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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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frisches Glas mit Eis und Whiskey, dann setzte er sich wieder in seinen Sessel.
    »Warum ziehst du nicht hierher?«
    »Dad …«
    »Hör es dir erst mal an: Ich verdiene besser, als ich es mir je erträumt habe. Du könntest bei mir anfangen und ich zeige dir, wie man es macht. Du kannst Wirtschaft studieren und die Grundlagen erlernen. Und solange du zur Schule gehst, lege ich ein Portfolio für dich an, um die Kosten zu tragen. ›Studieren und kassieren, wie es so schön heißt.«
    Jack schwieg. Sein Körper war bleischwer und seine Gedanken krochen im Schneckentempo. Zu viel Jack Daniels? Oder das Gewicht all dieser Jahre, in denen er seinen Vater belogen hatte? Er wusste, was sein Vater wollte: Jack sollte einen Abschluss machen und irgendeinen ordentlichen Beruf ergreifen. Jacks Bruder war Richter, seine Schwester Kinderärztin. Und was war Jack? In den Augen seines Vaters war er ein Studienabbrecher, dem es an Ehrgeiz und Zielen mangelte, jemand ohne Frau und ohne Kinder, der sich durchs Leben hangelte, nicht viel investierte, entsprechend wenig zurückbekam und nichts hinterließ, was auch nur darauf hindeutete, dass er überhaupt da gewesen war. Kurz gesagt: ein Versager.
    Das tat weh. Er wollte nichts mehr, als dass sein Vater stolz auf ihn war. Dass sein Vater enttäuscht von ihm war, war wie eine entzündete Stelle, die immer wieder schmerzte. Sie veränderte ihre ganze Beziehung und sorgte dafür, dass Jack diesem Mann, den er liebte und verehrte, aus dem Wege ging.
    Erschreckt von der Richtung, die seine Gedanken genommen hatten, richtete Jack sich im Sessel auf und riss sich zusammen. Da redete der Jack Daniels. Mit seinem Vater reinen Tisch machen würde keine Probleme lösen. Zum einen würde der es nicht glauben, und falls er ihm doch glaubte, würde er es nicht verstehen, und falls er es glaubte und es verstünde, wäre er schockiert… so wie Gia.
    »Dir gefällt, was du tust, nicht wahr, Dad?«, sagte er schließlich.
    »Ja. Sehr. Und das würdest du auch, wenn …«
    »Ich glaube nicht.« Schließlich, was machte sein Vater schon außer Geld verdienen? Er kaufte und verkaufte, aber er produzierte nichts. Jack wollte damit nicht argumentieren – es hätte nur zu einem Streit geführt. Der Mann war glücklich und das Einzige, was seinen Seelenfrieden störte, war sein jüngster Sohn. Wenn Jack ihm dabei helfen könnte, würde er das tun. Aber das konnte er nicht. Daher sagte er nur: »Mit gefällt, was ich tue. Können wir es nicht dabei belassen?«
    Dad schwieg.
    Das Telefon klingelte. Er ging in die Küche, um den Anruf anzunehmen. Einen Augenblick später kam er zurück.
    »Es ist für dich. Eine Frau. Sie klingt aufgeregt.«
    Die Lethargie, die sich über Jack ausgebreitet hatte, war plötzlich wie weggeblasen. Nur Gia hatte diese Nummer. Er stemmte sich aus dem Sessel und eilte zum Telefon.
    »Jack, Nellie ist verschwunden.«
    »Wohin?«
    »Sie ist weg, Jack. Verschwunden. Genau wie Grace! Erinnerst du dich noch an Grace? Das war die Frau, die du finden solltest, statt dich mit deiner indischen Freundin auf diplomatischen Empfängen herumzutreiben.«
    »Reg dich ab, okay? Hast du die Polizei benachrichtigt?«
    »Sie ist unterwegs.«
    »Ich komme vorbei, sobald sie weg sind.«
    »Mach dir nicht die Mühe. Ich wollte dich nur wissen lassen, was für einen tollen Job du gemacht hast.«
    Sie legte auf.
    »Ist irgendetwas?«, fragte sein Vater.
    »Ja. Eine Freundin hatte einen Unfall.« Noch eine Lüge. Aber was für einen Unterschied machte da eine mehr bei der Unzahl, die er den Leuten über Jahre hinweg erzählt hatte? »Ich muss in die Stadt zurück.« Sie reichten sich die Hände. »Danke. Es hat Spaß gemacht. Wir müssen das bald mal wieder tun.«
    Er hatte seinen Schläger genommen und war zur Tür heraus, bevor sein Vater ihm noch Warnungen mit auf den Weg geben konnte wegen all dieser Drinks, die er gehabt hatte. Er war vollkommen klar. Gias Anruf hatte den Einfluss des Alkohols wie weggeblasen.
    Er hatte miserable Laune, als er über den Highway fuhr. Er hatte diesen Auftrag komplett versiebt. Es war ihm gar nicht in den Sinn gekommen, dass, wenn eine Schwester verschwand, das auch mit der anderen passieren konnte. Er hätte das Gaspedal am liebsten voll durchgetreten, hielt sich aber im Zaum.
    Wenigstens gab es nicht viel Verkehr. Keine LKW. Die Nacht war sternenklar. Der fast volle Mond über der Straße war an einer Seite abgeflacht wie eine Grapefruit, die jemand verloren und die

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