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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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wieder.
    Abe Grossman konnte sich für jemanden mit seinem Gewicht sehr schnell bewegen. Wenn er das wollte. Bei ein Meter siebzig brachte er locker einhundert Kilo auf die Waage. Sein ergrautes Haar war einer Halbglatze gewichen und seine Kleidung war immer dieselbe: schwarze Hose, kurzärmeliges weißes Hemd und eine glänzende schwarze Krawatte. An Hemd und Krawatte ließ sich jederzeit nachverfolgen, was er an diesem Tag bereits gegessen hatte. Als Abe um den Tresen herumkam, bemerkte Jack Rührei, Senf und etwas, das entweder Ketchup oder Spaghettisauce war.
    »Du weißt wirklich, wie man jemandem ein schlechtes Gewissen macht«, sagte Abe, während er ein Stück von dem Kuchen abbrach und herzhaft hineinbiss. »Du weißt, dass ich gerade eine Diät mache.« Während er redete, verteilte sich eine Wolke Puderzucker über seine Krawatte.
    »Ja. Man sieht’s.«
    »Das stimmt wirklich. Meine eigene Spezialdiät. Keinerlei Kohlenhydrate – außer Entenmann-Kuchen. Der zählt nicht. Alle anderen Sachen sind genau portioniert, aber Entenmanns Kuchen kann ich essen, so viel ich will.« Er nahm einen weiteren Bissen und sprach mit vollem Mund weiter. Bei Streuselkuchen verlor er jede Beherrschung. »Habe ich dir schon erzählt, dass ich testamentarisch verfügt habe, die Asche nach meiner Verbrennung in einer Entenmann-Schachtel zu begraben? Und falls ich nicht verbrannt werde, dann will ich einen weißen Sarg mit Glasdeckel und blauer Schrift auf der Seite.« Er hielt die Schachtel hoch. »So wie die hier. Aber wie auch immer, meine letzte Ruhestätte soll auf einem grünen Hang oberhalb der Entenmann-Fabrik in Bay Shore sein.«
    Jack versuchte ein Lächeln, brachte aber nur eine verkrampfte Grimasse zustande. Abe erstarrte mitten im Kauen.
    »Was ist dir denn über die Leber gelaufen?«
    »Ich habe heute Gia getroffen.«
    »Und?«
    »Es ist vorbei. Wirklich vorbei.«
    »War dir das nicht klar?«
    »Ich habe es gewusst, aber ich wollte es nicht glauben.« Jack zwang sich zu einer Frage, auf die er die Antwort vielleicht gar nicht hören wollte. »Bin ich verrückt, Abe? Stimmt irgendetwas nicht mit mir, dass ich so leben will? Rappelt es bei mir im Karton und ich merke das nur nicht?«
    Ohne den Blick von Jack zu nehmen, legte Abe den Kuchen beiseite und machte einen halbherzigen Versuch, die Krümel von seinem Hemd zu wischen. Es gelang ihm nur, die Puderzuckerkrümel zu weißen Flecken zu verreiben.
    »Was hat sie mit dir angestellt?«
    »Vielleicht hat sie mir die Augen geöffnet. Manchmal muss ein Außenstehender einem zeigen, wie man wirklich ist.«
    »Und was siehst du dann?«
    Jack holte tief Luft. »Einen gefährlichen Irren.«
    »Das sehen ihre Augen. Aber was weiß sie denn? Weiß sie von Mr. Canelli? Weiß sie von deiner Mutter? Weiß sie, wie du zu dem geworden bist, was du bist?«
    »Nein. Sie hat nicht lange genug gewartet, um sich das anzuhören.«
    »Da hast du’s! Sie hat keine Ahnung! Sie versteht nichts! Und sie hört dir nicht einmal zu. Wer will schon so jemanden?«
    »Ich!«
    »Na ja.« Abe wischte sich mit der Hand über die Stirn und hinterließ dabei einen weißen Streifen. »Dagegen kann man dann nichts mehr sagen.« Er blickte Jack finster an. »Du bist doch bestimmt schon früher mal verlassen worden?«
    »Abe … Ich glaube nicht, dass mir jemals jemand so wichtig war wie Gia. Und sie hat Angst vor mir!«
    »Das ist die Angst vor dem Unbekannten. Sie kennt dich nicht, also hat sie Angst vor dir. Ich weiß alles über dich. Habe ich etwa Angst?«
    »Hast du nicht? Nie?«
    »Nie!« Er schlurfte hinter seinen Tresen zurück und nahm die Tageszeitung auf. Er blätterte wahllos durch die Seiten. »Da – ein Fünfjähriger, der vom Freund der Mutter zu Tode geprügelt worden ist! Ein Kerl mit einem Rasiermesser hat gestern Abend am Times Square acht Leute verletzt und ist dann in der U-Bahn verschwunden! In einem Hotelzimmer auf der West Side hat man eine Leiche ohne Kopf und Hände gefunden! Während das Opfer einer Fahrerflucht blutend auf der Straße liegt, laufen Leute zu ihm hin, rauben ihn aus und lassen ihn liegen. Und da soll ich Angst vor dir haben?«
    Jack zuckte unschlüssig die Achseln. Das brachte ihm Gia nicht zurück. Es war das, was er war, dass sie verscheucht hatte.
    Er beschloss, sein Geschäft hier zu erledigen und dann zu gehen.
    »Ich brauche etwas.«
    »Was?«
    »Einen Totschläger. Blei mit Ledermantel.«
    Abe nickte. »Reichen 300 Gramm?«
    »Sicher.«
    Abe schloss

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