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Handy-Falle

Handy-Falle

Titel: Handy-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Vogel
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von ihr, sondern auch noch von vielen anderen Schülern.«
    »Das Geld in den Briefumschlägen hat Frank also erpresst?«, fragte Michi und schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich hab ja mit allem Möglichen gerechnet, aber damit nicht …«
    »Erst haben wir dich für den Erpresser gehalten, weil du den Briefumschlag aus der Telefonzelle am Hafen abgeholt hast«, erzählte Marie. »Aber da waren wir leider auf dem falschen Dampfer.«
    »Na ja, nicht so ganz. Immerhin hab ich das Geld für Frank abgeholt und ihm so bei seinen Erpressungen geholfen.« Michi machte ein schuldbewusstes Gesicht. »Obwohl ich natürlich nicht wusste, woher das Geld stammte. Aber mir hätte die Sache trotzdem gleich komisch vorkommen müssen …«
    Anna hatte sich inzwischen wieder halbwegs beruhigt, und Franziska reichte ihr ein Taschentuch. »Womit hat Frank dich eigentlich erpresst?«, fragte sie. »Hast du irgendetwas angestellt?«
    Anna wurde rot und putzte sich erst mal ausgiebig die Nase. »Na ja … er … also ich …«, stotterte sie und verstummte wieder.
    Franziska lächelte ihr aufmunternd zu. »Du kannst es ruhig sagen. Wir behalten es auch für uns, versprochen!«
    Anna räusperte sich und begann mit leiser Stimme zu erzählen. »Seit der Grundschule bin ich eigentlich immer Klassenbeste gewesen. Meinen Eltern sind gute Noten total wichtig. Sie reden andauernd davon, dass man heutzutage nur durch Leistung weiterkommt. Wenn man nicht besser als alle anderen ist, hat man ihrer Meinung nach sowieso keine Chance. Also hab ich immer total viel gelernt und eine Eins nach der anderen geschrieben. Aber in letzter Zeit hab ich ein paar Arbeiten komplett verhauen. In Deutsch eine Vier und in Mathe sogar eine Fünf. Das ist mir noch nie passiert! Irgendwie konnte ich mich nicht mehr so gut konzentrieren, weil ich andere Dinge im Kopf hatte. Na ja, es gibt da diesen Jungen in meiner Klasse, den ich total nett finde …« Anna lief wieder rot an und zögerte kurz. »Ist ja auch egal. Auf jeden Fall wusste ich, dass ich riesigen Ärger bekommen würde, wenn meine Eltern von den schlechten Noten erfahren. Also hab ich ihnen nichts davon erzählt und ihre Unterschriften unter den Arbeiten gefälscht. Erst hat alles super funktioniert. Niemand hat etwas gemerkt, und ich dachte, ich könnte die schlechten Noten bis zum Ende des Halbjahres wieder ausgleichen. Aber dann …« Sie schluckte. Ihre Stimme war immer leiser geworden.
    »Dann kam der erste Anruf des Erpressers«, half Franziska.
    Anna nickte. »Mein Handy klingelte plötzlich mit diesem komischen Klingelton, den ich bis dahin noch nie gehört hatte. Darum wusste ich nach einer Weile immer gleich, dass der Erpresser anrief. Das war fast das Schlimmste an den Anrufen. Er wollte Geld und hat gedroht, meinen Eltern alles zu erzählen, wenn ich nicht zahle.« Anna seufzte. »Meine Mutter ist ziemlich streng. Sie wäre durchgedreht, wenn sie von den gefälschten Unterschriften erfahren hätte. Also hab ich gezahlt. Erst mein ganzes Taschengeld. Aber irgendwann hat das nicht mehr gereicht. Ich wusste nicht, was ich machen sollte, darum hab ich schließlich angefangen zu klauen. Aber dadurch wurde alles noch schlimmer. Ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen und konnte nachts nicht mehr schlafen …« Anna verstummte und starrte eine Weile ins Leere. Dann sagte sie leise: »Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, wie der Erpresser das mit den gefälschten Unterschriften herausbekommen hat. Schließlich hab ich niemandem davon erzählt. Das war fast das Unheimlichste an der Sache. Er wusste immer genau, wo ich gerade war und was ich gerade tat. Fast so, als könnte er meine Gedanken lesen. Ich hatte das Gefühl, dass er mich die ganze Zeit beobachtet und immer bei mir ist. Wie ein dunkler, unheilvoller Schatten …«
    »Dafür gibt es eine ganz einfache Erklärung«, sagte Franziska. »Frank hat dich abgehört. So war er immer auf dem Laufenden und hat natürlich auch mitbekommen, wie du die schlechten Arbeiten in der Schule zurückbekommen und dann deine Eltern angelogen hast.«
    Michi schüttelte ungläubig den Kopf und sah zu Frank hinüber. »Das glaub ich einfach nicht! Ich hab mich zwar immer gefragt, was du da stundenlang in deinem Kellerloch treibst, aber auf so etwas Fieses wäre ich nie im Leben gekommen. Ich dachte, du bist einfach ein technikverrückter Spinner, der gerne ein bisschen herumbastelt. Hast du dir wirklich eine eigene Abhöranlage zusammengebaut? Und damit unschuldige

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