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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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er blindlings um sich schoß. Jack wartete einen winzigen Moment lang, bis Barlowe die linke Hand ein wenig herabrutschen ließ, dann wickelte er die Schlingpflanze um den Hals des Söldners und riß den erschrockenen Mann nach hinten.
    Während er Barlowe mit dem Rücken gegen den kräftigen Baum rammte, bemerkte er, daß Blut aus dem linken Auge des Mannes rann. Eine der spitzen Dornen hatte tatsächlich ihr Ziel gefunden. Jack beeilte sich jetzt, ließ ein Ende der Schlingpflanze fallen, trat hinter den Baumstamm, griff um ihn herum und bekam das lose Ende der Schlingpflanze zu fassen.
    Er zerrte die beiden freien Enden der Schlingpflanze nach hinten und zog mit aller Kraft daran. Er konnte Barlowe auf der anderen Seite des Baumstamms nicht sehen, aber er hörte sein ersticktes Würgen, als die Schlingpflanze ihm die Luft abschnürte. Seine Beine traten heftig aus, und er versuchte, seine Tee freizubekommen und nach hinten zu schießen, aber als die Mündung der Waffe in seine Richtung herumschwang, wich Jack lediglich ein kleines Stück nach links aus, ohne die beiden Enden der Schlingpflanze loszulassen. Die beiden Feuerstöße, die Barlowe auslösen konnte, wirbelten nur ein wenig nasses Laub hoch.
    Und dann verstummten die Schüsse, allerdings rang der Gefangene weiterhin verzweifelt nach Luft und Freiheit. Das konnte nur eine Bedeutung haben: Barlowe hatte erkannt, daß seine Tec-9 ihm nicht das Leben retten würde. Und Jack konnte sich sehr gut denken, was er als nächstes versuchen würde.
    Schnell raffte er die beiden Enden der Pflanze zusammen, so daß er sie mit einer Hand festhalten konnte. Dann streckte er sich nach rechts um den Baumstamm.
    Wie er vermutet hatte, zog Barlowe sein Spezialmesser aus der Scheide. Das gefährlich aussehende, mit Sägeschliff versehene Rambo-Messer schimmerte matt im gedämpften Licht des Waldes, als Barlowe es hochriß und versuchte, die Kletterpflanze hinter seinem Kopf zu durchschneiden.
    »Nein, das gefällt mir nicht«, sagte Jack und packte das Handgelenk.
    Der Kampf dauerte nur kurz. Geschwächt von dem Luftmangel, hatte Barlowe nicht mehr die Kraft, um sich aus Jacks Griff zu befreien.
    Schließlich sackte er zusammen.
    Aber Jack hatte nicht vor, die Kletterpflanze loszulassen. Barlowe könnte versuchen, sich totzustellen.
    In diesem Moment explodierte die Rinde dicht über Jacks Kopf in einem Splitterregen, begleitet vom ohrenbetäubenden Rattern eines Sturmgewehrs.
    Jack duckte sich und drehte sich um. Er entdeckte den anderen Söldner, Kenny, in etwa fünfzig Metern Entfernung, wie er auf ihn zustürmte.
    Kenny brüllte: »Hey, Barlowe! Worauf schießt du? Ich hab’ ihn gefunden! Er ist hier drüben! Hey, Barlowe! Komm her!«
    Jack ließ die Schlingpflanze los und begab sich schnellstens auf Barlowes Seite des Baumstamms. Das Gesicht des Söldners war bläulich angelaufen, die Augen waren geschlossen, und er sank auf die Knie.
    Dabei konnte Jack deutlich hören, wie sich Kenny im Sturmlauf näherte, wildes Gebrüll ausstieß und im Laufen kurze Feuerstöße abgab.
    »Hab’ ich dich endlich, Mistkerl! Sprich dein letztes Gebet, denn du hast nur noch ein paar Sekunden zu leben. Hoffentlich machst du dir jetzt in die Hose, Scheißkerl. Hey, Barlowe! Wo bist du, Mann? Du versäumst die große Spaßnummer!«
    »Barlowe ist schon hier«, flüsterte Jack. «Und er wartet auf dich.«
    Jack packte Barlowes Tec-9, aber deren Riemen war um den Arm des Mannes geschlungen. Erst zerrte er daran, dann versuchte er, ihn zu entwirren und zu lösen, und die ganze Zeit konnte er Kenny näher kommen hören.
    »Verdammt!« fluchte er, als er nach dem Schnappverschluß des Riemens suchte.
    Und dann schoß ein stechender Schmerz durch Jacks linken Oberschenkel. Für einen kurzen Moment glaubte er, eine Kugel abbekommen zu haben, doch dann schaute er nach unten und sah Barlowes Messer aus einem blutigen Schnitt in seiner Jeans herausrutschen. Dabei starrte Barlowe ihn mit den blutunterlaufensten Augen an, die Jack jemals gesehen hatte.
    Und Kenny erreichte soeben die andere Seite des Baumstamms.
    Indem er, so gut es ging, den Schmerz in seinem Bein ignorierte, hievte Jack Barlowe auf die Füße – er mußte dem Burschen lassen, daß er ein verdammt zäher Gegner war – und schob ihn in Kennys Richtung. Während er ihn hochhielt, schlängelte er eine Hand unter den rechten Arm des Söldners und suchte nach dem Griff der Tec-9.
    Kenny tauchte wild schießend auf, und Jack spürte,

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