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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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mit einem leichten Seufzer auf seinen Schoß und verschloss seinen Mund mit ihren Lippen. Das war die konventionellste Stellung, die sie bisher in dieser Nacht ausprobiert hatten. Jack fand ihren Rhythmus und passte sich an, aber so wie in der letzten Nacht, als der Gestank in die Wohnung eingedrungen war, spürte er eine merkwürdige Anspannung in ihr, die ihm die Lust nahm.
    Und der Geruch … er war ekelerregend und wurde immer heftiger, bis er die Luft um sie herum erfüllte. Er schien aus dem Fernsehzimmer zu kommen. Jack hob den Kopf von Kolabatis Hals, wo er die Stellen um ihre eiserne Kette herum liebkost hatte. Über das Auf und Ab ihrer rechten Schulter hinweg konnte er ins Dunkel des Zimmers sehen. Er bemerkte nichts …
    Ein Geräusch.
    Nur ein leichtes Klicken, fast so wie das, das der Ventilator der Klimaanlage von Zeit zu Zeit machte. Aber anders. Etwas lauter. Etwas massiver. Irgendetwas daran versetzte Jack in Alarmbereitschaft. Er hielt die Augen offen …
    Und während er zusah, glommen zwei gelbe Augenpaare vor dem Fenster des Fernsehzimmers auf.
    Es musste eine optische Täuschung sein. Er blinzelte, um besser sehen zu können, aber die Augen blieben da. Sie bewegten sich, als seien sie auf der Suche nach etwas. Eines der Augenpaare ruhte einen Moment lang auf Jack. Ein eisiger Fingernagel bohrte sich in sein Herz, als er in diese glühenden gelben Augen starrte. Es war, als sehe man in das wahre Herz des Bösen. Er spürte, wie seine Erektion in Kolabati erschlaffte. Er wollte sie von sich stoßen, zu dem alten Eichensekretär rennen, jede seiner Waffen aus dem Versteck im Sockel reißen und mit allen verfügbaren Läufen aus dem Fenster feuern.
    Aber er konnte sich nicht bewegen. Angst, wie er sie noch nie erlebt hatte, hielt ihn in einer klebrigen Faust und nagelte ihn an die Couch. Die Fremdartigkeit dieser Augen und die nackte Bosheit in ihnen lähmte ihn.
    Kolabati musste wissen, dass etwas nicht stimmte; es war unmöglich, dass sie das nicht bemerkte. Sie lehnte sich zurück und sah ihn an.
    »Was siehst du?« Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihre Stimme fast unhörbar.
    »Augen. Gelbe Augen. Vier Stück.«
    Sie hielt den Atem an. »Im Nebenzimmer?«
    »Vor dem Fenster.«
    »Beweg dich nicht und kein Wort mehr.«
    »Aber…«
    »Um unser beider willen. Bitte.«
    Jack bewegte sich nicht und sagte auch nichts mehr. Er starrte Kolabati an und versuchte aus ihrer Miene zu lesen. Sie hatte Angst, aber alles andere war ihm verschlossen. Warum war sie nicht überrascht, als er ihr gesagt hatte, sie würden von Augen beobachtet, die sich vor einem Fenster im zweiten Stock eines Gebäudes befanden, an dem es keine Feuerleiter gab?
    Er sah wieder über ihre Schulter. Die Augen waren immer noch da und suchten immer noch nach etwas. Wonach? Sie schienen verwirrt, und selbst wenn sie ihn direkt ansahen, schienen sie ihn doch nicht zu sehen. Ihr Blick prallte von ihm ab, strich über ihn hinweg oder ging durch ihn hindurch.
    Das ist Irrsinn! Warum sitze ich hier?
    Er war wütend auf sich selbst, weil er so leicht der Angst vor dem Unbekannten nachgegeben hatte. Da war irgendein Tier dort draußen – zwei Tiere. Nichts, mit dem er nicht fertig werden konnte.
    Als Jack versuchte, Kolabati von sich herunterzuheben, schrie sie leise auf. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals, bis sie ihn fast erwürgte, und umklammerte seine Hüften mit ihren Knien.
    »Nicht bewegen!« Ihre Stimme war flüsternd aber panisch.
    »Lass mich aufstehen!« Er versuchte sich unter ihr herauszuwinden, aber sie rollte sich herum und zog ihn auf sich. Es wäre komisch gewesen, wäre da nicht ihr sehr reales Entsetzen.
    »Verlass mich nicht!«
    »Ich werde nachsehen, was da draußen ist.«
    »Nein! Wenn dir dein Leben auch nur das Geringste bedeutet, dann bleibst du da, wo du bist.«
    Das hörte sich langsam an wie in einem schlechten Film.
    »Ach komm! Was kann denn schon da draußen sein?«
    »Es ist besser, wenn du das nie erfährst.«
    Das gab den Ausschlag. Sanft, aber bestimmt versuchte er, sich von Kolabati zu lösen. Sie wehrte sich heftig dagegen und wollte seinen Hals nicht loslassen. War sie verrückt geworden? Was war los mit ihr?
    Schließlich gelang es ihm, auf die Füße zu kommen, obwohl sich Kolabati immer noch an ihn klammerte. Er musste sie auf dem Weg zum Fernsehzimmer hinter sich herziehen.
    Die Augen waren verschwunden.
    Jack stolperte zum Fenster. Da war nichts. Und auch im Dunkel der Straße konnte er

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