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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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seiner Abreise aus London hatte er in jede der Pralinen ein paar Tropfen des Rakoshi-Elixiers injiziert und dann das verpackte und adressierte Päckchen einer Botschaftsangestellten übergeben, die es abschicken sollte, sobald sie von ihm hörte. Und jetzt war es angekommen. Alles wäre perfekt.
    Wäre da nicht Jack.
    Offensichtlich kannte Jack die Westphalens. Ein merkwürdiger Zufall, aber nicht unmöglich, wenn man bedachte, dass sowohl die Westphalens als auch Kusum Jack über Mr. Burkes von der englischen Botschaft kennen gelernt hatten. Und Jack war offenbar in den Besitz der kleinen Flasche mit Elixier gelangt, die Kusum am letzten Wochenende Grace Westphalen zugespielt hatte. War es ein bloßer Zufall, dass er gerade diese Flasche hatte analysieren lassen? Bei dem, was Kusum über Jack wusste, bezweifelte er das.
    Trotz des beachtlichen Risikos, das mit Jack einherging – seine intuitive Gabe und seine Fähigkeit und Bereitschaft, körperliche Gewalt anzuwenden, machten ihn zu einem sehr gefährlichen Mann –, würde es Kusum wirklich leidtun, wenn er zu Schaden käme. Er stand in seiner Schuld, weil er die Halskette früh genug zurückgebracht hatte. Und was noch wichtiger war – es gab zu wenige Männer wie ihn in der westlichen Welt. Kusum wollte nicht dafür verantwortlich sein, dass es noch einen weniger gab. Und schließlich gab es eine gewisse Seelenverwandtschaft, die er dem Mann gegenüber empfand. Er spürte, dass Handyman Jack nicht zu dieser Gesellschaft gehörte, so wie Kusum bis vor Kurzem in seiner Heimat. Sicher, Kusum hatte zu Hause eine stetig wachsende Anhängerschaft und bewegte sich jetzt in den oberen Kreisen der diplomatischen Gesellschaft, aber in seinem Herzen fühlte er sich immer noch, als würde er nicht dazugehören. Denn er würde nie – er konnte nie – ein Teil dieses »neuen« Indien sein.
    Ein »neues« Indien! Wenn er erst einmal seinen Schwur erfüllt hatte, dann würde er mit seinen Rakoshi nach Hause zurückkehren. Und dann würde er beginnen, dieses »neue« Indien wieder zu einem Land zu formen, das sich seines Erbes bewusst war.
    Er hatte die Zeit.
    Und er hatte die Rakoshi.
    Das Scharren der Mutter an der Luke wurde drängender. Er musste sie zum Jagen hinauslassen. Er konnte nur hoffen, dass die alte Dame eine Praline gegessen hatte und die Mutter ihr Junges dorthin führen würde. Er war sich ziemlich sicher, dass Jack die Flasche mit dem Elixier hatte und dass er irgendwann am gestrigen Tag davon gekostet hatte – ein einziger Tropfen reichte aus, um einen Rakosh anzulocken. Es war unwahrscheinlich, dass er zweimal davon probieren würde. Also musste die Spur jetzt zu der alten Paton führen.
    Vorfreude erfüllte Kusum, als er sich auf den Weg machte, um die Mutter und ihr Junges herauszulassen.
     
    13
     
    Sie befanden sich ineinander verschlungen auf der Couch. Jack saß, Kolabati über ihm, ihr Haar eine dunkle Sturmwolke in ihrem Gesicht. Es war eine Neuauflage der letzten Nacht, aber diesmal hatten sie es nicht bis ins Schlafzimmer geschafft.
    Nach Kolabatis panischer Reaktion darauf, dass er von der Flüssigkeit getrunken hatte, hatte Jack gewartet, was sie ihm zu sagen hatte. Einen Schluck zu nehmen war ein radikaler Schritt gewesen, aber er hatte jetzt genug von der Sache und würde vielleicht so ein paar Antworten bekommen.
    Aber sie hatte nichts gesagt. Stattdessen hatte sie begonnen, ihn zu entkleiden. Als er protestieren wollte, tat sie Dinge mit ihren Fingernägeln, die jeden Gedanken an geheimnisvolle Flüssigkeiten verfliegen ließen.
    Die Fragen hatten Zeit. Alles andere hatte Zeit.
    Jack schwebte jetzt auf einem sinnlichen Fluss der Erregung, der ihn in unbekannte Gefilde tragen würde. Er hatte versucht, das Steuer zu übernehmen, hatte sich dann aber ihrem tieferen Wissen über die Strömungen und die Seitenarme gebeugt. So weit es ihn betraf, konnte Kolabati ihn hinsteuern, wohin immer sie wollte. Sie hatten gestern neue Landstriche entdeckt und weitere in dieser Nacht. Er war bereit, noch weiter zu gehen. Er hoffte nur, sich bei den kommenden Erkundungstrips über Wasser halten zu können.
    Kolabati war gerade im Begriff, ihn in sein neuestes Abenteuer zu geleiten, als der Geruch zurückkehrte. Nur ein Hauch, aber es reichte, um in ihm den unvergesslichen Gestank der letzten Nacht wiederzuerkennen.
    Wenn Kolabati ihn auch bemerkte, sagte sie zumindest nichts. Aber sie erhob sich sofort auf die Knie und legte sich auf ihn. Sie setzte sich

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