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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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kreischte Jack in den höchsten Tönen, während Vicky Moony Cornflakes in den Rachen stopfte. Sie lachte so heftig, dass sie kaum atmen konnte. Vicky hatte so ein angenehmes Lachen, ein ungekünsteltes Lachen, das direkt aus ihrem tiefsten Inneren kam. Gia liebte dieses Lachen und lachte im Gegenzug Vicky an.
    Wie lange war es her, seit sie und Vicky zum letzten Mal beim Frühstück gelacht hatten?
    »Okay. Das reicht jetzt aber«, sagte Jack schließlich. »Moony muss sich ausruhen und ich muss etwas essen.« Er ging zur Spüle, um Moony abzuwaschen.
    »Ist Jack nicht komisch, Mommy? Ist er nicht der Komischste überhaupt?«
    Als Gia antwortete, drehte sich Jack an der Spüle um und bewegte die Lippen in perfekter Synchronisation ihrer Worte. »Er ist zum Brüllen, Vicky!« Gia warf ihre Serviette nach ihm. »Setz dich hin und iss.«
    Gia sah zu, wie Jack die Spiegeleier verputzte, die sie für ihn gemacht hatte. Hier am Tisch herrschte eitel Sonnenschein, trotz Vickys Albtraum und Nellies Verschwinden – von dem Vicky noch nichts wusste. Gia war es warm und zufrieden ums Herz. Letzte Nacht war so gut gewesen. Sie wusste nicht, was über sie gekommen war, aber sie war froh, dass sie dem nachgegeben hatte. Sie wusste nicht, was es bedeutete … vielleicht ein neuer Anfang … vielleicht auch gar nichts. Wenn sie sich doch nur immer so fühlen könnte. Wenn doch …
    »Jack«, sagte sie langsam. Sie wusste nicht, wie sie das formulieren sollte. »Hast du schon mal daran gedacht, deinen Job zu wechseln?«
    »Immerfort. Und das werde ich auch. – Zumindest werde ich aus dem hier aussteigen.«
    Ein kleines Hoffnungsflämmchen glomm in ihr auf. »Wann?«
    »Ich weiß nicht.« Ein Achselzucken. »Ich weiß, ich kann damit nicht ewig weitermachen, aber …« Er zuckte wieder mit den Achseln. Offenkundig war ihm das Thema unangenehm.
    »Aber was?«
    »Das ist nun mal das, was ich tue. Ich weiß nicht, wie ich das besser ausdrücken soll. Es ist das, was ich tue, und ich bin gut darin. Also will ich damit weitermachen.«
    »Es gefällt dir.«
    »Ja«, sagte er und widmete seine Aufmerksamkeit dem letzten Rest seiner Eier. »Es gefällt mir.«
    Das angefachte Flämmchen verlosch, als die alte Abneigung mit einem eisigen Hauch zurückkehrte. Nur damit ihre Hände irgendwie beschäftigt waren, stand Gia auf und begann, den Tisch abzuräumen. Was soll’s?, fragte sie sich. Der Mann ist ein hoffnungsloser Fall.
    Und damit endete das Frühstück in gespannter Stimmung.
    Später erwischte Jack sie allein im Treppenhaus.
    »Ich glaube, du solltest von hier weg und in deine eigene Wohnung gehen.«
    Gia hätte das liebend gern getan. »Das kann ich nicht tun. Was ist mit Nellie? Ich will nicht, dass sie zurückkommt, und das Haus ist leer.«
    »Eunice wird hier sein.«
    »Das weiß ich nicht und du auch nicht. Da Nellie und Grace beide verschwunden sind, ist sie eigentlich arbeitslos. Es kann sein, dass sie nicht hierbleiben will, und ich könnte ihr das nicht verdenken.«
    Jack kratzte sich am Kopf. »Wahrscheinlich hast du recht. Aber mir gefällt die Vorstellung auch nicht, dass du mit Vicky hier allein bist.«
    »Wir können auf uns aufpassen«, sagte sie und weigerte sich, seine Sorge zur Kenntnis zu nehmen. »Du leistest deinen Teil und wir unseren.«
    Jack kniff die Lippen zusammen. »Fein. Wirklich fein. Und was war letzte Nacht? Einfach nur eine schnelle Nummer?«
    »Vielleicht. Es hätte etwas bedeuten können, aber ich schätze, es hat sich nichts geändert, bei mir nicht und bei dir auch nicht. Du bist der gleiche Jack, den ich verlassen habe, und ich kann mich immer noch nicht mit dem abfinden, was du tust. Und du bist das, was du tust.«
    Er ging und sie stellte fest, dass sie allein war. Das Haus erschien ihr plötzlich riesig und bedrohlich. Hoffentlich kam Eunice bald.
     
    2
     
    Ein Tag im Leben des Kusum Bahkti…
    Jack hatte den Schmerz der jüngsten Auseinandersetzung mit Gia an die Seite geschoben und sich an die Aufgabe gemacht, alles darüber herauszufinden, wie Kusum seine Tage verbrachte. Er hatte die Wahl gehabt, entweder Kusum oder Kolabati zu beschatten, aber Kolabati war nur zu Besuch aus Washington hier, daher hatte er sich für Kusum entschieden.
    Nachdem er Sutton Square verlassen hatte, war sein erster Stopp seine Wohnung gewesen, von wo aus er Kusums Nummer gewählt hatte. Kolabati hatte den Anruf angenommen und sie hatten sich kurz unterhalten. Dabei hatte Jack erfahren, dass Kusum

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