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Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals

Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals

Titel: Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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überraschenden und überwältigenden Angriff gestartet haben.
    Und nun war sie bewusstlos. Oder tot.
    »Nein«, flüsterte er vernehmlich, das Blut pulsierte in seinen Ohren. Wieder jemand, der ihm etwas bedeutete…
    »Nein!«, quetschte er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. Der Kummer in seinem Herzen verwandelte sich in einen tödlichen, finsteren Strudel, als der Schmerz zu einer rasenden Wut anwuchs. Setzten sie wirklich einfach so auf den Tod? Und wenn es der Tod war, den sie wollten, dann würde er ihnen zeigen, welches Gesicht der Tod trug. Er sah sich vor seinem geistigen Auge mit großen Schritten über das gewundene Gleitband nach unten marschieren und die Nichtmenschen, deren erschlaffte Körper gegen den unnachgiebigen schwarzen Mauerstein prallten und verkrümmt zu Boden sanken, wie Gliederpuppen aus dem Weg räumen. Sein Lichtschwert würde blitzend in ihre Reihen fahren, Waffen und Leiber spalten und mehr Tod hinter sich lassen…
    Sein Lichtschwert.
    Er blickte auf das Lichtschwert in seiner Hand. Das war nicht die Waffe, die er selbst in der drückenden Hitze von Tatooine gemacht hatte, sondern jene, die sein Vater so viele Jahre zuvor gebaut hatte. Die Waffe, die er Mara gegeben hatte…
    Er schöpfte tief Atem, entließ den Zorn und den Hass; ein kalter Schauer überlief ihn, als ihm die Tragweite dessen bewusst wurde, was er beinahe getan hätte. Einmal mehr hatte er kurz davor gestanden, der Dunklen Seite nachzugeben. Um ein Haar hätte er sich dem Hass und der Rachsucht und dem überwältigenden Wunsch ergeben, die Macht für seine selbstsüchtigen Zwecke einzusetzen.
    Willst du ehren, wofür sie kämpfen … Meister Yodas Worte hallten geisterhaft in seinen Gedanken wider. »Also schön«, murmelte er hörbar. Er würde also keine Vergeltung üben, was auch immer Mara zugestoßen sein mochte – jedenfalls nicht um der Vergeltung willen. Aber er würde ihr wahres Schicksal in Erfahrung bringen.
    Unter Mühen reinigte er seinen Geist von den letzten Resten dunkler Gefühle; Maras Bild von den Vögeln, die in den Erzzerkleinerungsanlagen sangen, kam ihm in diesem Augenblick wieder in den Sinn. Er griff mit der Macht hinaus und richtete seine mentalen Sonden genau auf die Stelle aus, an der Maras Präsenz verschwunden war. Er müsste eigentlich in der Lage sein, ihre Leiche zu orten, es sei denn, sie hatten diese bereits weggeschafft…
    Aber er fand nichts. Nicht Mara, und auch nicht die Menschen oder Fremden, auf die sie sich zubewegt haben müsste, als sie verschwand.
    Genau genommen konnte er innerhalb eines bestimmten Bereichs überhaupt nichts wahrnehmen. Fast so, als würde irgendetwas seinen Zugriff auf die Macht blockieren…
    Plötzlich strömte die angehaltene Luft aus ihm heraus; stattdessen erfüllten ihn zu gleichen Teilen Erleichterung und Verdruss. Natürlich – die Nichtmenschen hatten den Raum zwischen ihm und Mara mit Ysalamiri besetzt. Doch selbst angesichts der vier Ebenen, die zwischen ihnen lagen, hätte er ohne Verzug erkennen müssen, was los war. Wieder einmal, so schien es, müsste er Yodas Warnung vor Handlungen unter dem Diktat machtvoller Gefühle neu beherzigen.
    Aber er hatte keine Zeit für Selbstvorwürfe. Unter dem Einfluss der Ysalamiri waren Maras unausgereifte Jedi-Kräfte nutzlos, und es war an ihm, sie da herauszuholen.
    Er griff nach seinem Komlink und aktivierte es. »R2?«, rief er leise. »Ich brauche dich hier unten. Nimm das stillgelegte Gleitband hinter der Wand rechts von der verborgenen Tür nach draußen und begib dich vier Stockwerke weiter nach unten. Spaltet Felsen, lass jemanden im Treppenschacht zurück, der die Tür verschließt, die anderen kommen mit R2. Habt ihr das?«
    Der Droide ließ ein Zwitschern hören, die Qom Jha zirpten bestätigend. Luke befestigte das Komlink und bewegte sich langsam quer durch den Raum zu einer der hinteren Ecken des Stockwerks. Währenddessen hielt er die Fühler der Macht nach unten gerichtet. Auf der nächsten Ebene konnte er Lebewesen wahrnehmen, doch keines schien sich in diesem Bereich aufzuhalten.
    Der Eindruck konnte ihn, falls er immer noch keine klaren Erkenntnisse von jener Spezies gewann, jedoch auch in die Irre führen. Aber das musste er riskieren. Er zündete Maras Lichtschwert – die Berührung dieser Waffe brachte eine Flut alter Erinnerungen –, umfasste sie mit beiden Händen und grub die blauweiße Klinge in den Boden.
    Er hatte befürchtet, dass das schwarze Mauerwerk – wie

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