapel gelassen«, sagte Ghent mit dem schwachen Versuch eines Grinsens. »Ich schätze, etwas von diesen noblen Reden hat auf mich abgefärbt.«
    Er kam unsicher auf die Beine. »Dies ist der richtige Weg. Und ich bin bereit. Wann brechen wir auf?«
    »Unverzüglich«, erwiderte Pellaeon und stand ebenfalls auf. »Ich stelle eine Liste von Befehlen für General Hestiv zusammen und kommandiere einen meiner zuverlässigsten Piloten dazu ab, sie nach Yaga Minor zu fliegen.« Sein Blick huschte über Ghents Aufmachung. »Ich denke, wir stecken Sie in eine imperiale Uniform. Disra hat vielleicht Informanten auf Yaga Minor, und es ist nicht notwendig, dass wir unnötig deren Aufmerksamkeit erregen, weil wir einen Zivilisten auf eine Militärbasis bringen.«
    »Sie werden ihn doch nicht selbst mit der Schimäre dorthin bringen?«, fragte Leia.
    Pellaeon schüttelte den Kopf. »Sobald Sie und ich unsere Unterredung beendet haben, fliege ich direkt nach Bastion. Mufti Disra schuldet mir die Antworten auf ein paar ziemlich deutliche Fragen.«
    Leia schluckte. »Ich verstehe.«
    »Dann werde ich jetzt mit Ihrer Erlaubnis für die Beförderung des Chefs der Chiffrierabteilung Ghent Sorge tragen.«
    Pellaeon schenkte Ghent ein dünnes Lächeln. »Ich meine natürlich des

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