Handyman Jack 01 - Die Gruft
und lehnte sich an seine Brust: »Das liegt daran, weil Kusum wie du und du wie Kusum bist.«
Widerspruch loderte in ihm auf. Er stieß sie von sich. »Das ist verrückt.«
»Nicht wirklich«, sagte sie mit verführerischem Lächeln. »Ihr seid aus dem gleichen Holz geschnitzt. Kusum ist so wie du – nur wahnsinnig.«
Das wollte Jack nicht hören. Der Gedanke stieß ihn ab – und machte ihm Angst. Er wechselte das Thema.
»Wenn er heute Nacht kommt, wird er dann allein sein oder ein paar Rakoshi mitbringen?«
»Das hängt davon ab«, sagte sie und schmiegte sich wieder an ihn. »Wenn er mich mitnehmen will, dann wird er selbst kommen, weil ein Rakosh mich nie finden könnte. Wenn er nur mit dir abrechnen will, weil du ihn lächerlich gemacht und mich ihm unter der Nase weggestohlen hast, dann schickt er die Rakoshi-Mutter.«
Jack schluckte. Bei der Erinnerung an ihre Größe trocknete ihm die Kehle aus.
»Klasse!«
Sie küsste ihn. »Aber das dauert noch. – Ich werde jetzt duschen. Warum kommst du nicht mit mir unter die Dusche? Wir könnten es beide vertragen.«
»Geh du zuerst«, sagte er und machte sich sachte von ihr los. Er sah ihr nicht in die Augen. »Jemand muss hier Wache halten. Ich werde nach dir duschen.«
Sie musterte ihn einen Augenblick lang mit ihren dunklen Augen, dann drehte sie sich um und verschwand in der Duschkabine.
Jack ging ins Wohnzimmer. Als er die Badezimmertür hinter sich schloss, atmete er langsam und tief aus. Er verspürte heute kein Verlangen nach Kolabati. Lag es an dem, was Sonntagnacht mit Gia passiert war? Es war anders gewesen, als Gia nichts mit ihm zu tun haben wollte. Aber jetzt…
Er musste die Sache mit Kolabati zurückfahren. Keine Nachhilfe im Kamasutra mehr. Aber er musste vorsichtig vorgehen. Er wollte nicht den Zorn einer verschmähten Inderin auf sich ziehen.
Er ging zu seinem Geheimfach und nahm die schallgedämpfte Glock mit den Hohlmantelgeschossen heraus. Außerdem wählte er noch einen kurzläufige Smith & Wesson .38 Chief Special und lud sie durch. Dann setzte er sich und wartete darauf, dass Kolabati aus der Dusche kam.
16
Kolabati trocknete sich ab und wickelte sich in das Handtuch. Sie fand Jack auf seinem Bett sitzend, genau dort, wo sie ihn haben wollte. Bei seinem Anblick wallte Verlangen in ihr auf.
Sie brauchte jetzt einen Mann, jemanden, der neben ihr lag und der in ihr Lustgefühle erweckte, die alle Gedanken ausschalteten. Und von allen Männern, die sie kannte, brauchte sie Jack am meisten. Er hatte sie aus Kusums Fängen befreit, etwas, dass keinem Mann, den sie bisher gekannt hatte, gelungen wäre. Sie wollte Jack jetzt sofort.
Sie ließ das Handtuch fallen und sank neben ihm auf das Bett.
»Komm«, sagte sie und liebkoste die Innenseite seines Schenkels. »Leg dich zu mir. Wir finden einen Weg, zu vergessen, was wir durchgemacht haben.«
»Wir können es nicht vergessen«, sagte er und entzog sich ihr. »Er wird hinter uns her sein.«
»Wir haben bestimmt noch Zeit.« Sie wollte ihn so dringend. »Komm.«
Jack streckte ihr seine Hand entgegen. Sie hielt es für eine Aufforderung, ihn zu sich hinunterzuziehen und griff danach. Aber er hielt etwas in der Hand.
»Nimm sie«, sagte er und schob etwas Kaltes und Schweres zwischen ihre Finger.
»Eine Pistole?« Der Anblick stieß sie ab. Sie hatte noch nie eine Waffe in der Hand gehabt… Sie war so schwer. Das dunkle Blau der Mattierung glänzte im gedämpften Licht des Schlafzimmers. »Was soll ich damit? Damit kann man keinen Rakosh aufhalten.«
»Vielleicht nicht. Davon bin ich noch nicht überzeugt. Aber die ist nicht zum Schutz gegen Rakoshi gedacht.«
Kolabati riss die Augen von der Waffe los, um ihn anzusehen. »Wozu dann?« Sein grimmiger Gesichtsausdruck war eine erschreckende Antwort auf ihre Frage. »Oh Jack, ich weiß nicht, ob ich das tun könnte.«
»Darüber musst du dir jetzt noch keine Gedanken machen. Vielleicht kommt es nie so weit. Andererseits kannst du auch irgendwann die Wahl haben, wieder auf dieses Schiff verschleppt zu werden oder auf deinen Bruder zu schießen. Und dann musst du dich entscheiden.«
Sie sah wieder auf die Waffe. Sie verabscheute sie – und war doch fasziniert von ihr. Es war fast so wie gestern auf dem Schiff, als Kusum ihr den ersten Blick in den Frachtraum gestattet hatte.
»Ich habe aber noch nie …«
»Du musst sie erst spannen, bevor du abdrücken kannst.« Er zeigte ihr wie. »Du hast fünf Schuss.«
Er begann
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