Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
verdient, und jetzt, endlich, wird sie mir gehören.
     
     

5
     
    Während Jack nach einer Möglichkeit Ausschau hielt, um die Handfessel zu öffnen, spürte er, wie die kalte Brise in seinem Rücken zunahm… und immer stärker wurde, bis sie keine leichte Brise mehr war. Jetzt war es schon ein Wind.
    Und das Loch war nicht kleiner geworden.
    Angst kroch wie ein Heer von Spinnen über seine Wirbelsäule. Er versuchte, sie zu verdrängen, indem er sich einredete, dass wenigstens die Öffnung nicht größer wurde. Aber was hatte es mit diesem Wind auf sich? Versuchte das Tor, ihn in die Andersheit zu saugen wie ein überdimensionaler Staubsauger?
    In diesem Augenblick bewegte Canfields Rollstuhl sich auf das Loch zu.
    Während Jack die freie Hand danach ausstreckte und ihn festhielt, erkannte er es. Ja, genau das könnte es sein, was die Andersheit beabsichtigt hatte.
    Aber keine Sorge. Er war an diesen nahezu unzerstörbaren Stahlpfeiler gefesselt. Er würde nirgendwohin gehen.
    Warum fühlte er sich dann nicht sicher?
    In der Tat, der einzige Ort, wo er sich wirklich sicher fühlen würde, war draußen und auf dem schnellsten Weg nach Manhattan. Aber zuerst müsste er diese Handschellen loswerden. Jack schaute sehnsüchtig zu seiner Jacke auf dem Sofa vor der hinteren Kellerwand… aber keine Chance. Er müsste schon die Fähigkeiten von Plastic Man haben, um an sie heranzukommen.
    Während der stetig zunehmende Wind die Kellertreppe herunterpfiff, suchte er nach einem anderen Weg…
    Canfields Rollstuhl…
    Er griff in die Tasche in der Rückenlehne und fand die Werkzeugtasche. Er fummelte sie auf und untersuchte die Werkzeuge. Er nahm sich den größten Schraubenzieher und zwei schlanke Paneelnägel, dann schob er die Tasche zurück an Ort und Stelle.
    Der Schreibtischsessel aus Holz rutschte nun wieder auf das Loch zu. Er kippte in die Öffnung und verhakte sich an der Kante. Dort hing er. Das Holz knarrte und ächzte, dann brach die Rückenlehne ab, und die Teile taumelten ins Leere.
    Jack starrte auf das Loch. War es größer geworden, oder erschien es ihm nur so? Er beobachtete, wie die Strickleiter sich im Luftzug drehte. Er konnte sich nicht erinnern, die hölzerne Sprosse so dicht am Rand gesehen zu haben… war sie nicht gerade noch ein Stück davon entfernt gewesen?
    Erschrocken klemmte er sich die Nägel zwischen die Lippen und schob den Schraubenzieher durch eins der Kettenglieder. Er verdrehte das Glied, setzte beide Hände ein und legte sein ganzes Gewicht und seine ganze Kraft dahinter. Er drückte, bis er glaubte, in seinem Gehirn würde jeden Augenblick eine Ader platzen, aber die Schweißnaht hielt.
    Er hörte ein scharrendes Geräusch und schaute hoch. Der Schreibtisch rutschte in Richtung Loch. Er hielt an, nachdem er sich dreißig Zentimeter weit bewegt hatte, doch die Utensilien und die beiden restlichen Kristalle auf der Schreibfläche rutschten und rollten weiter. Die Kristalle fielen zu Boden und zerschellten. Die bernsteinfarbenen Splitter kullerten zusammen mit den Schreibgeräten über den Betonboden und verschwanden im Loch.
    Und immer noch wurde der Wind heftiger… es war jetzt ein echter Sturmwind, der die Stufen hinunterfegte. Der Rollstuhl ruckte, wollte ebenfalls wegrollen, aber Jack hatte die Spitze eines Turnschuhs zwischen den Speichen eines der Räder verkeilt.
    Er steckte den Schraubenzieher in seine Jeanstasche und versuchte, das Schloss mit einem Fingernagel zu öffnen. Er hatte keine Ahnung, ob so etwas überhaupt möglich war. Hiatts stellte eigentlich absolut öffnungssichere Handschellen her. Selbst wenn er seine Dietriche zur Verfügung gehabt hätte, wäre sein Unterfangen bei diesem Orkan, der an seinen Armen und an seinem Körper zerrte, ziemlich schwierig gewesen. Aber mit einem lausigen Fingernagel…
    Er sah hoch, nur um verfolgen zu können, wie Plastikbehälter voller Waschmittel vom Regal über der Waschmaschine und dem Wäschetrockner purzelten und ins Loch rutschten.
    Jack zuckte zusammen und ließ die Nägel fallen, als die Tür am Kopf der Treppe mit einem lauten Krachen zuschlug. Ein Stück der Türfüllung flog die Treppe herunter, und der Wind pfiff um die Kanten der Tür.
    Jack hatte das Gefühl, schreien zu müssen, als der Luftdruck schlagartig absackte und einen stechenden Schmerz an seinen Trommelfellen verursachte. Er verlor auch noch die anderen Nägel, als er einen lauten Schrei ausstieß und seinen Mund öffnete und schloss, um den Druck zu

Weitere Kostenlose Bücher