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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Captain Sir Albert Westphalen einen Tempel in den Bergen im nördlichen Bengalen geplündert – den, von dem ich dir gestern erzählt habe. Er hat den Hohepriester und die –priesterin mit all ihren Schülern ermordet und den Tempel niedergebrannt. Die Juwelen, die er damals stahl, waren der Grundstock für den Reichtum der Westphalen.
    Bevor sie starb, hat die Priesterin einen Fluch über Captain Westphalen verhängt und ihm geschworen, sein Geschlecht würde in Blut und Schmerz durch die Hände der Rakoshi enden. Der Captain ging davon aus, er habe jeden im Tempel getötet, aber er hatte sich geirrt. Ein Kind entkam dem Feuer. Der älteste Sohn lag im Sterben, aber bevor er starb, musste sein jüngerer Bruder ihm schwören, er werde Sorge tragen, dass der Fluch der Mutter erfüllt werde. Ein einziges weibliches Rakoshi-Ei – du hast die Schale davon im Kusums Apartment gesehen – wurde in den Ruinen gefunden. Das Ei und der Racheschwur wurden dann von einer Generation auf die nächste weitergereicht. Es war ein Familienzeremoniell. Niemand hat es ernst genommen – bis auf Kusum.«
    Jack starrte Kolabati ungläubig an. Sie erzählte ihm da, für den Tod von Grace und Nellie und für die Gefahr, in der Vicky jetzt schwebte, sei ein über hundert Jahre alter indischer Familienfluch verantwortlich. Sie sah ihn nicht an. Sagte sie die Wahrheit? Warum nicht? Es war weit weniger fantastisch als das meiste von dem, was ihm heute passiert war.
    »Du musst das kleine Mädchen retten.« Schließlich sah Kolabati auf und hielt seinem Blick stand.
    »Das habe ich bereits.« Er trocknete sich die Hand ab und rieb sich etwas Bepanthen-Salbe auf die Wunde. »Weder dein Bruder noch seine Monstren werden sie heute Nacht finden. Und morgen ist er weg.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Das hast du mir vor ungefähr einer Stunde gesagt.«
    Sie schüttelte den Kopf, sehr langsam und sehr bestimmt. »Oh nein. Er wird vielleicht ohne mich ablegen, aber ganz bestimmt nicht ohne dieses kleine Westphalen-Mädchen. Und außerdem …« Sie machte eine Pause. »Du hast dir jetzt seine ewige Feindschaft eingehandelt, weil du mich von dem Schiff befreit hast.«
    »›Ewige Feindschaft ist ein bisschen dick aufgetragen, findest du nicht?«
    »Nicht wenn es Kusum betrifft.«
    »Was hat dein Bruder eigentlich?« Jack legte ein paar Wundschnellverbände auf seine Handfläche und begann sie mit einer Mullbinde zu umwickeln. »Ich meine, hat schon mal früher jemand versucht, die Westphalens umzubringen?«
    Kolabati schüttelte den Kopf.
    »Und wieso sieht Kusum das jetzt so verbissen?«
    »Kusum hat Probleme …«
    »Das brauchst du mir nicht erst zu sagen.« Er fixierte die Mullbinde mit einem Stück Heftpflaster.
    »Du verstehst das nicht. Mit zwanzig Jahren hat er ein Brahmacharya-Gelübde abgelegt und damit lebenslange Keuschheit geschworen. Er hat sich viele Jahre lang an diesen Schwur gehalten und das Leben eines standhaften Brahmachari geführt.« Ihr Blick wurde unstet und dann sprach sie wieder mit der Wand. »Aber dann hat er diesen Eid gebrochen. Das hat er sich nie vergeben. Ich habe dir ja schon erzählt, dass er in Indien eine wachsende Anhängerschaft von fundamentalistischen Hindus hat. Kusum meint, er ist es nicht wert, ihr Führer zu sein, solange er sein Karma nicht geläutert hat. Alles, was er hier in New York getan hat, hat er getan, um dafür zu büßen, dass er seinen Brahmacharya-Eid entweiht hat.«
    Jack schmetterte die Rolle mit dem Heftpflaster gegen die Wand. Er war plötzlich fuchsteufelswild.
    »Das ist alles? Kusum hat Nellie und Grace und weiß Gott wie viele Obdachlose umgebracht, nur weil er gefickt worden ist? Das ist doch lächerlich!«
    »Es stimmt aber!«
    »Da muss noch mehr dahinterstecken!«
    Kolabati sah ihn immer noch nicht an. »Du musst Kusum verstehen …«
    »Nein, das tue ich nicht! Ich habe nur verstanden, dass er versucht, ein kleines Mädchen zu töten, das mir sehr viel bedeutet. Du hast recht, Kusum hat ein Problem: mich!«
    »Er versucht sein Karma zu reinigen.«
    »Erzähl mir nichts über Karma. Er hat mir gestern Abend genug über Karma vorgeschwafelt. Er ist ein tollwütiger Hund!«
    Kolabati wandte sich ihm zu und ihre Augen blitzten: »Das darfst du nicht sagen!«
    »Willst du es ernsthaft bestreiten?«
    »Nein. Aber du darfst das nicht über ihn sagen. Das darf nur ich!«
    Das konnte Jack verstehen. Er nickte. »Gut. Ich werde es nur denken.«
    Sie wollte sich umdrehen, um das Badezimmer

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