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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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geteilt hatten, wusste er, sie passten nicht zueinander. Sie würde mehr von ihm wollen, als er zu geben bereit war. Und er wusste, er würde ihr nie die Gefühle entgegenbringen können, die er für Gia empfand.
    Jack schloss die Schlafzimmertür und ging ins Wohnzimmer, um auf Kusum zu warten. Er hatte sich ein T-Shirt und eine Freizeithose, weiße Socken und Tennisschuhe angezogen – er wollte jederzeit aufbrechen können. Er steckte sich noch eine Handvoll von den Hohlmantelgeschossen in die rechte Hosentasche und steckte aus einem Impuls heraus das letzte Einwegfeuerzeug in die linke. Er rückte seinen Ohrensessel so vor das Fenster, dass er zur Tür gerichtet war. Dann klappte er die Fußstützen zur Seite und setzte sich. Die Glock legte er in den Schoß.
    Er hasste es, wenn er darauf warten musste, dass der Gegner den nächsten Zug machte. Dadurch war er in der Defensive und konnte über seine Handlungen nicht mehr frei bestimmen.
    Aber warum sollte er sich defensiv verhalten? Das erwartete Kusum von ihm. Warum sollte der wahnsinnige Kusum die Regeln bestimmen? Vicky war in Sicherheit. Warum sollte er dann den Krieg nicht in Kusums Territorium tragen?
    Er griff nach dem Telefon und wählte eine Nummer. Abe antwortete mit einem Krächzen nach dem ersten Klingeln.
    »Ich bin’s –Jack. Habe ich dich geweckt?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich sitze Nacht für Nacht neben dem Telefon und warte darauf, dass du anrufst. Warum sollte das heute Nacht anders sein?«
    Jack wusste nicht, ob das ein Witz sein sollte oder nicht. Manchmal ließ sich das bei Abe nicht so genau einschätzen.
    »Alles in Ordnung bei euch?«
    »Würde ich hier sitzen und in aller Ruhe mit dir telefonieren, wenn es das nicht wäre?«
    »Vicky geht es gut?«
    »Natürlich. Kann ich mich jetzt wieder auf dieser wunderbar bequemen Couch schlafen legen?«
    »Du schläfst auf der Couch? Da gibt es doch ein zweites Schlafzimmer.«
    »Das brauchst du mir nicht zu sagen. Aber ich dachte, es wäre vielleicht besser, wenn ich hier zwischen der Tür und deinen beiden Freundinnen übernachte.«
    Jack wurde ganz warm ums Herz. »Dafür schulde ich dir wirklich was, Abe.«
    »Ich weiß. Du kannst mit der Rückzahlung anfangen, indem du jetzt auflegst und mich weiterschlafen lässt.«
    »Ich bin leider noch nicht fertig mit den Gefallen, die du mir tun musst. Ich hätte da noch einen ganz großen.«
    »Ja?«
    »Ich brauche ein paar Sachen: Brandbomben mit Zeitzündern und Brandgeschosse sowie etwas, womit ich sie abfeuern kann.«
    Ganz plötzlich war Abe nur noch Geschäftsmann: »Ich habe sie zwar nicht am Lager, aber ich kann sie besorgen. Wann brauchst du sie?«
    »Heute Nacht.«
    »Nein, ernsthaft – wann?«
    »Heute Nacht. Möglichst noch gestern.«
    Abe gab einen Pfiff von sich. »Das wird schwer werden. Ist es wichtig?«
    »Verdammt wichtig!«
    »Dafür muss ich einige alte Gefallen einfordern. Vor allem um diese Tageszeit.«
    »Der Preis ist egal,« sagte Jack. »Es kommt auf das Geld nicht an.«
    »Na gut. Aber ich muss dann hier weg, weil ich die Sachen selbst abholen muss. Diese Jungs machen keine Geschäfte mit jemandem, den sie nicht kennen.«
    Jack gefiel der Gedanke nicht, Gia und Vicky ohne Schutz zurückzulassen. Aber da es für Kusum keine Möglichkeit gab, sie zu finden, war ein Leibwächter eigentlich nicht notwendig.
    »In Ordnung. Du bist mit deinem Lieferwagen da, oder?«
    »Ja.«
    »Dann ruf deine Leute an, hol die Sachen ab, und ich treffe dich bei dir am Geschäft. Ruf mich an, wenn du da bist.«
    Jack legte auf und nahm wieder in seinem Sessel Platz. Es war angenehm dunkel hier im Wohnzimmer. Nur spärliches Licht drang aus der Küche herein. Er spürte, wie sich seine Muskeln entspannten und sich den vertrauten Konturen des Sessels anpassten. Er war müde. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen.
    Wann hatte er zum letzen Mal durchgeschlafen? Samstag? Jetzt war es Mittwochmorgen.
    Er schreckte beim unvermittelten Klingeln des Telefons auf und hatte den Hörer in der Hand, bevor der erste Klingelton verstummt war.
    »Hallo?«
    Ein paar Sekunden Stille am anderen Ende der Leitung, dann ein Klicken.
    Irritiert legte Jack wieder auf. Jemand, der sich verwählt hatte? Oder Kusum, der wissen wollte, wo er sich aufhielt?
    Er lauschte auf Geräusche aus dem Schlafzimmer, aber alles blieb ruhig. Das Telefon hatten nicht lange genug geklingelt, um Kolabati aufzuwecken.
    Er gestattete es seinem Körper erneut, sich zu entspannen. Er

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