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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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haben.«
    Jack wandte sich in die Richtung, in die Nellie blickte, und sah, wie Kolabati auf sie zukam. Er stellte die beiden Frauen einander vor.
    »Oh, ich habe heute Abend Ihren Bruder kennen gelernt«, sagte Nellie. »Ein reizender Mann.«
    »Wenn er es will, kann er das sein«, gab Kolabati zurück. »Hat ihn eigentlich jemand in der letzten Zeit gesehen?«
    Nellie nickte. »Er ist vor ungefähr zehn Minuten gegangen.«
    Kolabati stieß ein gedämpftes Wort hervor. Auch wenn Jack kein Bengali beherrschte, erkannte er einen Fluch, wenn er ihn hörte.
    »Stimmt etwas nicht?«
    Sie lächelte ihn an, aber das Lächeln reichte nicht bis zu ihren Augen. »Ach, nichts. Ich wollte ihn nur etwas fragen, bevor er geht.«
    »Wo wir gerade vom Gehen reden«, meinte Nellie. »Ich glaube, das ist eine gute Idee. Entschuldigt mich, ich muss Gia suchen.« Und damit hastete sie davon.
    Jack sah Kolabati an. »Eigentlich hat sie recht. Hast du für heute genug Diplomaten gesehen?«
    »Nicht nur für heute.«
    »Wohin sollen wir gehen?«
    »Wie wäre es mit deiner Wohnung? Es sei denn, du hast eine bessere Idee?«
    Jack konnte sich nichts Besseres vorstellen.
     
    11
     
    Kolabati hatte sich den ganzen Abend den Kopf zermartert, wie sie die Sache ansprechen sollte. Sie musste herausfinden, was es mit Jack und dem Durba-Gras auf sich hatte. Wie hatte er davon erfahren? Hatte er etwas davon? Sie musste es wissen.
    Sie entschloss sich, den Stier bei den Hörnern zu packen. Sobald sie in seiner Wohnung waren, fragte sie: »Wo ist das Durba-Gras?«
    »Ich habe keines«, sagte Jack, während er sein Jackett auszog und auf einen Bügel hängte.
    Kolabati sah sich im Vorzimmer um. In den Blumentöpfen sah sie nichts. »Du musst.«
    »Ich habe wirklich keines.«
    »Warum hast du mich dann am Telefon danach gefragt?«
    »Ich sagte doch …«
    »Die Wahrheit, Jack!« Es würde wohl nicht einfach werden, eine offene Antwort von ihm zu bekommen. Aber sie musste es wissen. »Bitte! Es ist wichtig!«
    Jack ließ sie warten, während er seine Fliege löste und mit einem erleichterten Seufzer den Stehkragen aufknöpfte. Er sah ihr in die Augen. Einen Moment lang glaubte sie, er würde ihr die Wahrheit sagen. Stattdessen beantwortete er ihre Frage mit einer Gegenfrage.
    »Warum willst du das wissen?«
    »Sag es mir einfach, Jack.«
    »Warum ist das so wichtig?«
    Sie biss sich auf die Lippe. Sie musste ihm wenigstens ein bisschen erzählen. »Wenn es auf eine bestimmte Weise behandelt wird, dann … Es kann gefährlich sein.«
    »Inwiefern gefährlich?«
    »Bitte, Jack. Zeig mir nur, was du hast, und ich sage dir, ob es einen Grund zur Besorgnis gibt.«
    »Dein Bruder hat mich auch davor gewarnt.«
    »Hat er das?« Sie konnte immer noch nicht glauben, dass Kusum nichts damit zu tun hatte. Trotzdem hatte er Jack gewarnt. »Was hat er gesagt?«
    »Er hat Nebenwirkungen erwähnt. ›Unerwünschte‹ Nebenwirkungen. Was genau das sein soll, hat er nicht gesagt. Ich hatte gehofft, du könntest…«
    »Jack! Warum spielst du Spielchen mit mir?«
    Sie war wirklich um ihn besorgt. Sie hatte Angst um ihn. Vielleicht wurde ihm das jetzt langsam klar. Er starrte sie an, dann zuckte er die Achseln.
    »Gut, gut.« Er ging zu dem riesigen viktorianischen Schrank hinüber, holte ein kleines Fläschchen aus einer winzigen Schublade, die in dem Schnitzwerk versteckt war, und brachte es zu Kolabati. Instinktiv griff sie danach. Jack zog die Flasche zurück und schüttelte den Kopf, während er den Verschluss aufschraubte. »Riech zuerst daran.«
    Er hielt sie ihr unter die Nase. Beim ersten Hauch dachte Kolabati, die Knie würden unter ihr nachgeben. Rakoshi-Elixier! Sie griff danach, aber Jack war schneller und hielt es aus ihrer Reichweite. Er durfte es nicht behalten!
    »Gib mir das, Jack.« Ihre Stimme zitterte. Das war die Angst um ihn.
    »Warum?«
    Kolabati holte tief Luft und begann, im Zimmer hin und her zu laufen. Sie musste sich etwas einfallen lassen.
    »Wer hat dir das gegeben? Und bitte frag mich nicht, warum ich das wissen will. Sag es mit einfach.«
    »Na gut. Die Antwort ist: niemand.«
    Sie funkelte ihn an. »Gut, ich formuliere die Frage neu. Wo hast du das her?«
    »Aus dem Ankleidezimmer einer alten Dame, die zwischen Montagabend und Dienstagmorgen verschwunden und seither auch nicht wieder aufgetaucht ist.«
    Das Elixier war also nicht für Jack bestimmt! Sie begann sich zu entspannen.
    »Hast du davon getrunken?«
    »Nein.«
    Das ergab keinen

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