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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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dass er mit gezogener Waffe hinter der Tür stand und jedem, der sie öffnete, eine Kugel verpassen würde.
    Aber die Kabine wirkte verlassen. Kusum beschloss, seinen Instinkten zu vertrauen. Er drehte den Schlüssel um, entfernte das Vorhängeschloss und öffnete die Tür.
    Der Korridor war leer. Er blickte in die Kajüte – leer! Aber wie …?
    Und dann sah er das Loch im Fußboden. Einen Moment lang glaubte er, ein Rakosh wäre von unten in die Kabine eingedrungen, aber dann sah er die Eisenstange aus dem Bettgestell auf dem Fußboden und begriff.
    Was für eine Kühnheit! Der Mann hatte den Weg durch das Rakoshi-Nest gewählt und hatte Kolabati mitgenommen. Er gestattete sich ein Lächeln. Die beiden waren wahrscheinlich immer noch irgendwo dort unten und versteckten sich auf einem der Stege. Bati war durch ihre Halskette geschützt. Aber vielleicht war Jack bereits einem der Rakoshi zum Opfer gefallen.
    Dann fiel ihm die heruntergelassene Gangway wieder ein. Er fluchte in seiner Muttersprache und hastete zu der Luke über dem Hauptladeraum. Er hob den Einstiegsdeckel und spähte nach unten.
    Die Rakoshi waren unruhig. Im spärlichen Licht konnte er die dunklen Gestalten sehen, die am Boden des Frachtraums plan- und ziellos hin und her liefen. Ungefähr zwei Meter unter ihm befand sich die Plattform, die als Fahrstuhl diente. Er bemerkte auch sofort den Gasbrenner am Rand und das verkohlte Holz. Er sprang durch die Luke und setzte den Fahrstuhl in Bewegung.
    Am Boden des Frachtraums lag etwas. Als er zur Hälfte hinuntergefahren war, sah er, dass es sich um einen toten Rakosh handelte. Wut übermannte ihn. Tot! Sein Kopf – oder das, was davon übrig war – war ein Klumpen verbrannten Fleisches.
    Mit zitternder Hand ließ Kusum den Aufzug wieder nach oben fahren.
    Dieser Mann! Dieser dreimal verfluchte Amerikaner! Wie hatte er das geschafft? Wenn die Rakoshi doch nur sprechen könnten! Nicht nur dass Jack mit Kolabati entkommen war, er hatte dabei auch noch einen Rakosh getötet. Es war Kusum, als habe er einen Teil seiner selbst verloren.
    Sobald der Fahrstuhl oben angekommen war, kletterte Kusum an Deck und rannte zur Steuermannskajüte. Da hatte er etwas auf dem Fußboden gesehen …
    Ja! Da war es, auf dem Boden neben der Öffnung – ein Hemd! Das Hemd, das Jack getragen hatte, als Kusum ihn zuletzt gesehen hatte. Kusum hob es auf. Es war immer noch schweißnass.
    Eigentlich wollte er Jack am Leben lassen, aber das hatte sich jetzt alles geändert. Kusum wusste, Jack war raffiniert, aber er hätte ihm nie zugetraut, mitten durch ein Nest voller Rakoshi hindurch zu entkommen. Der Mann war zu weit gegangen. Und mit seinem jetzigen Wissen war er zu gefährlich, um am Leben zu bleiben.
    Jack musste sterben.
    Kusum konnte nicht verhehlen, dass er bei dieser Entscheidung einen Hauch Bedauern verspürte, aber er war sich sicher, dass Jack ein gutes Karma hatte und bald in ein wertvolles Leben wiedergeboren würde.
    Ein langsames Lächeln dehnte Kusums schmale Lippen, als er das verschwitzte Hemd in seiner Hand wog. Die Rakoshi-Mutter würde es tun, und Kusum wusste auch bereits, wie. Die in dem Plan enthaltene Ironie war köstlich.
     
    15
     
    »Ich muss die Wunde reinigen,« sagte Jack mit Blick auf seine verletzte Hand, als sie in seiner Wohnung angekommen waren. »Komm mit ins Badezimmer.«
    Kolabati sah ihn verständnislos an. »Was?«
    »Folge mir.« Sie gehorchte ihm wortlos.
    Während er den Dreck und das geronnene Blut aus der Wunde entfernte, beobachtete er sie in dem Spiegel über dem Waschbecken. Ihr Gesicht wirkte im unbarmherzigen Licht der Glühbirne blass und eingefallen. Seines wirkte wie das einer Leiche.
    »Wieso hetzt Kusum einen Rakosh auf ein kleines Mädchen?«
    Sie schien aus ihrem Schockzustand zu erwachen. »Ein kleines Mädchen?«
    »Sieben Jahre alt.«
    Mit weit aufgerissenen Augen schlug sie sich die Hand vor den Mund. »Ist sie eine Westphalen?«, fragte sie durch die Finger hindurch.
    Jack war wie vom Donner gerührt. Plötzlich war ihm alles klar.
    Das ist es! Mein Gott, das ist die Verbindung! Nellie, Grace und Vicky – sie sind alle Westphalen!
    »Ja.« Er drehte sich zu Kolabati um. »Die letzte Westphalen in Amerika, glaube ich. Aber warum die Westphalen?«
    Kolabati lehnte sich gegen die Wand neben dem Waschbecken und sprach zu der gegenüberliegenden Wand. Sie sprach langsam und sorgfältig, als wäge sie jedes Wort ab.
    »Vor ungefähr eineinviertel Jahrhunderten hat

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