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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Wortes, das sie benutzt hatte, schnitt ihr ins Herz. »Er verkauft nur illegale Waffen. Er verkauft auch legale Waffen, aber das tut er illegal.«
    Der dicke, schwatzhafte Abe Grossman – ein Waffenhändler? Das konnte nicht sein. Aber Jacks Blick sagte, dass es das war.
    »War es notwendig, mir das zu erzählen?« Was hatte er vor?
    »Ich will nur, dass du die Wahrheit kennst. Ich will auch, dass du weißt, dass Abe der friedliebendste Mensch ist, den ich je getroffen habe.«
    »Warum verkauft er dann Waffen?«
    »Vielleicht wird er es dir einmal erklären. Für mich klangen seine Gründe ziemlich einleuchtend – mehr als für seine Tochter.«
    »Ihr gefällt das also nicht?«
    »Sie redet kaum mit ihm.«
    »Gut für sie.«
    »Das hat sie aber trotzdem nicht davon abgehalten, sich von ihm ihr Studium bezahlen zu lassen.«
    Es klopfte an der Tür. Eine Stimme erklang im Korridor. »Ich bin es – Abe.«
    Jack ließ ihn ein. Er hatte sich nicht verändert, seit. Gia ihn zuletzt gesehen hatte: ein übergewichtiger Mann in einem kurzärmeligen weißen Hemd, schwarzer Krawatte und schwarzer Hose. Der einzige Unterschied war die Art der Essensreste auf seiner Kleidung.
    »Hallo«, sagte er und schüttelte Gia die Hand. Es gefiel ihr, wenn ein Mann ihr die Hand gab. »Nett, Sie wiederzusehen.« Er schüttelte auch Vicky die Hand, was ihm ein breites Lächeln einbrachte.
    »Gerade richtig zum Dessert, Abe.« Jack zog den Kuchen aus der Tüte.
    Abe riss begeistert die Augen auf. »Mandelkranz! Das hättest du nicht tun sollen!« Er sah sich betont übertrieben auf dem Tisch um. »Und was esst ihr?«
    Gia lachte höflich, weil sie nicht wusste, wie ernst sie diese Bemerkung nehmen sollte, dann sah sie fasziniert zu, wie Abe drei Viertel des Kuchens vertilgte und während der ganzen Zeit ununterbrochen und sehr überzeugend über den bevorstehenden Zusammenbruch der westlichen Gesellschaft dozierte. Als er mit dem Nachtisch fertig war, hatte er Vicky zwar nicht dazu bringen können, ihn »Onkel Abe« zu nennen, aber er hatte Gia beinahe überzeugt, aus New York zu fliehen und sich einen Bunker am Fuß der Rocky Mountains zu bauen.
    Schließlich stand Jack auf und streckte sich. »Ich muss noch einmal weg. Es sollte nicht zu lange dauern. Abe wird hierbleiben, bis ich zurückkomme. Und macht euch keine Sorgen, wenn ihr nichts von mir hört.«
    Gia folgte ihm zur Tür. Sie wollte nicht, dass er ging, brachte es aber nicht über sich, ihm das zu sagen. Irgendetwas in ihr war immer noch nicht bereit, sich dem Thema »Jack und Gia« zu stellen.
    »Ich weiß nicht, ob ich ihn noch viel länger ertragen kann«, flüsterte sie Jack zu. »Er ist so negativ.«
    Jack lächelte. »Das war nur der Anfang. Warte nur, bis die Nachrichten im Fernsehen kommen und er dir erklärt, was die einzelnen Meldungen wirklich bedeuten.« Er legte ihr die Hand auf die Schulter und zog sie an sich. »Nimm dir das nicht zu sehr zu Herzen. Er meint es gut.«
    Bevor sie wusste, was ihr passierte, hatte er sich vorgebeugt und sie auf die Lippen geküsst.
    »Tschüss.« Und er war zur Tür hinaus.
    Gia ging in die Wohnung zurück: Da hockte Abe vor dem Fernseher. Ein Sonderbericht über den Grenzkonflikt zwischen China und Indien lief.
    »Habt ihr das gehört?«, sagte Abe gerade. »Wisst ihr, was das bedeutet?«
    Resigniert setzt sich Gia zu ihm. »Nein. Was bedeutet es denn?«
     
    7
     
    Es war gar nicht einfach, ein Taxi zu finden, aber schließlich erwischte Jack einen Hippie, der ihn zurück nach Manhattan brachte. Er hatte immer noch ein paar Stunden Tageslicht vor sich, und die wollte er so gut wie möglich nutzen. Der schlimmste Feierabendverkehr war vorüber und er wollte auch in die entgegengesetzte Richtung wie die meisten anderen, daher kam er gut voran.
    Das Taxi setzte ihn zwischen der 67. und der 68. Straße an der 5th Avenue ab, einen Block von Kusums Apartmenthaus entfernt. Er wechselte zur Parkseite der 5th Avenue und inspizierte das Gebäude im Vorübergehen. Schließlich fand er das, was er suchte: eine Lieferwageneinfahrt an der linken Seite, die durch ein schmiedeeisernes Tor mit zur Straßenseite herabgebogenen Spitzen gesichert war. Als Nächstes musste er überprüfen, ob jemand zu Hause war.
    Er überquerte die Straße und ging auf den Portier zu, der ein Militärschiffchen und einen Knebelbart trug.
    »Würden Sie mich bitte im Bahkti-Apartment anmelden?«
    »Sicher. Was soll ich sagen, wer Sie sind?«
    »Jack. Nur Jack.«
    Der

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