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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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metallisches Klicken, dann fiel etwas auf den Erdboden. Ihre Gedanken rasten. Hatte Baker recht? Sah so Jacks Plan aus? Sie mußte etwas tun.
    Alicia wirbelte herum und sah Baker mit seiner Pistole in der linken Hand, während seine Rechte in eine Hosentasche griff. Das leere Magazin lag zu seinen Füßen.
    Während sie »Jack! Jack! Jetzt, Jack!« rief, packte sie die Pistole und versuchte, sie ihm aus der Hand zu winden.
    Bakers rechte Hand blieb in seiner Hosentasche hängen, und er brauchte ein oder zwei Sekunden, um sie freizubekommen, aber auch als sie beide Hände zu Hilfe nahm und mit aller Kraft an der Pistole zerrte, konnte ihm Alicia die Waffe nicht abnehmen.
    »Verdammtes Biest!« schimpfte er.
    Sie setzte ihren gesamten Körper ein, drehte sich, so daß sie ihm den Rücken zuwandte. Und damit blickte sie in Richtung Abhang, wo sie Jack sah …
    O nein! Er rannte auf sie zu, aber er humpelte! Sie erkannte den roten Fleck im Jeansstoff an seinem linken Bein.
    Er würde es niemals schaffen!
    In genau diesem Moment mußte Baker seine rechte Hand befreit haben, denn sie spürte, wie eine Faust, so hart wie Stein, gegen ihren Hinterkopf krachte. Aber sie hielt tapfer durch. Und dann knallte seine Handkante auf ihre Schulter. Ihr linker Arm wurde völlig taub, und ihr Griff lockerte sich, die Pistole löste sich aus ihrer Umklammerung, als ein dritter Schlag sie auf die Knie sinken ließ.
    Und Jack war alles andere als in ihre Nähe gelangt. Er hatte ein bedrohlich aussehendes Messer in der Faust, aber er würde niemals nahe genug herankommen, um es einsetzen zu können.
    Alicia drehte sich erneut um und sah das neue Magazin in Bakers Hand, während er es in die Öffnung im Pistolengriff zu schieben versuchte.
    »Nein!« rief sie aus und umklammerte seinen Arm.
    Er ließ das Magazin beinahe fallen, konnte es aber im letzten Moment festhalten. Er knurrte wütend, während er der Frau einen Tritt versetzte.
    Alicia landete auf dem Rücken. Jack war schon fast bei ihnen, doch wie durch einen Nebel, hervorgerufen durch die Schmerzwoge, die über sie hinwegrollte, sah sie, wie Baker das Magazin einrasten ließ und mit beiden Händen die Pistole in Anschlag brachte. Jack würde es niemals schaffen. Baker würde ihn wie eine Zielscheibe auf dem Schießstand vor sich haben. Sie dachte an Thomas’ Pistole, aber sie befand sich in der Hütte, zu weit weg …
    Alicia schloß die Augen und schrie, als drei Schüsse in schneller Folge fielen …
    … direkt hinter ihr.
    Sie schlug die Augen auf und sah Baker zur Seite kippen, während Jack an der Stelle auftauchte, wo er gerade noch gestanden hatte. Alicia fuhr herum und sah jemanden in der Hüttentür, der sich zusammengekauert an den Türpfosten lehnte.
    Thomas.
    Er sah gräßlich aus. Sein Gesicht sah teigig weiß aus, so daß das Blut, das aus seinen Mundwinkeln sickerte, noch viel roter wirkte. Die Pistole hing lose in seiner schlaffen Hand.
    Während sie zu ihm hinüberschaute, schien sämtliche Luft aus ihm herauszuströmen, so daß er innerhalb seiner Kleider regelrecht zusammenschrumpfte und auf den Boden sank.
    Zutiefst erschüttert kroch Alicia zu ihm hin.
    »Oh, Thomas. Danke, Thomas. Aber …« Sie mußte fragen. Noch nie hatte sie erlebt, daß er für jemand anderen etwas getan, gar ein Opfer gebracht hatte. »Thomas, warum?«
    »Weißt du es nicht?« erwiderte er mit einer Stimme, die im Blut zu ertrinken schien. »Du bist doch angeblich so schlau. Weißt du es nicht?«
    »Was soll ich wissen?« Sie fürchtete beinahe, daß sie es wußte.
    »Dies waren die schlimmsten Jahre deines Lebens. Aber es waren meine besten.«
    Er hustete, spuckte einen roten Klumpen aus, und dann wurde sein Körper starr, während das Licht in seinen Augen erlosch.
    Alicia streckte eine Hand nach ihm aus. Sie hätte niemals geglaubt, daß sie ihn berühren könnte, doch nun mußte sie es tun.
    Sie strich ihm über das Haar und brach in Tränen aus.

12

    Jack stürmte aus der Tür und ging neben Baker in die Knie. Er drückte Barlowes Special-Forces-Messer gegen seine Kehle, während er ihm die Pistole aus der schlaffen Hand nahm. Er sah Bakers glasige, starre Augen und suchte an seinem Hals nach einem Pulsschlag. Tot. Drei .32-Kugeln in seine rechte Brusthälfte hatten dafür gesorgt.
    Jack kniete zusammengekauert auf der Erde und pumpte Luft in seine glühenden Lungen, dann stand er auf und lehnte sich an die Tür. Sein linker Oberschenkel brannte und pochte schmerzhaft, und es

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